Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.39. Wieviel gibt dir ein Freund! genug, um ihm zu danken, Statt insgeheim um das, was er nicht gibt, zu zanken. Und gibt er grade nicht, was du gebrauchtest eben, Gebrauche nur, sogut du kannst, was er kann geben. 40. Laß dich nicht gutes Geld noch gutes Wort verdrießen, Wenn es um Fried' und Ruh den Handel gilt zu schließen. Nicht ist das beste Geld, das beste Wort zu gut, Viel besser noch ist Fried', und Ruh, die noth dir thut. Du gabest Geld und Wort sonst unnütz manches aus; Verwende sie nunmehr zum Nutzen in dein Haus. Gib was du hast, gib was du geben kannst mit Ehren, Aus Großmuth, so daß sie dir's nicht zur Feigheit kehren 39. Wieviel gibt dir ein Freund! genug, um ihm zu danken, Statt insgeheim um das, was er nicht gibt, zu zanken. Und gibt er grade nicht, was du gebrauchteſt eben, Gebrauche nur, ſogut du kannſt, was er kann geben. 40. Laß dich nicht gutes Geld noch gutes Wort verdrießen, Wenn es um Fried' und Ruh den Handel gilt zu ſchließen. Nicht iſt das beſte Geld, das beſte Wort zu gut, Viel beſſer noch iſt Fried', und Ruh, die noth dir thut. Du gabeſt Geld und Wort ſonſt unnuͤtz manches aus; Verwende ſie nunmehr zum Nutzen in dein Haus. Gib was du haſt, gib was du geben kannſt mit Ehren, Aus Großmuth, ſo daß ſie dir's nicht zur Feigheit kehren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0169" n="159"/> <div n="2"> <head>39.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wieviel gibt dir ein Freund! genug, um ihm zu danken,</l><lb/> <l>Statt insgeheim um das, was er nicht gibt, zu zanken.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und gibt er grade nicht, was du gebrauchteſt eben,</l><lb/> <l>Gebrauche nur, ſogut du kannſt, was er kann geben.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>40.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Laß dich nicht gutes Geld noch gutes Wort verdrießen,</l><lb/> <l>Wenn es um Fried' und Ruh den Handel gilt zu ſchließen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Nicht iſt das beſte Geld, das beſte Wort zu gut,</l><lb/> <l>Viel beſſer noch iſt Fried', und Ruh, die noth dir thut.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Du gabeſt Geld und Wort ſonſt unnuͤtz manches aus;</l><lb/> <l>Verwende ſie nunmehr zum Nutzen in dein Haus.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Gib was du haſt, gib was du geben kannſt mit Ehren,</l><lb/> <l>Aus Großmuth, ſo daß ſie dir's nicht zur Feigheit kehren</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [159/0169]
39.
Wieviel gibt dir ein Freund! genug, um ihm zu danken,
Statt insgeheim um das, was er nicht gibt, zu zanken.
Und gibt er grade nicht, was du gebrauchteſt eben,
Gebrauche nur, ſogut du kannſt, was er kann geben.
40.
Laß dich nicht gutes Geld noch gutes Wort verdrießen,
Wenn es um Fried' und Ruh den Handel gilt zu ſchließen.
Nicht iſt das beſte Geld, das beſte Wort zu gut,
Viel beſſer noch iſt Fried', und Ruh, die noth dir thut.
Du gabeſt Geld und Wort ſonſt unnuͤtz manches aus;
Verwende ſie nunmehr zum Nutzen in dein Haus.
Gib was du haſt, gib was du geben kannſt mit Ehren,
Aus Großmuth, ſo daß ſie dir's nicht zur Feigheit kehren
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