Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
134.
Siehst du das Taucherlein, wie flink es untertaucht?
Gewis am Grund des Sees ist etwas, das es braucht.

135.
Wo ein Volkshaufen ist, da ist von Staub die Wolke;
Willst du im Staub nicht gehn, so geh nicht mit dem Volke.

136.
Wer immer Anspruch macht auf das was nicht beschieden
Ihm ward, ist mit der Welt beständig unzufrieden.

137.
Des Menschen Bös und Guts liegt nicht an Stand und Lage,
Kommt nicht dadurch zu Stand, doch kommts dadurch zu Tage.

138.
Mein Reisethier ist müd' und weiter kann ich nicht.
Aufblickt' ich und mir lag die Herberg' im Gesicht.

134.
Siehſt du das Taucherlein, wie flink es untertaucht?
Gewis am Grund des Sees iſt etwas, das es braucht.

135.
Wo ein Volkshaufen iſt, da iſt von Staub die Wolke;
Willſt du im Staub nicht gehn, ſo geh nicht mit dem Volke.

136.
Wer immer Anſpruch macht auf das was nicht beſchieden
Ihm ward, iſt mit der Welt beſtaͤndig unzufrieden.

137.
Des Menſchen Boͤs und Guts liegt nicht an Stand und Lage,
Kommt nicht dadurch zu Stand, doch kommts dadurch zu Tage.

138.
Mein Reiſethier iſt muͤd' und weiter kann ich nicht.
Aufblickt' ich und mir lag die Herberg' im Geſicht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0369" n="359"/>
        <div n="2">
          <head>134.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Sieh&#x017F;t du das Taucherlein, wie flink es untertaucht?</l><lb/>
              <l>Gewis am Grund des Sees i&#x017F;t etwas, das es braucht.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>135.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Wo ein Volkshaufen i&#x017F;t, da i&#x017F;t von Staub die Wolke;</l><lb/>
              <l>Will&#x017F;t du im Staub nicht gehn, &#x017F;o geh nicht mit dem Volke.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>136.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Wer immer An&#x017F;pruch macht auf das was nicht be&#x017F;chieden</l><lb/>
              <l>Ihm ward, i&#x017F;t mit der Welt be&#x017F;ta&#x0364;ndig unzufrieden.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>137.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Des Men&#x017F;chen Bo&#x0364;s und Guts liegt nicht an Stand und Lage,</l><lb/>
              <l>Kommt nicht dadurch zu Stand, doch kommts dadurch zu Tage.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>138.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Mein Rei&#x017F;ethier i&#x017F;t mu&#x0364;d' und weiter kann ich nicht.</l><lb/>
              <l>Aufblickt' ich und mir lag die Herberg' im Ge&#x017F;icht.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[359/0369] 134. Siehſt du das Taucherlein, wie flink es untertaucht? Gewis am Grund des Sees iſt etwas, das es braucht. 135. Wo ein Volkshaufen iſt, da iſt von Staub die Wolke; Willſt du im Staub nicht gehn, ſo geh nicht mit dem Volke. 136. Wer immer Anſpruch macht auf das was nicht beſchieden Ihm ward, iſt mit der Welt beſtaͤndig unzufrieden. 137. Des Menſchen Boͤs und Guts liegt nicht an Stand und Lage, Kommt nicht dadurch zu Stand, doch kommts dadurch zu Tage. 138. Mein Reiſethier iſt muͤd' und weiter kann ich nicht. Aufblickt' ich und mir lag die Herberg' im Geſicht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/369
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/369>, abgerufen am 27.11.2024.