Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.54. Wenn es das Glück nicht ist, so ist es doch sein Schein; Ein Bettler steckt wol auch den falschen Groschen ein. 55. Das Glück und das Verdienst sind von ungleicher Macht: Wer das Verdienst hat, weint, und wer das Glück hat, lacht. 56. Trifft dich des Schicksals Schlag, so mach' es wie der Ball: Je stärker man ihn schlägt, je höher fliegt er all. 57. Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen! Ein Thor ist zugethan, doch tausend sind noch offen. 58. Die Lamp' an einer Seit', die Kerz' ist ringsum licht; Sei du die Lampe nur, bist du die Kerze nicht. 54. Wenn es das Gluͤck nicht iſt, ſo iſt es doch ſein Schein; Ein Bettler ſteckt wol auch den falſchen Groſchen ein. 55. Das Gluͤck und das Verdienſt ſind von ungleicher Macht: Wer das Verdienſt hat, weint, und wer das Gluͤck hat, lacht. 56. Trifft dich des Schickſals Schlag, ſo mach' es wie der Ball: Je ſtaͤrker man ihn ſchlaͤgt, je hoͤher fliegt er all. 57. Schlaͤgt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen! Ein Thor iſt zugethan, doch tauſend ſind noch offen. 58. Die Lamp' an einer Seit', die Kerz' iſt ringsum licht; Sei du die Lampe nur, biſt du die Kerze nicht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0108" n="98"/> <div n="2"> <head>54.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Wenn es das Gluͤck nicht iſt, ſo iſt es doch ſein Schein;</l><lb/> <l>Ein Bettler ſteckt wol auch den falſchen Groſchen ein.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>55.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Das Gluͤck und das Verdienſt ſind von ungleicher Macht:</l><lb/> <l>Wer das Verdienſt hat, weint, und wer das Gluͤck hat, lacht.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>56.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Trifft dich des Schickſals Schlag, ſo mach' es wie der Ball:</l><lb/> <l>Je ſtaͤrker man ihn ſchlaͤgt, je hoͤher fliegt er all.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>57.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Schlaͤgt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen!</l><lb/> <l>Ein Thor iſt zugethan, doch tauſend ſind noch offen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>58.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Die Lamp' an einer Seit', die Kerz' iſt ringsum licht;</l><lb/> <l>Sei du die Lampe nur, biſt du die Kerze nicht.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [98/0108]
54.
Wenn es das Gluͤck nicht iſt, ſo iſt es doch ſein Schein;
Ein Bettler ſteckt wol auch den falſchen Groſchen ein.
55.
Das Gluͤck und das Verdienſt ſind von ungleicher Macht:
Wer das Verdienſt hat, weint, und wer das Gluͤck hat, lacht.
56.
Trifft dich des Schickſals Schlag, ſo mach' es wie der Ball:
Je ſtaͤrker man ihn ſchlaͤgt, je hoͤher fliegt er all.
57.
Schlaͤgt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen!
Ein Thor iſt zugethan, doch tauſend ſind noch offen.
58.
Die Lamp' an einer Seit', die Kerz' iſt ringsum licht;
Sei du die Lampe nur, biſt du die Kerze nicht.
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