Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.18. Das Leben ist ein solch unschätzbar Gut, mein Kind, Weil alle Güter mit darin begriffen sind. Denn Theil an allen hat, wer Theil am Leben nimmt, Ob ihm ein größrer Theil, ein kleinrer sei bestimmt. Des Ganzen Mitgefühl ist ganz im kleinsten Theil, Und dein besondres Glück das allgemeine Heil, Zu fühlen rings um dich, stets aus sich selbst erneut, Ein Leben tausendfach, das sich des Lebens freut. Wer dieses lebhaft fühlt in jedem Augenblick, Dankt für sein Leben Gott und segnet sein Geschick. 18. Das Leben iſt ein ſolch unſchaͤtzbar Gut, mein Kind, Weil alle Guͤter mit darin begriffen ſind. Denn Theil an allen hat, wer Theil am Leben nimmt, Ob ihm ein groͤßrer Theil, ein kleinrer ſei beſtimmt. Des Ganzen Mitgefuͤhl iſt ganz im kleinſten Theil, Und dein beſondres Gluͤck das allgemeine Heil, Zu fuͤhlen rings um dich, ſtets aus ſich ſelbſt erneut, Ein Leben tauſendfach, das ſich des Lebens freut. Wer dieſes lebhaft fuͤhlt in jedem Augenblick, Dankt fuͤr ſein Leben Gott und ſegnet ſein Geſchick. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0024" n="14"/> <div n="2"> <head>18.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Das Leben iſt ein ſolch unſchaͤtzbar Gut, mein Kind,</l><lb/> <l>Weil alle Guͤter mit darin begriffen ſind.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Denn Theil an allen hat, wer Theil am Leben nimmt,</l><lb/> <l>Ob ihm ein groͤßrer Theil, ein kleinrer ſei beſtimmt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Des Ganzen Mitgefuͤhl iſt ganz im kleinſten Theil,</l><lb/> <l>Und dein beſondres Gluͤck das allgemeine Heil,</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Zu fuͤhlen rings um dich, ſtets aus ſich ſelbſt erneut,</l><lb/> <l>Ein Leben tauſendfach, das ſich des Lebens freut.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Wer dieſes lebhaft fuͤhlt in jedem Augenblick,</l><lb/> <l>Dankt fuͤr ſein Leben Gott und ſegnet ſein Geſchick.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [14/0024]
18.
Das Leben iſt ein ſolch unſchaͤtzbar Gut, mein Kind,
Weil alle Guͤter mit darin begriffen ſind.
Denn Theil an allen hat, wer Theil am Leben nimmt,
Ob ihm ein groͤßrer Theil, ein kleinrer ſei beſtimmt.
Des Ganzen Mitgefuͤhl iſt ganz im kleinſten Theil,
Und dein beſondres Gluͤck das allgemeine Heil,
Zu fuͤhlen rings um dich, ſtets aus ſich ſelbſt erneut,
Ein Leben tauſendfach, das ſich des Lebens freut.
Wer dieſes lebhaft fuͤhlt in jedem Augenblick,
Dankt fuͤr ſein Leben Gott und ſegnet ſein Geſchick.
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