Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.Der Herr des Lebens saß im Wipfelzelt und sprach Mit sanftem Rauschen: Gern gabt ihr, was euch gebrach. Drum soll des Lebens Brot hinfort euch nie gebrechen, Und gern gebt allen es, die meinen Namen sprechen. Ihr sollt den Acker drum nicht pflügen oder hacken, Sä'n, schneiden oder mähn, dann dreschen, mahlen, backen. Von selbst ein mehl'ger Kern, gebacken und gewürzt, Wächst euch das Brot am Baum, in Fruchtgestalt geschürzt. Vier Brote trägt der Baum, und jedes füllt im Raum Des Jahres seinen Mund; das ist der Brotfruchtbaum. Der Herr des Lebens ſaß im Wipfelzelt und ſprach Mit ſanftem Rauſchen: Gern gabt ihr, was euch gebrach. Drum ſoll des Lebens Brot hinfort euch nie gebrechen, Und gern gebt allen es, die meinen Namen ſprechen. Ihr ſollt den Acker drum nicht pfluͤgen oder hacken, Saͤ'n, ſchneiden oder maͤhn, dann dreſchen, mahlen, backen. Von ſelbſt ein mehl'ger Kern, gebacken und gewuͤrzt, Waͤchſt euch das Brot am Baum, in Fruchtgeſtalt geſchuͤrzt. Vier Brote traͤgt der Baum, und jedes fuͤllt im Raum Des Jahres ſeinen Mund; das iſt der Brotfruchtbaum. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0062" n="52"/> <lg n="13"> <l>Der Herr des Lebens ſaß im Wipfelzelt und ſprach</l><lb/> <l>Mit ſanftem Rauſchen: Gern gabt ihr, was euch gebrach.</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>Drum ſoll des Lebens Brot hinfort euch nie gebrechen,</l><lb/> <l>Und gern gebt allen es, die meinen Namen ſprechen.</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l>Ihr ſollt den Acker drum nicht pfluͤgen oder hacken,</l><lb/> <l>Saͤ'n, ſchneiden oder maͤhn, dann dreſchen, mahlen, backen.</l> </lg><lb/> <lg n="16"> <l>Von ſelbſt ein mehl'ger Kern, gebacken und gewuͤrzt,</l><lb/> <l>Waͤchſt euch das Brot am Baum, in Fruchtgeſtalt geſchuͤrzt.</l> </lg><lb/> <lg n="17"> <l>Vier Brote traͤgt der Baum, und jedes fuͤllt im Raum</l><lb/> <l>Des Jahres ſeinen Mund; das iſt der Brotfruchtbaum.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [52/0062]
Der Herr des Lebens ſaß im Wipfelzelt und ſprach
Mit ſanftem Rauſchen: Gern gabt ihr, was euch gebrach.
Drum ſoll des Lebens Brot hinfort euch nie gebrechen,
Und gern gebt allen es, die meinen Namen ſprechen.
Ihr ſollt den Acker drum nicht pfluͤgen oder hacken,
Saͤ'n, ſchneiden oder maͤhn, dann dreſchen, mahlen, backen.
Von ſelbſt ein mehl'ger Kern, gebacken und gewuͤrzt,
Waͤchſt euch das Brot am Baum, in Fruchtgeſtalt geſchuͤrzt.
Vier Brote traͤgt der Baum, und jedes fuͤllt im Raum
Des Jahres ſeinen Mund; das iſt der Brotfruchtbaum.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |