Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
29.
Das kränkt dich nicht sosehr, was Leides dir geschehn,
Als daß du mußt erfüllt den Wunsch des Feindes sehn.

30.
Entweder wird das Schwert in meiner Hand mir weich,
Oder der harte Kopf des Feindes fühlt den Streich.

31.
Der ganze Vogel ist oft keinen Heller werth,
Für den als Rupferlohn ein Groschen wird begehrt.

32.
Bei Unverträglichkeit gedeiht kein Feur im Haus,
Der eine bläst es an, der andre bläst es aus.

33.
Ob die Melone fiel aufs Messer, ob das Messer
Auf die Melon', es geht in keinem Fall ihr besser.


3*
29.
Das kraͤnkt dich nicht ſoſehr, was Leides dir geſchehn,
Als daß du mußt erfuͤllt den Wunſch des Feindes ſehn.

30.
Entweder wird das Schwert in meiner Hand mir weich,
Oder der harte Kopf des Feindes fuͤhlt den Streich.

31.
Der ganze Vogel iſt oft keinen Heller werth,
Fuͤr den als Rupferlohn ein Groſchen wird begehrt.

32.
Bei Unvertraͤglichkeit gedeiht kein Feur im Haus,
Der eine blaͤſt es an, der andre blaͤſt es aus.

33.
Ob die Melone fiel aufs Meſſer, ob das Meſſer
Auf die Melon', es geht in keinem Fall ihr beſſer.


3*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0061" n="51"/>
        <div n="2">
          <head>29.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Das kra&#x0364;nkt dich nicht &#x017F;o&#x017F;ehr, was Leides dir ge&#x017F;chehn,</l><lb/>
              <l>Als daß du mußt erfu&#x0364;llt den Wun&#x017F;ch des Feindes &#x017F;ehn.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>30.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Entweder wird das Schwert in meiner Hand mir weich,</l><lb/>
              <l>Oder der harte Kopf des Feindes fu&#x0364;hlt den Streich.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>31.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Der ganze Vogel i&#x017F;t oft keinen Heller werth,</l><lb/>
              <l>Fu&#x0364;r den als Rupferlohn ein Gro&#x017F;chen wird begehrt.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>32.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Bei Unvertra&#x0364;glichkeit gedeiht kein Feur im Haus,</l><lb/>
              <l>Der eine bla&#x0364;&#x017F;t es an, der andre bla&#x0364;&#x017F;t es aus.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>33.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Ob die Melone fiel aufs Me&#x017F;&#x017F;er, ob das Me&#x017F;&#x017F;er</l><lb/>
              <l>Auf die Melon', es geht in keinem Fall ihr be&#x017F;&#x017F;er.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="sig">3*</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0061] 29. Das kraͤnkt dich nicht ſoſehr, was Leides dir geſchehn, Als daß du mußt erfuͤllt den Wunſch des Feindes ſehn. 30. Entweder wird das Schwert in meiner Hand mir weich, Oder der harte Kopf des Feindes fuͤhlt den Streich. 31. Der ganze Vogel iſt oft keinen Heller werth, Fuͤr den als Rupferlohn ein Groſchen wird begehrt. 32. Bei Unvertraͤglichkeit gedeiht kein Feur im Haus, Der eine blaͤſt es an, der andre blaͤſt es aus. 33. Ob die Melone fiel aufs Meſſer, ob das Meſſer Auf die Melon', es geht in keinem Fall ihr beſſer. 3*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/61
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/61>, abgerufen am 27.11.2024.