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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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Du hast für sie kein Maß, sie keins villeicht für dich,
Und halten, so wie du dich hältst, für einzig sich.
Doch wenn sie höher stehn als du und heller sehn,
Begreifen sie wol dich, die du nicht kannst verstehn.
Jemehr du aber dich enthebst den engen Schranken,
Erweiterst du die Welt mit liebenden Gedanken.
Du freuest dich, daß auch in andern Sfären walten
Vernunftweltordnungen und Glaubensheilanstalten.
In jedem Himmelskreis, in allen Erdenkreisen,
Laß nur auf ihre Weis' ihr Höchstes alle preisen.
Den eignen Glauben sollst du dir nicht lassen rauben,
Allein auch rauben sollst du keinem seinen Glauben.
Und eiferig bekämpf' an dir und andern künftig
Nur was unmenschlich ist, unschön und unvernünftig.

Du haſt fuͤr ſie kein Maß, ſie keins villeicht fuͤr dich,
Und halten, ſo wie du dich haͤltſt, fuͤr einzig ſich.
Doch wenn ſie hoͤher ſtehn als du und heller ſehn,
Begreifen ſie wol dich, die du nicht kannſt verſtehn.
Jemehr du aber dich enthebſt den engen Schranken,
Erweiterſt du die Welt mit liebenden Gedanken.
Du freueſt dich, daß auch in andern Sfaͤren walten
Vernunftweltordnungen und Glaubensheilanſtalten.
In jedem Himmelskreis, in allen Erdenkreiſen,
Laß nur auf ihre Weiſ' ihr Hoͤchſtes alle preiſen.
Den eignen Glauben ſollſt du dir nicht laſſen rauben,
Allein auch rauben ſollſt du keinem ſeinen Glauben.
Und eiferig bekaͤmpf' an dir und andern kuͤnftig
Nur was unmenſchlich iſt, unſchoͤn und unvernuͤnftig.

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[135/0145] Du haſt fuͤr ſie kein Maß, ſie keins villeicht fuͤr dich, Und halten, ſo wie du dich haͤltſt, fuͤr einzig ſich. Doch wenn ſie hoͤher ſtehn als du und heller ſehn, Begreifen ſie wol dich, die du nicht kannſt verſtehn. Jemehr du aber dich enthebſt den engen Schranken, Erweiterſt du die Welt mit liebenden Gedanken. Du freueſt dich, daß auch in andern Sfaͤren walten Vernunftweltordnungen und Glaubensheilanſtalten. In jedem Himmelskreis, in allen Erdenkreiſen, Laß nur auf ihre Weiſ' ihr Hoͤchſtes alle preiſen. Den eignen Glauben ſollſt du dir nicht laſſen rauben, Allein auch rauben ſollſt du keinem ſeinen Glauben. Und eiferig bekaͤmpf' an dir und andern kuͤnftig Nur was unmenſchlich iſt, unſchoͤn und unvernuͤnftig.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/145>, abgerufen am 29.11.2024.