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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. Beygabe zu Bd. 1. Hamburg, 1827.

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minder Guten entgegen setzen wollte). Da indeß
das Schöne auch in diesem engeren Sinne den
Charakter der Allgemeinheit festhält, welchen die
Sprache ihm nun einmal aufgedrückt hat, also nichts
Besonderes und Unterscheidendes, nur etwa einen
höheren Grad der Erfreulichkeit bezeichnet: so ist
dieser willkührliche Wortgebrauch, (welcher so viele
ihm in der Sprache dargebotene Mittel des Aus-
drucks willkührlich verschmähet) höchstens als eine ei-
gene Comparationsform zu betrachten, welche aller-
dings ganz merkwürdig, doch für mich nicht bindend ist.

Der Künstler kann, unabhängig von der Schönheit,
oder Unschönheit des Gegenstandes seiner Darstel-
lung, in seinem Kunstwerke Schönheiten hervorbrin-
gen (also darlegen); nemlich:

Zuerst, rein sinnliche Annehmlichkeit, durch
angemessene Handhabung seiner Werkzeuge, durch
gehörige Behandlung des Stoffes, aus welchem
er seine Gestaltungen formt, oder in welchem er
dieselben erscheinen macht.

Zweytens, Schönheit des Maßes, durch die
Wahl der Ansicht und Lage, durch die Stellung
und Anordnung des in seiner Aufgabe enthal-
tenen, oder doch von derselben nicht ausgeschlos-
senen Einzelnen.

Drittens, Erfreulichkeit der im Geiste angereg-
ten Vorstellungen, durch den Ausdruck seiner
selbst, nemlich, der Liebenswürdigkeit, Klarheit,

minder Guten entgegen ſetzen wollte). Da indeß
das Schoͤne auch in dieſem engeren Sinne den
Charakter der Allgemeinheit feſthaͤlt, welchen die
Sprache ihm nun einmal aufgedruͤckt hat, alſo nichts
Beſonderes und Unterſcheidendes, nur etwa einen
hoͤheren Grad der Erfreulichkeit bezeichnet: ſo iſt
dieſer willkuͤhrliche Wortgebrauch, (welcher ſo viele
ihm in der Sprache dargebotene Mittel des Aus-
drucks willkuͤhrlich verſchmaͤhet) hoͤchſtens als eine ei-
gene Comparationsform zu betrachten, welche aller-
dings ganz merkwuͤrdig, doch fuͤr mich nicht bindend iſt.

Der Kuͤnſtler kann, unabhaͤngig von der Schoͤnheit,
oder Unſchoͤnheit des Gegenſtandes ſeiner Darſtel-
lung, in ſeinem Kunſtwerke Schoͤnheiten hervorbrin-
gen (alſo darlegen); nemlich:

Zuerſt, rein ſinnliche Annehmlichkeit, durch
angemeſſene Handhabung ſeiner Werkzeuge, durch
gehoͤrige Behandlung des Stoffes, aus welchem
er ſeine Geſtaltungen formt, oder in welchem er
dieſelben erſcheinen macht.

Zweytens, Schoͤnheit des Maßes, durch die
Wahl der Anſicht und Lage, durch die Stellung
und Anordnung des in ſeiner Aufgabe enthal-
tenen, oder doch von derſelben nicht ausgeſchloſ-
ſenen Einzelnen.

Drittens, Erfreulichkeit der im Geiſte angereg-
ten Vorſtellungen, durch den Ausdruck ſeiner
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[13/0019] minder Guten entgegen ſetzen wollte). Da indeß das Schoͤne auch in dieſem engeren Sinne den Charakter der Allgemeinheit feſthaͤlt, welchen die Sprache ihm nun einmal aufgedruͤckt hat, alſo nichts Beſonderes und Unterſcheidendes, nur etwa einen hoͤheren Grad der Erfreulichkeit bezeichnet: ſo iſt dieſer willkuͤhrliche Wortgebrauch, (welcher ſo viele ihm in der Sprache dargebotene Mittel des Aus- drucks willkuͤhrlich verſchmaͤhet) hoͤchſtens als eine ei- gene Comparationsform zu betrachten, welche aller- dings ganz merkwuͤrdig, doch fuͤr mich nicht bindend iſt. Der Kuͤnſtler kann, unabhaͤngig von der Schoͤnheit, oder Unſchoͤnheit des Gegenſtandes ſeiner Darſtel- lung, in ſeinem Kunſtwerke Schoͤnheiten hervorbrin- gen (alſo darlegen); nemlich: Zuerſt, rein ſinnliche Annehmlichkeit, durch angemeſſene Handhabung ſeiner Werkzeuge, durch gehoͤrige Behandlung des Stoffes, aus welchem er ſeine Geſtaltungen formt, oder in welchem er dieſelben erſcheinen macht. Zweytens, Schoͤnheit des Maßes, durch die Wahl der Anſicht und Lage, durch die Stellung und Anordnung des in ſeiner Aufgabe enthal- tenen, oder doch von derſelben nicht ausgeſchloſ- ſenen Einzelnen. Drittens, Erfreulichkeit der im Geiſte angereg- ten Vorſtellungen, durch den Ausdruck ſeiner ſelbſt, nemlich, der Liebenswuͤrdigkeit, Klarheit,

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. Beygabe zu Bd. 1. Hamburg, 1827, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen01beygabe_1827/19>, abgerufen am 24.11.2024.