Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807.Woldemar auf vierzehn Tage zum Besuch. Eine schickliche Gelegenheit wird sich schon finden. -- P. soll Woldemar bei mir sehen, und es wäre mit meiner Divinationsgabe schlecht bestellt, wenn der Kleine und er nicht bald unauflöslich an ein- ander gefesselt seyn sollten. Wo zwei solche Naturen einander begegnen, Unser P. weiß wenig von dem Kinde, und Fünfzehnter Brief. Da sitzt Dein herrlicher Junge vor mir, hat Woldemar auf vierzehn Tage zum Beſuch. Eine ſchickliche Gelegenheit wird ſich ſchon finden. — P. ſoll Woldemar bei mir ſehen, und es wäre mit meiner Divinationsgabe ſchlecht beſtellt, wenn der Kleine und er nicht bald unauflöslich an ein- ander gefeſſelt ſeyn ſollten. Wo zwei ſolche Naturen einander begegnen, Unſer P. weiß wenig von dem Kinde, und Fünfzehnter Brief. Da ſitzt Dein herrlicher Junge vor mir, hat <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0128" n="114"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Woldemar auf vierzehn Tage zum Beſuch. Eine<lb/> ſchickliche Gelegenheit wird ſich ſchon finden. —<lb/> P. ſoll Woldemar bei mir ſehen, und es wäre mit<lb/> meiner Divinationsgabe ſchlecht beſtellt, wenn<lb/> der Kleine und er nicht bald unauflöslich an ein-<lb/> ander gefeſſelt ſeyn ſollten.</p><lb/> <p>Wo zwei ſolche Naturen einander begegnen,<lb/> da fliegen ſie, wie des alten Platons’s zwei ver-<lb/> lorne Hälften, wieder an einander, und laſſen<lb/> ſich nicht mehr.</p><lb/> <p>Unſer P. weiß wenig von dem Kinde, und<lb/> nichts von meinem Plan. O wie ungeduldig bin<lb/> ich auf den Ausgang! Und doch kann ich mir<lb/> das <hi rendition="#g">wie</hi> noch nicht denken. Denn Du wirſt<lb/> den Kleinen nicht von Dir laſſen, und wie wir<lb/> den Mann von uns entlaſſen können, das ſehe<lb/> ich auch noch nicht.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Fünfzehnter Brief</hi>.</head><lb/> <p>Da ſitzt Dein herrlicher Junge vor mir, hat<lb/> den alten Robinſon in der Hand und ergötzt ſich<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0128]
Woldemar auf vierzehn Tage zum Beſuch. Eine
ſchickliche Gelegenheit wird ſich ſchon finden. —
P. ſoll Woldemar bei mir ſehen, und es wäre mit
meiner Divinationsgabe ſchlecht beſtellt, wenn
der Kleine und er nicht bald unauflöslich an ein-
ander gefeſſelt ſeyn ſollten.
Wo zwei ſolche Naturen einander begegnen,
da fliegen ſie, wie des alten Platons’s zwei ver-
lorne Hälften, wieder an einander, und laſſen
ſich nicht mehr.
Unſer P. weiß wenig von dem Kinde, und
nichts von meinem Plan. O wie ungeduldig bin
ich auf den Ausgang! Und doch kann ich mir
das wie noch nicht denken. Denn Du wirſt
den Kleinen nicht von Dir laſſen, und wie wir
den Mann von uns entlaſſen können, das ſehe
ich auch noch nicht.
Fünfzehnter Brief.
Da ſitzt Dein herrlicher Junge vor mir, hat
den alten Robinſon in der Hand und ergötzt ſich
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