Wie mancher hat ins Aug den andern nur gestochen, Weil er ihn nie gesehn, weil er ihn nie gesprochen!
Das Lanzenbrechen hätt' ein Wort, ein Blick gebrochen.
Viel besser denk' ich selbst von manchem, den ich sah, Und wünschte mehrern nur wär' ich gekommen nah.
Das gilt euch Bessern, die ihr stehet so allein; Die Schlechtern sind schon lang' im innigsten Verein,
Und haben nur dadurch sich über euch gehoben, Weil ihr einander schmäht, und sie einander loben.
Das Loben lasset nur, das stellet ihnen frei, Doch steht nicht ihrem Bund durch eure Zwietracht bei!
Wie mancher hat ins Aug den andern nur geſtochen, Weil er ihn nie geſehn, weil er ihn nie geſprochen!
Das Lanzenbrechen haͤtt' ein Wort, ein Blick gebrochen.
Viel beſſer denk' ich ſelbſt von manchem, den ich ſah, Und wuͤnſchte mehrern nur waͤr' ich gekommen nah.
Das gilt euch Beſſern, die ihr ſtehet ſo allein; Die Schlechtern ſind ſchon lang' im innigſten Verein,
Und haben nur dadurch ſich uͤber euch gehoben, Weil ihr einander ſchmaͤht, und ſie einander loben.
Das Loben laſſet nur, das ſtellet ihnen frei, Doch ſteht nicht ihrem Bund durch eure Zwietracht bei!
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Wie mancher hat ins Aug den andern nur geſtochen,
Weil er ihn nie geſehn, weil er ihn nie geſprochen!
Das Lanzenbrechen haͤtt' ein Wort, ein Blick gebrochen.
Viel beſſer denk' ich ſelbſt von manchem, den ich ſah,
Und wuͤnſchte mehrern nur waͤr' ich gekommen nah.
Das gilt euch Beſſern, die ihr ſtehet ſo allein;
Die Schlechtern ſind ſchon lang' im innigſten Verein,
Und haben nur dadurch ſich uͤber euch gehoben,
Weil ihr einander ſchmaͤht, und ſie einander loben.
Das Loben laſſet nur, das ſtellet ihnen frei,
Doch ſteht nicht ihrem Bund durch eure Zwietracht bei!
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/327>, abgerufen am 18.07.2024.
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