Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.129. Der Himmel ist so voll von Sternen nah und fern, Von allen welcher wol ist meines Glückes Stern? Ich wünschte, daß einmal ich meinen Glückstern sähe, Und daß kein Unglückstern auch stünd' in seiner Nähe. Nun, ist es mir versagt, den guten zu entdecken, So ist mirs auch erspart, vorm bösen zu erschrecken. 130. Den einen siehst du nie, doch steht er dir zur Seiten, Den andern siehst du stets, der immer steht vom weiten. Was steht am fernsten dir? dein Wunsch in der Erfüllung: Und was am nächsten, Mensch? dein Tod in der Verhüllung. 129. Der Himmel iſt ſo voll von Sternen nah und fern, Von allen welcher wol iſt meines Gluͤckes Stern? Ich wuͤnſchte, daß einmal ich meinen Gluͤckſtern ſaͤhe, Und daß kein Ungluͤckſtern auch ſtuͤnd' in ſeiner Naͤhe. Nun, iſt es mir verſagt, den guten zu entdecken, So iſt mirs auch erſpart, vorm boͤſen zu erſchrecken. 130. Den einen ſiehſt du nie, doch ſteht er dir zur Seiten, Den andern ſiehſt du ſtets, der immer ſteht vom weiten. Was ſteht am fernſten dir? dein Wunſch in der Erfuͤllung: Und was am naͤchſten, Menſch? dein Tod in der Verhuͤllung. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0093" n="83"/> <div n="2"> <head>129.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Himmel iſt ſo voll von Sternen nah und fern,</l><lb/> <l>Von allen welcher wol iſt meines Gluͤckes Stern?</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ich wuͤnſchte, daß einmal ich meinen Gluͤckſtern ſaͤhe,</l><lb/> <l>Und daß kein Ungluͤckſtern auch ſtuͤnd' in ſeiner Naͤhe.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Nun, iſt es mir verſagt, den guten zu entdecken,</l><lb/> <l>So iſt mirs auch erſpart, vorm boͤſen zu erſchrecken.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>130.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Den einen ſiehſt du nie, doch ſteht er dir zur Seiten,</l><lb/> <l>Den andern ſiehſt du ſtets, der immer ſteht vom weiten.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Was ſteht am fernſten dir? dein Wunſch in der Erfuͤllung:</l><lb/> <l>Und was am naͤchſten, Menſch? dein Tod in der Verhuͤllung.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [83/0093]
129.
Der Himmel iſt ſo voll von Sternen nah und fern,
Von allen welcher wol iſt meines Gluͤckes Stern?
Ich wuͤnſchte, daß einmal ich meinen Gluͤckſtern ſaͤhe,
Und daß kein Ungluͤckſtern auch ſtuͤnd' in ſeiner Naͤhe.
Nun, iſt es mir verſagt, den guten zu entdecken,
So iſt mirs auch erſpart, vorm boͤſen zu erſchrecken.
130.
Den einen ſiehſt du nie, doch ſteht er dir zur Seiten,
Den andern ſiehſt du ſtets, der immer ſteht vom weiten.
Was ſteht am fernſten dir? dein Wunſch in der Erfuͤllung:
Und was am naͤchſten, Menſch? dein Tod in der Verhuͤllung.
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