Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. Beygabe zu Bd. 1. Hamburg, 1827.Dieses Alles verstehet sich freylich auch ohne so weit Wie für diese Gunst, so bringe ich gedachtem Recensen- Dieses Alles (des Rec. nemlich; denn mir selbst ist es Dieſes Alles verſtehet ſich freylich auch ohne ſo weit Wie fuͤr dieſe Gunſt, ſo bringe ich gedachtem Recenſen- Dieſes Alles (des Rec. nemlich; denn mir ſelbſt iſt es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0021" n="15"/> <p>Dieſes Alles verſtehet ſich freylich auch ohne ſo weit<lb/> auszuholen, oder, wie man ſagt, von ſelbſt; es koͤnnte mit-<lb/> hin den Unbefangenen recht wohl ſcheinen, das Gegentheil<lb/> ſey nie ernſtlich behauptet, noch verfochten worden. Um ſo<lb/> mehr bin ich einem Recenſenten (in der allgemeinen Lit.<lb/> Zeitung 1827. Julius, Col. 482. 511.) fuͤr deſſen Anſtren-<lb/> gung verpflichtet, ſeinen Leſern zu zeigen, daß es in der<lb/> Kunſtlehre noch immer allerley angenommene und uͤberein-<lb/> koͤmmliche Vorſtellungsarten giebt, gegen welche die Wahr-<lb/> heit geltend zu machen kein ſo durchaus muͤſſiges Bemuͤhen iſt.</p><lb/> <p>Wie fuͤr dieſe Gunſt, ſo bringe ich gedachtem Recenſen-<lb/> ten auch fuͤr die billigſte Anerkennung manches von mir an-<lb/> geregten Saͤchlichen meinen beſten Dank. Indeß kann ich<lb/> nicht wohl umhin, viele von Demſelben mir beygemeſſene<lb/> Anſichten, Gedanken, Verwechſelungen, ſelbſt (man vergleiche<lb/> die Nachweiſungen) manche Worte, welche ich nie gefaßt,<lb/> noch geaͤußert habe, nicht als die meinigen anzuerkennen.<lb/> Insbeſondere verwahre ich mich gegen eine (Col. 491.) mir<lb/> zugeſchobene, angeblich von mir verhehlte Praͤmiſſe, welche<lb/> in den Worten des Rec. lautet: <hi rendition="#g">»Es wird Alles durch<lb/> die Darſtellung ſchoͤn.«</hi></p><lb/> <p>Dieſes Alles (des Rec. nemlich; denn mir ſelbſt iſt es<lb/><hi rendition="#g">nie</hi> eingefallen, zu behaupten, noch ſelbſt insgeheim zu den-<lb/> ken, daß <hi rendition="#g">Alles</hi> durch die Darſtellung ſchoͤn werde) wird<lb/> denn nur ſo viel ſagen ſollen, als: <hi rendition="#g">Alles, was uͤber-<lb/> haupt kuͤnſtleriſch aufgefaßt und dargeſtellt wer-<lb/> den kann</hi>. Allein auch von einem ſolchen gehoͤrig beding-<lb/> ten <hi rendition="#g">Alles</hi> habe ich nie behauptet, noch insgeheim angenom-<lb/> men, <hi rendition="#g">daß Solches an ſich ſelbſt durch die Darſtel-<lb/> lung ſchoͤn werde</hi>, oder, wie Rec. vielleicht ſagen wol-<lb/> len, <hi rendition="#g">unter Umſtaͤnden durch die Darſtellung ſchoͤn<lb/></hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0021]
Dieſes Alles verſtehet ſich freylich auch ohne ſo weit
auszuholen, oder, wie man ſagt, von ſelbſt; es koͤnnte mit-
hin den Unbefangenen recht wohl ſcheinen, das Gegentheil
ſey nie ernſtlich behauptet, noch verfochten worden. Um ſo
mehr bin ich einem Recenſenten (in der allgemeinen Lit.
Zeitung 1827. Julius, Col. 482. 511.) fuͤr deſſen Anſtren-
gung verpflichtet, ſeinen Leſern zu zeigen, daß es in der
Kunſtlehre noch immer allerley angenommene und uͤberein-
koͤmmliche Vorſtellungsarten giebt, gegen welche die Wahr-
heit geltend zu machen kein ſo durchaus muͤſſiges Bemuͤhen iſt.
Wie fuͤr dieſe Gunſt, ſo bringe ich gedachtem Recenſen-
ten auch fuͤr die billigſte Anerkennung manches von mir an-
geregten Saͤchlichen meinen beſten Dank. Indeß kann ich
nicht wohl umhin, viele von Demſelben mir beygemeſſene
Anſichten, Gedanken, Verwechſelungen, ſelbſt (man vergleiche
die Nachweiſungen) manche Worte, welche ich nie gefaßt,
noch geaͤußert habe, nicht als die meinigen anzuerkennen.
Insbeſondere verwahre ich mich gegen eine (Col. 491.) mir
zugeſchobene, angeblich von mir verhehlte Praͤmiſſe, welche
in den Worten des Rec. lautet: »Es wird Alles durch
die Darſtellung ſchoͤn.«
Dieſes Alles (des Rec. nemlich; denn mir ſelbſt iſt es
nie eingefallen, zu behaupten, noch ſelbſt insgeheim zu den-
ken, daß Alles durch die Darſtellung ſchoͤn werde) wird
denn nur ſo viel ſagen ſollen, als: Alles, was uͤber-
haupt kuͤnſtleriſch aufgefaßt und dargeſtellt wer-
den kann. Allein auch von einem ſolchen gehoͤrig beding-
ten Alles habe ich nie behauptet, noch insgeheim angenom-
men, daß Solches an ſich ſelbſt durch die Darſtel-
lung ſchoͤn werde, oder, wie Rec. vielleicht ſagen wol-
len, unter Umſtaͤnden durch die Darſtellung ſchoͤn
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