Roux, Wilhelm: Der Kampf der Teile des Organismus. Leipzig, 1881.IV. Differenzirende u. gestaltende Wirkungen der function. Reize. dasselbe nicht normal leben können. Sie entwickeln sich alsEmbryonen im Dunkeln, aber zur späteren Entfaltung, zum späteren normalen Wachsthum bedürfen sie des Lichtes. So können auch im erwachsenen Individuum, wo keine Vollkommene Anpassung an den Reiz würde be- Es müssen also, um das noch besonders hervorzuheben, in 1) Pflüger's Archiv f. Physiologie, Bd. 17. 1878.
IV. Differenzirende u. gestaltende Wirkungen der function. Reize. dasselbe nicht normal leben können. Sie entwickeln sich alsEmbryonen im Dunkeln, aber zur späteren Entfaltung, zum späteren normalen Wachsthum bedürfen sie des Lichtes. So können auch im erwachsenen Individuum, wo keine Vollkommene Anpassung an den Reiz würde be- Es müssen also, um das noch besonders hervorzuheben, in 1) Pflüger’s Archiv f. Physiologie, Bd. 17. 1878.
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IV. Differenzirende u. gestaltende Wirkungen der function. Reize.
dasselbe nicht normal leben können. Sie entwickeln sich als
Embryonen im Dunkeln, aber zur späteren Entfaltung, zum
späteren normalen Wachsthum bedürfen sie des Lichtes.
So können auch im erwachsenen Individuum, wo keine
embryonalen Eigenschaften, von Geschwulstkeimen abgesehen,
mehr vorhanden sind, die Theile blos noch durch Reizeinwirkung
wachsen, denn sie sind jetzt ganz in Abhängigkeit vom Reiz
gekommen.
Vollkommene Anpassung an den Reiz würde be-
deuten, dass jede Substanz, blos von dem Reize, welcher sie
physiologisch allein trifft, zur Function erregt, von ihm allein
am Leben erhalten und von ihm zur Vermehrung veranlasst
werden könnte. Aber so vollkommen ist die Anpassung bei
keinem Gewebe gediehen, denn bekanntlich werden die Nerven
und Muskeln von allen lebendigen Kräften mit Ausnahme des
Schalles und des Lichtes erregt, wenn auch nach Grützner 1)
nicht in gleichem Maasse. Besondere Reizversuche mit ver-
schiedenen Kraftformen unter Messung der Quantität der zur
Reizung verwendeten oder gelangenden lebendigen Kraft werden
erst die verschiedenen Anpassungen an besondere Reizformen
zu ergeben haben.
Es müssen also, um das noch besonders hervorzuheben, in
dem Leben aller Theile zwei Perioden unterschieden werden:
eine embryonale im weiteren Sinne, wo die Theile sich von
selber entfalten, differenziren und wachsen, und eine des Er-
wachsenseins, wo das Wachsthum und bei Manchen auch schon
der vollkommene Ersatz des Verbrauchten nur unter Einwirkung
von Reizen stattfindet. Letztere Reize können dann auch Neues
hervorbringen, welches wiederum, wenn es Generationen hin-
durch so erzeugt worden ist, erblich wird, d. h. ohne diese
1) Pflüger’s Archiv f. Physiologie, Bd. 17. 1878.
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