Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.64. Der wird der Frau zu Haus ins Haar am ersten fahren, Der draußen selber sich läßt rupfen an den Haaren. 65. Das widerspenstige Kamel wird doch beladen, Und hat mit seinem Trotz verscherzt des Treibers Gnaden. 66. Nicht lauter Leben ist dis Durcheinanderlaufen, Auch immer Trauer gibts in dem Ameisenhaufen. 67. Ich hatte Zähne sonst, da hatt' ich Brocken nicht; Den Brocken hab' ich nun, da mir der Zahn gebricht. 68. Das Fleckchen an der Wang' ist eine Zier, das schwarze; Doch wenn zu groß es wird, so ist es eine Warze. 64. Der wird der Frau zu Haus ins Haar am erſten fahren, Der draußen ſelber ſich laͤßt rupfen an den Haaren. 65. Das widerſpenſtige Kamel wird doch beladen, Und hat mit ſeinem Trotz verſcherzt des Treibers Gnaden. 66. Nicht lauter Leben iſt dis Durcheinanderlaufen, Auch immer Trauer gibts in dem Ameiſenhaufen. 67. Ich hatte Zaͤhne ſonſt, da hatt' ich Brocken nicht; Den Brocken hab' ich nun, da mir der Zahn gebricht. 68. Das Fleckchen an der Wang' iſt eine Zier, das ſchwarze; Doch wenn zu groß es wird, ſo iſt es eine Warze. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0068" n="58"/> <div n="2"> <head>64.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der wird der Frau zu Haus ins Haar am erſten fahren,</l><lb/> <l>Der draußen ſelber ſich laͤßt rupfen an den Haaren.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>65.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Das widerſpenſtige Kamel wird doch beladen,</l><lb/> <l>Und hat mit ſeinem Trotz verſcherzt des Treibers Gnaden.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>66.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Nicht lauter Leben iſt dis Durcheinanderlaufen,</l><lb/> <l>Auch immer Trauer gibts in dem Ameiſenhaufen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>67.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ich hatte Zaͤhne ſonſt, da hatt' ich Brocken nicht;</l><lb/> <l>Den Brocken hab' ich nun, da mir der Zahn gebricht.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>68.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Das Fleckchen an der Wang' iſt eine Zier, das ſchwarze;</l><lb/> <l>Doch wenn zu groß es wird, ſo iſt es eine Warze.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [58/0068]
64.
Der wird der Frau zu Haus ins Haar am erſten fahren,
Der draußen ſelber ſich laͤßt rupfen an den Haaren.
65.
Das widerſpenſtige Kamel wird doch beladen,
Und hat mit ſeinem Trotz verſcherzt des Treibers Gnaden.
66.
Nicht lauter Leben iſt dis Durcheinanderlaufen,
Auch immer Trauer gibts in dem Ameiſenhaufen.
67.
Ich hatte Zaͤhne ſonſt, da hatt' ich Brocken nicht;
Den Brocken hab' ich nun, da mir der Zahn gebricht.
68.
Das Fleckchen an der Wang' iſt eine Zier, das ſchwarze;
Doch wenn zu groß es wird, ſo iſt es eine Warze.
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