Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.Der Wagen ist nicht schön, doch derb und fest, ihn soll Zugochsenvorspann ziehn der schwersten Garben voll. Der kleine feine macht den Wagen klein und fein, Zur Arbeit taugt er nicht, zum Spielwerk nur allein. Die Arbeit ist so fein, daß sie nicht ganz erschien Dem bloßen Aug', ihn soll ein Joch von Mücken ziehn. Schon fertig sind die zwei, noch ist zurück der dritte, Er steht in ihrer Mitt' und hielte gern die Mitte. Das Beste von den zwein nimmt er zusammen bloß, Er macht den Wagen fein und macht den Wagen groß. Vollendet ist die Kunst, und auf dem Wagen sann Er stehend, was davor sich zieme zum Gespann. Da kamen aus der Luft herunter Flügelpferde, Und ziehn den Wagen an zum Himmel von der Erde. Der Wagen iſt nicht ſchoͤn, doch derb und feſt, ihn ſoll Zugochſenvorſpann ziehn der ſchwerſten Garben voll. Der kleine feine macht den Wagen klein und fein, Zur Arbeit taugt er nicht, zum Spielwerk nur allein. Die Arbeit iſt ſo fein, daß ſie nicht ganz erſchien Dem bloßen Aug', ihn ſoll ein Joch von Muͤcken ziehn. Schon fertig ſind die zwei, noch iſt zuruͤck der dritte, Er ſteht in ihrer Mitt' und hielte gern die Mitte. Das Beſte von den zwein nimmt er zuſammen bloß, Er macht den Wagen fein und macht den Wagen groß. Vollendet iſt die Kunſt, und auf dem Wagen ſann Er ſtehend, was davor ſich zieme zum Geſpann. Da kamen aus der Luft herunter Fluͤgelpferde, Und ziehn den Wagen an zum Himmel von der Erde. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0117" n="107"/> <lg n="6"> <l>Der Wagen iſt nicht ſchoͤn, doch derb und feſt, ihn ſoll</l><lb/> <l>Zugochſenvorſpann ziehn der ſchwerſten Garben voll.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Der kleine feine macht den Wagen klein und fein,</l><lb/> <l>Zur Arbeit taugt er nicht, zum Spielwerk nur allein.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Die Arbeit iſt ſo fein, daß ſie nicht ganz erſchien</l><lb/> <l>Dem bloßen Aug', ihn ſoll ein Joch von Muͤcken ziehn.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Schon fertig ſind die zwei, noch iſt zuruͤck der dritte,</l><lb/> <l>Er ſteht in ihrer Mitt' und hielte gern die Mitte.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Das Beſte von den zwein nimmt er zuſammen bloß,</l><lb/> <l>Er macht den Wagen fein und macht den Wagen groß.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Vollendet iſt die Kunſt, und auf dem Wagen ſann</l><lb/> <l>Er ſtehend, was davor ſich zieme zum Geſpann.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>Da kamen aus der Luft herunter Fluͤgelpferde,</l><lb/> <l>Und ziehn den Wagen an zum Himmel von der Erde.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [107/0117]
Der Wagen iſt nicht ſchoͤn, doch derb und feſt, ihn ſoll
Zugochſenvorſpann ziehn der ſchwerſten Garben voll.
Der kleine feine macht den Wagen klein und fein,
Zur Arbeit taugt er nicht, zum Spielwerk nur allein.
Die Arbeit iſt ſo fein, daß ſie nicht ganz erſchien
Dem bloßen Aug', ihn ſoll ein Joch von Muͤcken ziehn.
Schon fertig ſind die zwei, noch iſt zuruͤck der dritte,
Er ſteht in ihrer Mitt' und hielte gern die Mitte.
Das Beſte von den zwein nimmt er zuſammen bloß,
Er macht den Wagen fein und macht den Wagen groß.
Vollendet iſt die Kunſt, und auf dem Wagen ſann
Er ſtehend, was davor ſich zieme zum Geſpann.
Da kamen aus der Luft herunter Fluͤgelpferde,
Und ziehn den Wagen an zum Himmel von der Erde.
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