tagliatur.*)et aliis librar. undecim et soldi de- cem, picc.
Operarii predicti promictunt solvere designum, pictorem et ferramenta, facere pontes et alia oc- currentia.
Aus diesem Protocoll erhellt, wie es zu deuten sey, wenn Ghiberti (cod. cit.) erzählt, daß er Fenstermalereyen gezeich- net, das ist, deren Vorzeichnung entworfen habe. Obige Ci- tate betreffen zum Theil eben jene Augen und Fenster, deren Ghiberti erwähnt.
4) Im Jahre 1417. übernahm Ghiberti die Anferti- gung zweyer Felder des reich verzierten Beckens von Erz in der Taufkirche der Sieneser. Sie sind gut ausgefallen, mögen indeß dem Künstler selbst minder genügt haben, weil er sie in seiner Schrift nicht einzeln hervorhebt. Das Duplicat des Vertrages findet sich Archiv. dell' opera del Duomo di Siena, Pergamene, No. 1437. 1438. Nachstehenden Aus- zug entnehme ich aus Nummer 1438., weil solche besser im Stande ist.
Anno domini 1417. Indict. predicta (decima) die vero XXI. mensis Maji. Actum in opera seu domo opere sce Marie de Senis etc. -- Egregii et hon. viri D. Katherinus Corsini miles et operarius ecclesie ca- thedralis etc. -- magistro Laurentio Bartholi aurifici de Florentia. --
*) Ich wage nicht, diese Abbreviatur aufzulösen. Tagliare, heißt schneiden, zuschneiden. Gewiß also wollte der Notar sagen: für seine Arbeit, nemlich das Zuschneiden des Glases und Anderes.
tagliatur.*)et aliis librar. undecim et soldi de- cem, picc.
Operarii predicti promictunt solvere designum, pictorem et ferramenta, facere pontes et alia oc- currentia.
Aus dieſem Protocoll erhellt, wie es zu deuten ſey, wenn Ghiberti (cod. cit.) erzaͤhlt, daß er Fenſtermalereyen gezeich- net, das iſt, deren Vorzeichnung entworfen habe. Obige Ci- tate betreffen zum Theil eben jene Augen und Fenſter, deren Ghiberti erwaͤhnt.
4) Im Jahre 1417. uͤbernahm Ghiberti die Anferti- gung zweyer Felder des reich verzierten Beckens von Erz in der Taufkirche der Sieneſer. Sie ſind gut ausgefallen, moͤgen indeß dem Kuͤnſtler ſelbſt minder genuͤgt haben, weil er ſie in ſeiner Schrift nicht einzeln hervorhebt. Das Duplicat des Vertrages findet ſich Archiv. dell’ opera del Duomo di Siena, Pergamene, No. 1437. 1438. Nachſtehenden Aus- zug entnehme ich aus Nummer 1438., weil ſolche beſſer im Stande iſt.
Anno domini 1417. Indict. predicta (decima) die vero XXI. mensis Maji. Actum in opera seu domo opere s̅c̅e̅ Marie de Senis etc. — Egregii et hon. viri D. Katherinus Corsini miles et operarius ecclesie ca- thedralis etc. — magistro Laurentio Bartholi aurifici de Florentia. —
*) Ich wage nicht, dieſe Abbreviatur aufzuloͤſen. Tagliare, heißt ſchneiden, zuſchneiden. Gewiß alſo wollte der Notar ſagen: fuͤr ſeine Arbeit, nemlich das Zuſchneiden des Glaſes und Anderes.
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Operarii predicti promictunt solvere designum,
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currentia.
Aus dieſem Protocoll erhellt, wie es zu deuten ſey, wenn
Ghiberti (cod. cit.) erzaͤhlt, daß er Fenſtermalereyen gezeich-
net, das iſt, deren Vorzeichnung entworfen habe. Obige Ci-
tate betreffen zum Theil eben jene Augen und Fenſter, deren
Ghiberti erwaͤhnt.
4) Im Jahre 1417. uͤbernahm Ghiberti die Anferti-
gung zweyer Felder des reich verzierten Beckens von Erz in
der Taufkirche der Sieneſer. Sie ſind gut ausgefallen, moͤgen
indeß dem Kuͤnſtler ſelbſt minder genuͤgt haben, weil er ſie
in ſeiner Schrift nicht einzeln hervorhebt. Das Duplicat des
Vertrages findet ſich Archiv. dell’ opera del Duomo di
Siena, Pergamene, No. 1437. 1438. Nachſtehenden Aus-
zug entnehme ich aus Nummer 1438., weil ſolche beſſer im
Stande iſt.
Anno domini 1417. Indict. predicta (decima) die
vero XXI. mensis Maji. Actum in opera seu domo
opere s̅c̅e̅ Marie de Senis etc. — Egregii et hon. viri
D. Katherinus Corsini miles et operarius ecclesie ca-
thedralis etc. — magistro Laurentio Bartholi aurifici de
Florentia. —
*) Ich wage nicht, dieſe Abbreviatur aufzuloͤſen. Tagliare,
heißt ſchneiden, zuſchneiden. Gewiß alſo wollte der Notar ſagen:
fuͤr ſeine Arbeit, nemlich das Zuſchneiden des Glaſes
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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/375>, abgerufen am 27.07.2024.
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