Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.Auf welcher auch er kniet der tausend Tempelstufen; Ins Allerheiligste wird er mit Lieb' ihn rufen. Nur lieblos wird er nicht ihn nöth'gen einzutreten, Noch minder wehren ihm auch draußen anzubeten. 85. Vier Kräfte nenn' ich dir am Menschen, mangelhaft Zu nennen sind die vier vor einer fünften Kraft. Der Trieb im Menschen, wenn er einen Gegenstand Ergreifen will, streckt er zuerst danach die Hand. Und ist der Gegenstand der Hand nicht zu erlangen, So ist anstatt der Hand der Fuß danach gegangen. Wo auch das Flieh'nde dort will deinem Fuß entweichen, Da mag es noch dein Wort, dein Rufen es erreichen. Doch weiter als dein Wort, als deine Stimme, dringt Dein Auge, das dir nah heran das fernste bringt. Auf welcher auch er kniet der tauſend Tempelſtufen; Ins Allerheiligſte wird er mit Lieb' ihn rufen. Nur lieblos wird er nicht ihn noͤth'gen einzutreten, Noch minder wehren ihm auch draußen anzubeten. 85. Vier Kraͤfte nenn' ich dir am Menſchen, mangelhaft Zu nennen ſind die vier vor einer fuͤnften Kraft. Der Trieb im Menſchen, wenn er einen Gegenſtand Ergreifen will, ſtreckt er zuerſt danach die Hand. Und iſt der Gegenſtand der Hand nicht zu erlangen, So iſt anſtatt der Hand der Fuß danach gegangen. Wo auch das Flieh'nde dort will deinem Fuß entweichen, Da mag es noch dein Wort, dein Rufen es erreichen. Doch weiter als dein Wort, als deine Stimme, dringt Dein Auge, das dir nah heran das fernſte bringt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0195" n="185"/> <lg n="9"> <l>Auf welcher auch er kniet der tauſend Tempelſtufen;</l><lb/> <l>Ins Allerheiligſte wird er mit Lieb' ihn rufen.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Nur lieblos wird er nicht ihn noͤth'gen einzutreten,</l><lb/> <l>Noch minder wehren ihm auch draußen anzubeten.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>85.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Vier Kraͤfte nenn' ich dir am Menſchen, mangelhaft</l><lb/> <l>Zu nennen ſind die vier vor einer fuͤnften Kraft.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der Trieb im Menſchen, wenn er einen Gegenſtand</l><lb/> <l>Ergreifen will, ſtreckt er zuerſt danach die Hand.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Und iſt der Gegenſtand der Hand nicht zu erlangen,</l><lb/> <l>So iſt anſtatt der Hand der Fuß danach gegangen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Wo auch das Flieh'nde dort will deinem Fuß entweichen,</l><lb/> <l>Da mag es noch dein Wort, dein Rufen es erreichen.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Doch weiter als dein Wort, als deine Stimme, dringt</l><lb/> <l>Dein Auge, das dir nah heran das fernſte bringt.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0195]
Auf welcher auch er kniet der tauſend Tempelſtufen;
Ins Allerheiligſte wird er mit Lieb' ihn rufen.
Nur lieblos wird er nicht ihn noͤth'gen einzutreten,
Noch minder wehren ihm auch draußen anzubeten.
85.
Vier Kraͤfte nenn' ich dir am Menſchen, mangelhaft
Zu nennen ſind die vier vor einer fuͤnften Kraft.
Der Trieb im Menſchen, wenn er einen Gegenſtand
Ergreifen will, ſtreckt er zuerſt danach die Hand.
Und iſt der Gegenſtand der Hand nicht zu erlangen,
So iſt anſtatt der Hand der Fuß danach gegangen.
Wo auch das Flieh'nde dort will deinem Fuß entweichen,
Da mag es noch dein Wort, dein Rufen es erreichen.
Doch weiter als dein Wort, als deine Stimme, dringt
Dein Auge, das dir nah heran das fernſte bringt.
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