Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.1. Weil eben wir die Fahrt zu thun sind im Begriffe, Von der du bist gekehrt mit wohlbehaltnem Schiffe; So gib Erfahrungen von dir uns zu Geleitern, Damit wir sicher sind, an Klippen nicht zu scheitern. Denn schwierig ist die Fahrt, so sagt man, und gefahrvoll, Und unternehmen soll ein Mann sie fein gewahrvoll. -- So nehmet meinen Rath! wol braucht hier Rath ein Mann; Doch wißt, daß keinen Rath man hier gebrauchen kann. Wen nicht das Glück beräth, wer sich nicht kann berathen, Mit keinerlei Geräth wird ihm die Fahrt gerathen. Die Wege sind so breit, wer schief kommt, kommt so schief;
Der Abgrund ist so weit, wer fällt, der fällt so tief. 1. Weil eben wir die Fahrt zu thun ſind im Begriffe, Von der du biſt gekehrt mit wohlbehaltnem Schiffe; So gib Erfahrungen von dir uns zu Geleitern, Damit wir ſicher ſind, an Klippen nicht zu ſcheitern. Denn ſchwierig iſt die Fahrt, ſo ſagt man, und gefahrvoll, Und unternehmen ſoll ein Mann ſie fein gewahrvoll. — So nehmet meinen Rath! wol braucht hier Rath ein Mann; Doch wißt, daß keinen Rath man hier gebrauchen kann. Wen nicht das Gluͤck beraͤth, wer ſich nicht kann berathen, Mit keinerlei Geraͤth wird ihm die Fahrt gerathen. Die Wege ſind ſo breit, wer ſchief kommt, kommt ſo ſchief;
Der Abgrund iſt ſo weit, wer faͤllt, der faͤllt ſo tief. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0207" n="[197]"/> <div n="2"> <head>1.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">W</hi>eil eben wir die Fahrt zu thun ſind im Begriffe,</l><lb/> <l>Von der du biſt gekehrt mit wohlbehaltnem Schiffe;</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>So gib Erfahrungen von dir uns zu Geleitern,</l><lb/> <l>Damit wir ſicher ſind, an Klippen nicht zu ſcheitern.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Denn ſchwierig iſt die Fahrt, ſo ſagt man, und gefahrvoll,</l><lb/> <l>Und unternehmen ſoll ein Mann ſie fein gewahrvoll. —</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>So nehmet meinen Rath! wol braucht hier Rath ein Mann;</l><lb/> <l>Doch wißt, daß keinen Rath man hier gebrauchen kann.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Wen nicht das Gluͤck beraͤth, wer ſich nicht kann berathen,</l><lb/> <l>Mit keinerlei Geraͤth wird ihm die Fahrt gerathen.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Die Wege ſind ſo breit, wer ſchief kommt, kommt ſo ſchief;</l><lb/> <l>Der Abgrund iſt ſo weit, wer faͤllt, der faͤllt ſo tief.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[197]/0207]
1.
Weil eben wir die Fahrt zu thun ſind im Begriffe,
Von der du biſt gekehrt mit wohlbehaltnem Schiffe;
So gib Erfahrungen von dir uns zu Geleitern,
Damit wir ſicher ſind, an Klippen nicht zu ſcheitern.
Denn ſchwierig iſt die Fahrt, ſo ſagt man, und gefahrvoll,
Und unternehmen ſoll ein Mann ſie fein gewahrvoll. —
So nehmet meinen Rath! wol braucht hier Rath ein Mann;
Doch wißt, daß keinen Rath man hier gebrauchen kann.
Wen nicht das Gluͤck beraͤth, wer ſich nicht kann berathen,
Mit keinerlei Geraͤth wird ihm die Fahrt gerathen.
Die Wege ſind ſo breit, wer ſchief kommt, kommt ſo ſchief;
Der Abgrund iſt ſo weit, wer faͤllt, der faͤllt ſo tief.
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