lich erwogen und auf alle Weise geprüft und gesich- tet worden.
So viel von dem Inhalte der zweyten Abthei- lung dieser Schrift, welche der ersten unmittelbar nachfolgen soll. Doch auch von dieser werde ich er- wähnen müssen, weshalb und wie sie entstanden.
Urkundliche Forschungen führen, wie es Sach- kundigen bekannt ist, gar sehr ins Einzelne; und so zerfiel auch das Ergebniß der meinigen in eine Reihe abgerissener Abhandlungen, denen ich keine äußere Ver- bindung zu geben wußte. Desto mehr schien es mir nöthig, um Wiederholungen auszuweichen, von vorn herein den Standpunct zu bezeichnen, aus welchem ich das Einzelne aufgefaßt. Hiedurch ward ich über mei- nen Wunsch und ersten Zweck hinaus veranlaßt, in das Gebiet der Theorie hinüber zu greifen, was der reinste Wille, das Gedeihen der Kunst und den unge- trübten Genuß ihrer Werke zu fördern, auch bey de- nen entschuldigen mag, welche auf die Sache minder, mehr auf die Form sehen.
Allein auch in historischer Beziehung bedurfte das Vereinzelte und Abgerissene eines gemeinschaftlichen
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lich erwogen und auf alle Weiſe gepruͤft und geſich- tet worden.
So viel von dem Inhalte der zweyten Abthei- lung dieſer Schrift, welche der erſten unmittelbar nachfolgen ſoll. Doch auch von dieſer werde ich er- waͤhnen muͤſſen, weshalb und wie ſie entſtanden.
Urkundliche Forſchungen fuͤhren, wie es Sach- kundigen bekannt iſt, gar ſehr ins Einzelne; und ſo zerfiel auch das Ergebniß der meinigen in eine Reihe abgeriſſener Abhandlungen, denen ich keine aͤußere Ver- bindung zu geben wußte. Deſto mehr ſchien es mir noͤthig, um Wiederholungen auszuweichen, von vorn herein den Standpunct zu bezeichnen, aus welchem ich das Einzelne aufgefaßt. Hiedurch ward ich uͤber mei- nen Wunſch und erſten Zweck hinaus veranlaßt, in das Gebiet der Theorie hinuͤber zu greifen, was der reinſte Wille, das Gedeihen der Kunſt und den unge- truͤbten Genuß ihrer Werke zu foͤrdern, auch bey de- nen entſchuldigen mag, welche auf die Sache minder, mehr auf die Form ſehen.
Allein auch in hiſtoriſcher Beziehung bedurfte das Vereinzelte und Abgeriſſene eines gemeinſchaftlichen
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[IX/0015]
lich erwogen und auf alle Weiſe gepruͤft und geſich-
tet worden.
So viel von dem Inhalte der zweyten Abthei-
lung dieſer Schrift, welche der erſten unmittelbar
nachfolgen ſoll. Doch auch von dieſer werde ich er-
waͤhnen muͤſſen, weshalb und wie ſie entſtanden.
Urkundliche Forſchungen fuͤhren, wie es Sach-
kundigen bekannt iſt, gar ſehr ins Einzelne; und ſo
zerfiel auch das Ergebniß der meinigen in eine Reihe
abgeriſſener Abhandlungen, denen ich keine aͤußere Ver-
bindung zu geben wußte. Deſto mehr ſchien es mir
noͤthig, um Wiederholungen auszuweichen, von vorn
herein den Standpunct zu bezeichnen, aus welchem ich
das Einzelne aufgefaßt. Hiedurch ward ich uͤber mei-
nen Wunſch und erſten Zweck hinaus veranlaßt, in
das Gebiet der Theorie hinuͤber zu greifen, was der
reinſte Wille, das Gedeihen der Kunſt und den unge-
truͤbten Genuß ihrer Werke zu foͤrdern, auch bey de-
nen entſchuldigen mag, welche auf die Sache minder,
mehr auf die Form ſehen.
Allein auch in hiſtoriſcher Beziehung bedurfte das
Vereinzelte und Abgeriſſene eines gemeinſchaftlichen
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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827, S. IX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen01_1827/15>, abgerufen am 21.11.2024.
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