Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.79. Unglücklich ist nicht, wer der Erde Glück verlor, Und himmlisches dafür im Glauben sich erkor, Unglücklich auch nicht, wer zufrieden sich behagt An dieser Welt, und nicht nach einer andern fragt. Unglücklich ist nur, wer die Lust sich sieht geraubt Am Irdischen, und nicht an Ueberird'sches glaubt. 80. Die Ewigkeit umfaßt die Ewigkeit allein; Was in dir Ew'ges denkt, das muß unsterblich seyn. Unsterblichkeitsgefühl im Menschen war erwacht, Sobald nur seinen Gott unsterblich er gedacht. Mocht' er im Gegensatz zum Gott sich sterblich nennen, Sein eignes Göttliches konnt' er vom Gott nicht trennen. 79. Ungluͤcklich iſt nicht, wer der Erde Gluͤck verlor, Und himmliſches dafuͤr im Glauben ſich erkor, Ungluͤcklich auch nicht, wer zufrieden ſich behagt An dieſer Welt, und nicht nach einer andern fragt. Ungluͤcklich iſt nur, wer die Luſt ſich ſieht geraubt Am Irdiſchen, und nicht an Ueberird'ſches glaubt. 80. Die Ewigkeit umfaßt die Ewigkeit allein; Was in dir Ew'ges denkt, das muß unſterblich ſeyn. Unſterblichkeitsgefuͤhl im Menſchen war erwacht, Sobald nur ſeinen Gott unſterblich er gedacht. Mocht' er im Gegenſatz zum Gott ſich ſterblich nennen, Sein eignes Goͤttliches konnt' er vom Gott nicht trennen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0191" n="181"/> <div n="2"> <head>79.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ungluͤcklich iſt nicht, wer der Erde Gluͤck verlor,</l><lb/> <l>Und himmliſches dafuͤr im Glauben ſich erkor,</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ungluͤcklich auch nicht, wer zufrieden ſich behagt</l><lb/> <l>An dieſer Welt, und nicht nach einer andern fragt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ungluͤcklich iſt nur, wer die Luſt ſich ſieht geraubt</l><lb/> <l>Am Irdiſchen, und nicht an Ueberird'ſches glaubt.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>80.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die Ewigkeit umfaßt die Ewigkeit allein;</l><lb/> <l>Was in dir Ew'ges denkt, das muß unſterblich ſeyn.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Unſterblichkeitsgefuͤhl im Menſchen war erwacht,</l><lb/> <l>Sobald nur ſeinen Gott unſterblich er gedacht.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Mocht' er im Gegenſatz zum Gott ſich ſterblich nennen,</l><lb/> <l>Sein eignes Goͤttliches konnt' er vom Gott nicht trennen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0191]
79.
Ungluͤcklich iſt nicht, wer der Erde Gluͤck verlor,
Und himmliſches dafuͤr im Glauben ſich erkor,
Ungluͤcklich auch nicht, wer zufrieden ſich behagt
An dieſer Welt, und nicht nach einer andern fragt.
Ungluͤcklich iſt nur, wer die Luſt ſich ſieht geraubt
Am Irdiſchen, und nicht an Ueberird'ſches glaubt.
80.
Die Ewigkeit umfaßt die Ewigkeit allein;
Was in dir Ew'ges denkt, das muß unſterblich ſeyn.
Unſterblichkeitsgefuͤhl im Menſchen war erwacht,
Sobald nur ſeinen Gott unſterblich er gedacht.
Mocht' er im Gegenſatz zum Gott ſich ſterblich nennen,
Sein eignes Goͤttliches konnt' er vom Gott nicht trennen.
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