Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.Der Fürst verdiente, daß gerechnet, gleich der Aere Wikramaditias, nach ihm auch eine wäre; Der seine Stimme nicht ließ mit im Chor erschallen, Doch still der Mittelpunkt war der Begeistrung allen; Ihr Fürst nicht, sondern Freund (den Ruhm soll ihm entreißen Kein andrer) stolz darauf, und würdig, es zu heißen. War etwa Fürstenprunk und Eitelkeit der Hebel? Dagegen zeugen laut die Briefe gnug an Knebel. Seit ich die las, steht hier im Heiligthum der Brust Ein Bild der Andacht mir, von Weimar Karl August. 32. Das stille Volk, das sonst im Früh- und Abendstral Aus seinen Bergen zu den Menschen kam ins Thal, Der stillen Feldarbeit zusah und half gewogen, Hat sich zurück, wohin? man weiß es nicht, gezogen. Warum? wovon ward hier das Huldenvolk verscheucht, Von dem verlassen nun die Arbeit schwerer keucht? Der Fuͤrſt verdiente, daß gerechnet, gleich der Aere Wikramaditias, nach ihm auch eine waͤre; Der ſeine Stimme nicht ließ mit im Chor erſchallen, Doch ſtill der Mittelpunkt war der Begeiſtrung allen; Ihr Fuͤrſt nicht, ſondern Freund (den Ruhm ſoll ihm entreißen Kein andrer) ſtolz darauf, und wuͤrdig, es zu heißen. War etwa Fuͤrſtenprunk und Eitelkeit der Hebel? Dagegen zeugen laut die Briefe gnug an Knebel. Seit ich die las, ſteht hier im Heiligthum der Bruſt Ein Bild der Andacht mir, von Weimar Karl Auguſt. 32. Das ſtille Volk, das ſonſt im Fruͤh- und Abendſtral Aus ſeinen Bergen zu den Menſchen kam ins Thal, Der ſtillen Feldarbeit zuſah und half gewogen, Hat ſich zuruͤck, wohin? man weiß es nicht, gezogen. Warum? wovon ward hier das Huldenvolk verſcheucht, Von dem verlaſſen nun die Arbeit ſchwerer keucht? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0148" n="138"/> <lg n="9"> <l>Der Fuͤrſt verdiente, daß gerechnet, gleich der Aere</l><lb/> <l>Wikramaditias, nach ihm auch eine waͤre;</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Der ſeine Stimme nicht ließ mit im Chor erſchallen,</l><lb/> <l>Doch ſtill der Mittelpunkt war der Begeiſtrung allen;</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Ihr Fuͤrſt nicht, ſondern Freund (den Ruhm ſoll ihm entreißen</l><lb/> <l>Kein andrer) ſtolz darauf, und wuͤrdig, es zu heißen.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>War etwa Fuͤrſtenprunk und Eitelkeit der Hebel?</l><lb/> <l>Dagegen zeugen laut die Briefe gnug an Knebel.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>Seit ich die las, ſteht hier im Heiligthum der Bruſt</l><lb/> <l>Ein Bild der Andacht mir, von Weimar Karl Auguſt.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>32.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Das ſtille Volk, das ſonſt im Fruͤh- und Abendſtral</l><lb/> <l>Aus ſeinen Bergen zu den Menſchen kam ins Thal,</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der ſtillen Feldarbeit zuſah und half gewogen,</l><lb/> <l>Hat ſich zuruͤck, wohin? man weiß es nicht, gezogen.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Warum? wovon ward hier das Huldenvolk verſcheucht,</l><lb/> <l>Von dem verlaſſen nun die Arbeit ſchwerer keucht?</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0148]
Der Fuͤrſt verdiente, daß gerechnet, gleich der Aere
Wikramaditias, nach ihm auch eine waͤre;
Der ſeine Stimme nicht ließ mit im Chor erſchallen,
Doch ſtill der Mittelpunkt war der Begeiſtrung allen;
Ihr Fuͤrſt nicht, ſondern Freund (den Ruhm ſoll ihm entreißen
Kein andrer) ſtolz darauf, und wuͤrdig, es zu heißen.
War etwa Fuͤrſtenprunk und Eitelkeit der Hebel?
Dagegen zeugen laut die Briefe gnug an Knebel.
Seit ich die las, ſteht hier im Heiligthum der Bruſt
Ein Bild der Andacht mir, von Weimar Karl Auguſt.
32.
Das ſtille Volk, das ſonſt im Fruͤh- und Abendſtral
Aus ſeinen Bergen zu den Menſchen kam ins Thal,
Der ſtillen Feldarbeit zuſah und half gewogen,
Hat ſich zuruͤck, wohin? man weiß es nicht, gezogen.
Warum? wovon ward hier das Huldenvolk verſcheucht,
Von dem verlaſſen nun die Arbeit ſchwerer keucht?
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