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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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29.
Wer noch im Schlafe liegt, sei daraus aufgeweckt,
Und liegt er fest darin, so sei er aufgeschreckt.
Wer aber schon erwacht, doch noch nicht aufgebrochen
Zur Reise, sei dazu gespornt und angestochen.
Wer vom Verlangen schon gespornt ist, doch den Weg
Dahin nicht kennt, dem sei gezeiget Weg und Steg.
Wer aber kennt den Weg, und ihn nicht gehen mag,
Der hat auf immer nun versäumt den Reisetag;
Und wieder leg' er sich zum Schlaf hin, wie er lag!

29.
Wer noch im Schlafe liegt, ſei daraus aufgeweckt,
Und liegt er feſt darin, ſo ſei er aufgeſchreckt.
Wer aber ſchon erwacht, doch noch nicht aufgebrochen
Zur Reiſe, ſei dazu geſpornt und angeſtochen.
Wer vom Verlangen ſchon geſpornt iſt, doch den Weg
Dahin nicht kennt, dem ſei gezeiget Weg und Steg.
Wer aber kennt den Weg, und ihn nicht gehen mag,
Der hat auf immer nun verſaͤumt den Reiſetag;
Und wieder leg' er ſich zum Schlaf hin, wie er lag!

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[132/0142] 29. Wer noch im Schlafe liegt, ſei daraus aufgeweckt, Und liegt er feſt darin, ſo ſei er aufgeſchreckt. Wer aber ſchon erwacht, doch noch nicht aufgebrochen Zur Reiſe, ſei dazu geſpornt und angeſtochen. Wer vom Verlangen ſchon geſpornt iſt, doch den Weg Dahin nicht kennt, dem ſei gezeiget Weg und Steg. Wer aber kennt den Weg, und ihn nicht gehen mag, Der hat auf immer nun verſaͤumt den Reiſetag; Und wieder leg' er ſich zum Schlaf hin, wie er lag!

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/142>, abgerufen am 29.11.2024.