Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.24. Gunst eignet der Person, und erbt nicht fort geschwind, Nicht auf des Gönners Sohn, noch auf des Günstlings Kind. 25. O sorg' um Nahrung nicht! Gott weist dir an dein Looß; Die Mutterbrust fließt, wo sich aufthat Mutterschooß. 26. Der weiß die Schwanen macht und grün die Papagein, Und bunt die Pfauen, wird auch dir dein Kleid verleihn. 27. Wo es drei Heller thun, da wende vier nicht an, Und nicht zwei Worte, wo's mit einem ist gethan. 28. Ueber das Ziel ein Schritt, zuviel ist stets vom Uebel, Sei's übern Durst ein Glas, sei's übers Faß ein Kübel. 24. Gunſt eignet der Perſon, und erbt nicht fort geſchwind, Nicht auf des Goͤnners Sohn, noch auf des Guͤnſtlings Kind. 25. O ſorg' um Nahrung nicht! Gott weiſt dir an dein Looß; Die Mutterbruſt fließt, wo ſich aufthat Mutterſchooß. 26. Der weiß die Schwanen macht und gruͤn die Papagein, Und bunt die Pfauen, wird auch dir dein Kleid verleihn. 27. Wo es drei Heller thun, da wende vier nicht an, Und nicht zwei Worte, wo's mit einem iſt gethan. 28. Ueber das Ziel ein Schritt, zuviel iſt ſtets vom Uebel, Sei's uͤbern Durſt ein Glas, ſei's uͤbers Faß ein Kuͤbel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0018" n="8"/> <div n="2"> <head>24.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Gunſt eignet der Perſon, und erbt nicht fort geſchwind,</l><lb/> <l>Nicht auf des Goͤnners Sohn, noch auf des Guͤnſtlings Kind.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>25.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>O ſorg' um Nahrung nicht! Gott weiſt dir an dein Looß;</l><lb/> <l>Die Mutterbruſt fließt, wo ſich aufthat Mutterſchooß.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>26.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der weiß die Schwanen macht und gruͤn die Papagein,</l><lb/> <l>Und bunt die Pfauen, wird auch dir dein Kleid verleihn.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>27.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Wo es drei Heller thun, da wende vier nicht an,</l><lb/> <l>Und nicht zwei Worte, wo's mit einem iſt gethan.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>28.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ueber das Ziel ein Schritt, zuviel iſt ſtets vom Uebel,</l><lb/> <l>Sei's uͤbern Durſt ein Glas, ſei's uͤbers Faß ein Kuͤbel.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [8/0018]
24.
Gunſt eignet der Perſon, und erbt nicht fort geſchwind,
Nicht auf des Goͤnners Sohn, noch auf des Guͤnſtlings Kind.
25.
O ſorg' um Nahrung nicht! Gott weiſt dir an dein Looß;
Die Mutterbruſt fließt, wo ſich aufthat Mutterſchooß.
26.
Der weiß die Schwanen macht und gruͤn die Papagein,
Und bunt die Pfauen, wird auch dir dein Kleid verleihn.
27.
Wo es drei Heller thun, da wende vier nicht an,
Und nicht zwei Worte, wo's mit einem iſt gethan.
28.
Ueber das Ziel ein Schritt, zuviel iſt ſtets vom Uebel,
Sei's uͤbern Durſt ein Glas, ſei's uͤbers Faß ein Kuͤbel.
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