Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.44. Was du zur Grotte rufst, das ruft dir aus der Grotte, Und dein Orakel bist du selbst bei deinem Gotte. 45. Zum Weinen muß das Herz sich auch mit Lust aufschließen; Solangs der Schmerz verschließt, kann nicht die Thräne fließen. 46. Dir selbst und Gott getreu, und allen Menschen gut, Dann trage, wie du magst, Turban, Kapp' oder Hut. 47. Das Leben ist ein Raub, das Leben eine Beute; Wer weiß, wers morgen nimmt? wers hat, genieß' es heute. 48. Wenn morgen kommt, will ich das Werk von morgen thun, Gethan ist das von heut, nun laßt mich heute ruhn. 44. Was du zur Grotte rufſt, das ruft dir aus der Grotte, Und dein Orakel biſt du ſelbſt bei deinem Gotte. 45. Zum Weinen muß das Herz ſich auch mit Luſt aufſchließen; Solangs der Schmerz verſchließt, kann nicht die Thraͤne fließen. 46. Dir ſelbſt und Gott getreu, und allen Menſchen gut, Dann trage, wie du magſt, Turban, Kapp' oder Hut. 47. Das Leben iſt ein Raub, das Leben eine Beute; Wer weiß, wers morgen nimmt? wers hat, genieß' es heute. 48. Wenn morgen kommt, will ich das Werk von morgen thun, Gethan iſt das von heut, nun laßt mich heute ruhn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0106" n="96"/> <div n="2"> <head>44.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Was du zur Grotte rufſt, das ruft dir aus der Grotte,</l><lb/> <l>Und dein Orakel biſt du ſelbſt bei deinem Gotte.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>45.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Zum Weinen muß das Herz ſich auch mit Luſt aufſchließen;</l><lb/> <l>Solangs der Schmerz verſchließt, kann nicht die Thraͤne fließen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>46.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Dir ſelbſt und Gott getreu, und allen Menſchen gut,</l><lb/> <l>Dann trage, wie du magſt, Turban, Kapp' oder Hut.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>47.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Das Leben iſt ein Raub, das Leben eine Beute;</l><lb/> <l>Wer weiß, wers morgen nimmt? wers hat, genieß' es heute.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>48.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Wenn morgen kommt, will ich das Werk von morgen thun,</l><lb/> <l>Gethan iſt das von heut, nun laßt mich heute ruhn.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [96/0106]
44.
Was du zur Grotte rufſt, das ruft dir aus der Grotte,
Und dein Orakel biſt du ſelbſt bei deinem Gotte.
45.
Zum Weinen muß das Herz ſich auch mit Luſt aufſchließen;
Solangs der Schmerz verſchließt, kann nicht die Thraͤne fließen.
46.
Dir ſelbſt und Gott getreu, und allen Menſchen gut,
Dann trage, wie du magſt, Turban, Kapp' oder Hut.
47.
Das Leben iſt ein Raub, das Leben eine Beute;
Wer weiß, wers morgen nimmt? wers hat, genieß' es heute.
48.
Wenn morgen kommt, will ich das Werk von morgen thun,
Gethan iſt das von heut, nun laßt mich heute ruhn.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |