Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.fließenden Quellen der Geschichten jener Zeit sich genügend Allerdings nun ist der Zustand der italienischen Kunstü- Die wichtigste Urkunde der Malerey longobardischer Zei- *) Bandini cat. bibl. Leop. Laur. T. 1. p. 701. cap. 1. Diss.
de insigni cod. Bibl. Amiatino. fließenden Quellen der Geſchichten jener Zeit ſich genuͤgend Allerdings nun iſt der Zuſtand der italieniſchen Kunſtuͤ- Die wichtigſte Urkunde der Malerey longobardiſcher Zei- *) Bandini cat. bibl. Leop. Laur. T. 1. p. 701. cap. 1. Diss.
de insigni cod. Bibl. Amiatino. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0207" n="189"/> fließenden Quellen der Geſchichten jener Zeit ſich genuͤgend<lb/> nachweiſen laſſen.</p><lb/> <p>Allerdings nun iſt der Zuſtand der italieniſchen Kunſtuͤ-<lb/> bung dieſer Zeiten weder an ſich ſelbſt beſonders merkwuͤrdig,<lb/> noch durch Denkmale recht umſtaͤndlich bekannt. Wir werden<lb/> uns daher, die oben aufgeſtellten Vermuthungen zu bekraͤfti-<lb/> gen, mit ſpaͤrlichen Beiſpielen begnuͤgen muͤſſen, welche uns<lb/> vornehmlich die Handſchriften darbieten; obwohl ſogar dieſe<lb/> nur eine karge Ausbeute geben, da der Gebrauch, die Buͤcher<lb/> durch Bilder zu verzieren, wie es ſcheint, im Abendlande erſt<lb/> am Hofe der Carolinger Aufnahme und Beguͤnſtigung gefunden.</p><lb/> <p>Die wichtigſte Urkunde der Malerey longobardiſcher Zei-<lb/> ten, welche mir zu Geſicht gekommen, befindet ſich auf eini-<lb/> gen Blaͤttern der beruͤhmten Bibeluͤberſetzung der Abtey auf<lb/><placeName>Monte Amiata</placeName>, gegenwaͤrtig im Beſitze der Laurentiana zu<lb/><placeName>Florenz</placeName>. <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/11604828X">Bandini</persName></hi> <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/11604828X">Bandini</persName></hi> cat. bibl. Leop. Laur. T. 1. p. 701. cap. 1. Diss.<lb/> de insigni cod. Bibl. Amiatino</hi>.</note> verſetzt das Alter dieſer Handſchrift<lb/> durch uͤberzeugende Gruͤnde in das ſechste Jahrhundert; waͤren<lb/> dieſe etwa zu entkraͤften, ſo wuͤrde ſie doch immer ſchon der<lb/> Schrift und dem aͤußeren Anſehen nach nicht weit daruͤber<lb/> hinausgehen koͤnnen. In dieſem Buche nun beſitzen wir ei-<lb/> nige miniirte Blaͤtter, welche ziemlich kunſtlos ſind, doch, in<lb/> Vergleich der ſpaͤteren italieniſchen Arbeiten aus dem neunten<lb/> bis eilften Jahrhundert, noch immer Lob verdienen. Das<lb/> erſte Blatt (Seite 7. <hi rendition="#aq">III.</hi> des Codex) enthaͤlt in der Mitte<lb/> einer ſehr einfachen Verzierung bibliſche Geraͤthe und Sinnbil-<lb/> der, welche hie und da auch in den muſiviſchen Werken der<lb/> aͤlteren Chriſten vorkommen. Das zweyte Blatt (Seite 4. <hi rendition="#aq">V</hi>)<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0207]
fließenden Quellen der Geſchichten jener Zeit ſich genuͤgend
nachweiſen laſſen.
Allerdings nun iſt der Zuſtand der italieniſchen Kunſtuͤ-
bung dieſer Zeiten weder an ſich ſelbſt beſonders merkwuͤrdig,
noch durch Denkmale recht umſtaͤndlich bekannt. Wir werden
uns daher, die oben aufgeſtellten Vermuthungen zu bekraͤfti-
gen, mit ſpaͤrlichen Beiſpielen begnuͤgen muͤſſen, welche uns
vornehmlich die Handſchriften darbieten; obwohl ſogar dieſe
nur eine karge Ausbeute geben, da der Gebrauch, die Buͤcher
durch Bilder zu verzieren, wie es ſcheint, im Abendlande erſt
am Hofe der Carolinger Aufnahme und Beguͤnſtigung gefunden.
Die wichtigſte Urkunde der Malerey longobardiſcher Zei-
ten, welche mir zu Geſicht gekommen, befindet ſich auf eini-
gen Blaͤttern der beruͤhmten Bibeluͤberſetzung der Abtey auf
Monte Amiata, gegenwaͤrtig im Beſitze der Laurentiana zu
Florenz. Bandini *) verſetzt das Alter dieſer Handſchrift
durch uͤberzeugende Gruͤnde in das ſechste Jahrhundert; waͤren
dieſe etwa zu entkraͤften, ſo wuͤrde ſie doch immer ſchon der
Schrift und dem aͤußeren Anſehen nach nicht weit daruͤber
hinausgehen koͤnnen. In dieſem Buche nun beſitzen wir ei-
nige miniirte Blaͤtter, welche ziemlich kunſtlos ſind, doch, in
Vergleich der ſpaͤteren italieniſchen Arbeiten aus dem neunten
bis eilften Jahrhundert, noch immer Lob verdienen. Das
erſte Blatt (Seite 7. III. des Codex) enthaͤlt in der Mitte
einer ſehr einfachen Verzierung bibliſche Geraͤthe und Sinnbil-
der, welche hie und da auch in den muſiviſchen Werken der
aͤlteren Chriſten vorkommen. Das zweyte Blatt (Seite 4. V)
*) Bandini cat. bibl. Leop. Laur. T. 1. p. 701. cap. 1. Diss.
de insigni cod. Bibl. Amiatino.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |