Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.304. Vermeiden sollen sich, die nicht zusammenpassen; Wahl der Gesellschaft ist jedwedem freigelassen. Zu wen'gen passen, ist ein nicht geringes Leiden, Denn schwer ist mit der Welt Berührung zu vermeiden. Doch ganz unglücklich ist, wer allen Umgang haßt, Und, auf sich selbst beschränkt, auch zu sich selbst nicht paßt. 305. Ein Buch, gelesenes, bringt dir die Welt ins Haus, Und ein geschriebnes bringt dich in die Welt hinaus. Gefall' es wohl dem Glück, und mög' es dir gelingen, Dir immer schön die Welt, dich schön der Welt zu bringen. 304. Vermeiden ſollen ſich, die nicht zuſammenpaſſen; Wahl der Geſellſchaft iſt jedwedem freigelaſſen. Zu wen'gen paſſen, iſt ein nicht geringes Leiden, Denn ſchwer iſt mit der Welt Beruͤhrung zu vermeiden. Doch ganz ungluͤcklich iſt, wer allen Umgang haßt, Und, auf ſich ſelbſt beſchraͤnkt, auch zu ſich ſelbſt nicht paßt. 305. Ein Buch, geleſenes, bringt dir die Welt ins Haus, Und ein geſchriebnes bringt dich in die Welt hinaus. Gefall' es wohl dem Gluͤck, und moͤg' es dir gelingen, Dir immer ſchoͤn die Welt, dich ſchoͤn der Welt zu bringen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0194" n="184"/> <div n="2"> <head>304.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Vermeiden ſollen ſich, die nicht zuſammenpaſſen;</l><lb/> <l>Wahl der Geſellſchaft iſt jedwedem freigelaſſen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Zu wen'gen paſſen, iſt ein nicht geringes Leiden,</l><lb/> <l>Denn ſchwer iſt mit der Welt Beruͤhrung zu vermeiden.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Doch ganz ungluͤcklich iſt, wer allen Umgang haßt,</l><lb/> <l>Und, auf ſich ſelbſt beſchraͤnkt, auch zu ſich ſelbſt nicht paßt.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>305.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ein Buch, geleſenes, bringt dir die Welt ins Haus,</l><lb/> <l>Und ein geſchriebnes bringt dich in die Welt hinaus.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Gefall' es wohl dem Gluͤck, und moͤg' es dir gelingen,</l><lb/> <l>Dir immer ſchoͤn die Welt, dich ſchoͤn der Welt zu bringen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [184/0194]
304.
Vermeiden ſollen ſich, die nicht zuſammenpaſſen;
Wahl der Geſellſchaft iſt jedwedem freigelaſſen.
Zu wen'gen paſſen, iſt ein nicht geringes Leiden,
Denn ſchwer iſt mit der Welt Beruͤhrung zu vermeiden.
Doch ganz ungluͤcklich iſt, wer allen Umgang haßt,
Und, auf ſich ſelbſt beſchraͤnkt, auch zu ſich ſelbſt nicht paßt.
305.
Ein Buch, geleſenes, bringt dir die Welt ins Haus,
Und ein geſchriebnes bringt dich in die Welt hinaus.
Gefall' es wohl dem Gluͤck, und moͤg' es dir gelingen,
Dir immer ſchoͤn die Welt, dich ſchoͤn der Welt zu bringen.
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