Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.der jüngere San Gallo, ebenfalls ein Modell zu dieser Kirche Um die Mitte des funfzehnten Jahrhundertes, oder zur *) Vita d'Antonio Rossellini. **) Sie ist handschriftlich vorhanden in der Magliabecchiana, classe XXXVII. Palchetto 4. Cod. 91. und abgedruckt bey Muratori, rer. Ital. scr. To. III. P. II. II. 13
der juͤngere San Gallo, ebenfalls ein Modell zu dieſer Kirche Um die Mitte des funfzehnten Jahrhundertes, oder zur *) Vita d’Antonio Rossellini. **) Sie iſt handſchriftlich vorhanden in der Magliabecchiana, classe XXXVII. Palchetto 4. Cod. 91. und abgedruckt bey Muratori, rer. Ital. scr. To. III. P. II. II. 13
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0211" n="193"/> der juͤngere <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118794426">San Gallo</persName>, ebenfalls ein Modell zu dieſer Kirche<lb/> gemacht habe. Unter allen Umſtaͤnden gewinnen wir durch<lb/> obige Nachricht, wenn gleich kein Bauwerk, nach welchem der<lb/> Baugeſchmack unſeres <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118534963">Franz</persName> beſtimmt werden koͤnnte, doch<lb/> wenigſtens die Gewißheit, daß man ſein Talent fuͤr ſchoͤne<lb/> Baukunſt wirklich in Anſpruch genommen. Es iſt mir nicht<lb/> gelungen, Anderes uͤber die architectoniſche Wirkſamkeit eines<lb/> Kuͤnſtlers aufzufinden, den ſeit <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName> alle Kunſtbuͤcher unter<lb/> die groͤßten Baumeiſter ſeiner Zeit verſetzen. Wenn wir nun<lb/> auch in <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118782339">Francesco di Giorgio</persName> einen vortrefflichen Baukuͤnſtler<lb/> aus der Kunſtgeſchichte zu verlieren ſcheinen, ſo gewinnen wir<lb/> hingegen in dem Florentiner <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118791214">Bernhard</persName></hi> einen der groͤßten<lb/> Nachfolger des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118516086">Brunelleschi</persName>, der bis jetzt ſelten zur Sprache<lb/> kam, weil ein bedeutender Theil ſeiner Werke ſeit <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName> auf<lb/> den erſten uͤbertragen wurde.</p><lb/> <p>Um die Mitte des funfzehnten Jahrhundertes, oder zur<lb/> Zeit des Baues von <placeName>Pienza</placeName>, erwaͤhnt die Kunſtgeſchichte eines<lb/> einzigen florentiniſchen Architecten dieſes Namens. <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName> <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Vita d’<persName ref="http://d-nb.info/gnd/118791206">Antonio Rossellini</persName></hi>.</note><lb/> nennt ihn <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118791214">Bernardo Roſſellini</persName></hi>; ſeine Nachrichten uͤber<lb/> die Wirkſamkeit dieſes Baukuͤnſtlers entlehnt er aus einer <note place="foot" n="**)">Sie iſt handſchriftlich vorhanden in der <hi rendition="#aq">Magliabecchiana, classe<lb/> XXXVII. Palchetto 4. Cod. 91</hi>. und abgedruckt bey <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118844520">Muratori</persName>, <hi rendition="#aq">rer.<lb/> Ital. scr. To. III. P. II</hi>.</note><lb/> Lobſchrift auf <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118734911">Nicolaus <hi rendition="#aq">V</hi>.</persName>, welche <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118730630">Giannozzo Manetti</persName>, ein<lb/> Florentiner und Hoͤfling deſſelben Papſtes, verfaßt hat. Dieſe<lb/> Lobſchrift giebt uns von den großartigen, auf das eintraͤglichſte<lb/> aller Jubilaͤen geſtuͤtzten Bauunternehmungen <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118734911">Nicolaus <hi rendition="#aq">V</hi>.</persName><lb/> eine umſtaͤndliche Nachricht und beſchließt ſie mit den Wor-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">II.</hi> 13</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [193/0211]
der juͤngere San Gallo, ebenfalls ein Modell zu dieſer Kirche
gemacht habe. Unter allen Umſtaͤnden gewinnen wir durch
obige Nachricht, wenn gleich kein Bauwerk, nach welchem der
Baugeſchmack unſeres Franz beſtimmt werden koͤnnte, doch
wenigſtens die Gewißheit, daß man ſein Talent fuͤr ſchoͤne
Baukunſt wirklich in Anſpruch genommen. Es iſt mir nicht
gelungen, Anderes uͤber die architectoniſche Wirkſamkeit eines
Kuͤnſtlers aufzufinden, den ſeit Vaſari alle Kunſtbuͤcher unter
die groͤßten Baumeiſter ſeiner Zeit verſetzen. Wenn wir nun
auch in Francesco di Giorgio einen vortrefflichen Baukuͤnſtler
aus der Kunſtgeſchichte zu verlieren ſcheinen, ſo gewinnen wir
hingegen in dem Florentiner Bernhard einen der groͤßten
Nachfolger des Brunelleschi, der bis jetzt ſelten zur Sprache
kam, weil ein bedeutender Theil ſeiner Werke ſeit Vaſari auf
den erſten uͤbertragen wurde.
Um die Mitte des funfzehnten Jahrhundertes, oder zur
Zeit des Baues von Pienza, erwaͤhnt die Kunſtgeſchichte eines
einzigen florentiniſchen Architecten dieſes Namens. Vaſari *)
nennt ihn Bernardo Roſſellini; ſeine Nachrichten uͤber
die Wirkſamkeit dieſes Baukuͤnſtlers entlehnt er aus einer **)
Lobſchrift auf Nicolaus V., welche Giannozzo Manetti, ein
Florentiner und Hoͤfling deſſelben Papſtes, verfaßt hat. Dieſe
Lobſchrift giebt uns von den großartigen, auf das eintraͤglichſte
aller Jubilaͤen geſtuͤtzten Bauunternehmungen Nicolaus V.
eine umſtaͤndliche Nachricht und beſchließt ſie mit den Wor-
*) Vita d’Antonio Rossellini.
**) Sie iſt handſchriftlich vorhanden in der Magliabecchiana, classe
XXXVII. Palchetto 4. Cod. 91. und abgedruckt bey Muratori, rer.
Ital. scr. To. III. P. II.
II. 13
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