cken von mir werde mit dem meinigen von ihnen gewisser Massen überein kom- men: Also wird Glückseligkeit, Freude und Vergnügen am Ende beyde krönen. Jmmittelst lebe ich ewig, wie Anfangs, unverändert, als
Dero gäntzlich ergebene A. H.
Nachdem sie hierauf das erstemal mit entzückender Vergnüglichkeit wieder zusammen kamen, vermel- dete ihr Ibrahim:Daß er sich glückselig schätzte, ihre angenehme Gegenwart wie- der geniessen zu können: Denn meine Begierden, sagte er, strebeten einig nach dieser Gunst, die Treue meiner Dienstge- flissenheit zu bezeugen, welche mich so ver- messen machet, die Glückseligkeit des Ge- nusses von dero guten Gesellschafft zu er- warten. Sie erwiederte mit einer liebreichen Stimme, die reitzbar genug war, einen Einsiedler zu entzünden: Daß, wofern sie etwas an sich wüste, welches seiner Verdienste würdig wäre, sie sich für verbunden erachten würde, solches zu seinen Ehren anzuwen- den; Weil sie aber nichts als Unvoll-
kom-
Die heimlichen Liebes-Geſchichte
cken von mir werde mit dem meinigen von ihnen gewiſſer Maſſen uͤberein kom- men: Alſo wird Gluͤckſeligkeit, Freude und Vergnuͤgen am Ende beyde kroͤnen. Jmmittelſt lebe ich ewig, wie Anfangs, unveraͤndert, als
Dero gaͤntzlich ergebene A. H.
Nachdem ſie hierauf das erſtemal mit entzuͤckender Vergnuͤglichkeit wieder zuſammen kamen, vermel- dete ihr Ibrahim:Daß er ſich gluͤckſelig ſchaͤtzte, ihre angenehme Gegenwart wie- der genieſſen zu koͤnnen: Denn meine Begierden, ſagte er, ſtrebeten einig nach dieſer Gunſt, die Treue meiner Dienſtge- fliſſenheit zu bezeugen, welche mich ſo ver- meſſen machet, die Gluͤckſeligkeit des Ge- nuſſes von dero guten Geſellſchafft zu er- warten. Sie erwiederte mit einer liebreichen Stimme, die reitzbar genug war, einen Einſiedler zu entzuͤnden: Daß, wofern ſie etwas an ſich wuͤſte, welches ſeiner Verdienſte wuͤrdig waͤre, ſie ſich fuͤr verbunden erachten wuͤrde, ſolches zu ſeinen Ehren anzuwen- den; Weil ſie aber nichts als Unvoll-
kom-
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Die heimlichen Liebes-Geſchichte
cken von mir werde mit dem meinigen
von ihnen gewiſſer Maſſen uͤberein kom-
men: Alſo wird Gluͤckſeligkeit, Freude
und Vergnuͤgen am Ende beyde kroͤnen.
Jmmittelſt lebe ich ewig, wie Anfangs,
unveraͤndert, als
Dero
gaͤntzlich ergebene
A. H.
Nachdem ſie hierauf das erſtemal mit entzuͤckender
Vergnuͤglichkeit wieder zuſammen kamen, vermel-
dete ihr Ibrahim: Daß er ſich gluͤckſelig
ſchaͤtzte, ihre angenehme Gegenwart wie-
der genieſſen zu koͤnnen: Denn meine
Begierden, ſagte er, ſtrebeten einig nach
dieſer Gunſt, die Treue meiner Dienſtge-
fliſſenheit zu bezeugen, welche mich ſo ver-
meſſen machet, die Gluͤckſeligkeit des Ge-
nuſſes von dero guten Geſellſchafft zu er-
warten. Sie erwiederte mit einer liebreichen
Stimme, die reitzbar genug war, einen Einſiedler
zu entzuͤnden: Daß, wofern ſie etwas an ſich
wuͤſte, welches ſeiner Verdienſte wuͤrdig
waͤre, ſie ſich fuͤr verbunden erachten
wuͤrde, ſolches zu ſeinen Ehren anzuwen-
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/562>, abgerufen am 21.11.2024.
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