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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.

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115.
Wo schließet sich der Raum, und stehet still die Zeit?
Wo endet hier und dort sich die Unendlichkeit?
Dort endet sie in Gott, hier endet sie in dir;
Der Schein Unendlichkeit steht zwischen dort und hier.
Den Schein, der zwischen dir und Gott steht, räume fort,
Und einfällt Raum und Zeit, dein hier ist ewig dort.

116.
Was ich geworden bin, bin ich durch dich geworden;
Du ordnest um dich her nach Wahl der Geister Orden.
Den einen ziehst du vor, und stellest den zurück,
Und dieser auch entbehrt nicht sein bescheidnes Glück.
Der, welchen du erhöhst, wird von der Welt erhoben,
Und der am tiefsten steht, kann dich den Höchsten loben.
Den einen führest du des Kampfes rauhe Bahn,
Den andern hebest du auf Flügeln leicht hinan.
115.
Wo ſchließet ſich der Raum, und ſtehet ſtill die Zeit?
Wo endet hier und dort ſich die Unendlichkeit?
Dort endet ſie in Gott, hier endet ſie in dir;
Der Schein Unendlichkeit ſteht zwiſchen dort und hier.
Den Schein, der zwiſchen dir und Gott ſteht, raͤume fort,
Und einfaͤllt Raum und Zeit, dein hier iſt ewig dort.

116.
Was ich geworden bin, bin ich durch dich geworden;
Du ordneſt um dich her nach Wahl der Geiſter Orden.
Den einen ziehſt du vor, und ſtelleſt den zuruͤck,
Und dieſer auch entbehrt nicht ſein beſcheidnes Gluͤck.
Der, welchen du erhoͤhſt, wird von der Welt erhoben,
Und der am tiefſten ſteht, kann dich den Hoͤchſten loben.
Den einen fuͤhreſt du des Kampfes rauhe Bahn,
Den andern hebeſt du auf Fluͤgeln leicht hinan.
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[74/0084] 115. Wo ſchließet ſich der Raum, und ſtehet ſtill die Zeit? Wo endet hier und dort ſich die Unendlichkeit? Dort endet ſie in Gott, hier endet ſie in dir; Der Schein Unendlichkeit ſteht zwiſchen dort und hier. Den Schein, der zwiſchen dir und Gott ſteht, raͤume fort, Und einfaͤllt Raum und Zeit, dein hier iſt ewig dort. 116. Was ich geworden bin, bin ich durch dich geworden; Du ordneſt um dich her nach Wahl der Geiſter Orden. Den einen ziehſt du vor, und ſtelleſt den zuruͤck, Und dieſer auch entbehrt nicht ſein beſcheidnes Gluͤck. Der, welchen du erhoͤhſt, wird von der Welt erhoben, Und der am tiefſten ſteht, kann dich den Hoͤchſten loben. Den einen fuͤhreſt du des Kampfes rauhe Bahn, Den andern hebeſt du auf Fluͤgeln leicht hinan.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837/84>, abgerufen am 27.11.2024.