Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.125. Die bessre Seel' ist nicht, die nur hat bessre Kräfte, Wie von Geburt ein Leib vorm andern bessre Säfte. Die bessre Seel' ist, die von den auf ihrer Flur Gewachsnen Kräften mehr gebraucht die bessern nur; Die mehr die bessern und sie besser braucht zum Siegen, Daß ihnen, nochso stark, die schlechteren erliegen: Wie von zwei Ringern, zwei gleichstarken, der danieder Den andern ringt, der am geschicktsten braucht die Glieder. 125. Die beſſre Seel' iſt nicht, die nur hat beſſre Kraͤfte, Wie von Geburt ein Leib vorm andern beſſre Saͤfte. Die beſſre Seel' iſt, die von den auf ihrer Flur Gewachſnen Kraͤften mehr gebraucht die beſſern nur; Die mehr die beſſern und ſie beſſer braucht zum Siegen, Daß ihnen, nochſo ſtark, die ſchlechteren erliegen: Wie von zwei Ringern, zwei gleichſtarken, der danieder Den andern ringt, der am geſchicktſten braucht die Glieder. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0097" n="87"/> <div n="2"> <head>125.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die beſſre Seel' iſt nicht, die nur hat beſſre Kraͤfte,</l><lb/> <l>Wie von Geburt ein Leib vorm andern beſſre Saͤfte.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Die beſſre Seel' iſt, die von den auf ihrer Flur</l><lb/> <l>Gewachſnen Kraͤften mehr gebraucht die beſſern nur;</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Die mehr die beſſern und ſie beſſer braucht zum Siegen,</l><lb/> <l>Daß ihnen, nochſo ſtark, die ſchlechteren erliegen:</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Wie von zwei Ringern, zwei gleichſtarken, der danieder</l><lb/> <l>Den andern ringt, der am geſchicktſten braucht die Glieder.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [87/0097]
125.
Die beſſre Seel' iſt nicht, die nur hat beſſre Kraͤfte,
Wie von Geburt ein Leib vorm andern beſſre Saͤfte.
Die beſſre Seel' iſt, die von den auf ihrer Flur
Gewachſnen Kraͤften mehr gebraucht die beſſern nur;
Die mehr die beſſern und ſie beſſer braucht zum Siegen,
Daß ihnen, nochſo ſtark, die ſchlechteren erliegen:
Wie von zwei Ringern, zwei gleichſtarken, der danieder
Den andern ringt, der am geſchicktſten braucht die Glieder.
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