Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 3. Berlin u. a., 1831.vere bey der florentinischen Obrigkeit *). Er suchte Arbeit Die Versetzung Raphaels nach Rom, deren nähere Um- Raphael begann seine römische Laufbahn in dem Zim- *) S. Vasari, ed. Senese, To. V. Proemio della vita di Raff.
d'Urb. p. 236. ss. das Ende des dort mitgetheilten Briefes, dessen, ob- wohl unvollständiges, facsimile bey Quatremere de Quincy hist. de la vie et des ouvrages de Raphael, an den Tag legt, daß der sienesische Herausgeber nicht überall richtig gelesen hatte. Vergl. bey dem letzten p. 47. aus jenem Briefe abgeleitete Folgerungen. vere bey der florentiniſchen Obrigkeit *). Er ſuchte Arbeit Die Verſetzung Raphaels nach Rom, deren naͤhere Um- Raphael begann ſeine roͤmiſche Laufbahn in dem Zim- *) S. Vasari, ed. Senese, To. V. Proemio della vita di Raff.
d’Urb. p. 236. ss. das Ende des dort mitgetheilten Briefes, deſſen, ob- wohl unvollſtändiges, facsimile bey Quatremère de Quincy hist. de la vie et des ouvrages de Raphaël, an den Tag legt, daß der ſieneſiſche Herausgeber nicht überall richtig geleſen hatte. Vergl. bey dem letzten p. 47. aus jenem Briefe abgeleitete Folgerungen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0101" n="79"/><persName xml:id="pn1b" prev="#pn1a">vere</persName> bey der florentiniſchen Obrigkeit <note place="foot" n="*)">S. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vasari</persName>, ed. <placeName>Senese</placeName>, To. V. Proemio della vita di <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118597787">Raff.<lb/> d’Urb.</persName> p. 236. ss.</hi> das Ende des dort mitgetheilten Briefes, deſſen, ob-<lb/> wohl unvollſtändiges, <hi rendition="#aq">facsimile</hi> bey <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118866737">Quatremère de Quincy</persName> hist. de la<lb/> vie et des ouvrages de <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118597787">Raphaël</persName></hi>, an den Tag legt, daß der ſieneſiſche<lb/> Herausgeber nicht überall richtig geleſen hatte. Vergl. bey dem letzten<lb/><hi rendition="#aq">p</hi>. 47. aus jenem Briefe abgeleitete Folgerungen.</note>. Er ſuchte Arbeit<lb/> im oͤffentlichen Palaſt zu <placeName>Florenz</placeName>. Dieſes Geſuch mag ſeinen<lb/> Goͤnner auf den Gedanken geleitet haben, den Kuͤnſtler nach<lb/><placeName>Rom</placeName> zu ziehn, was ihm leichter fallen und erfreulicher ſeyn<lb/> mußte, als die nachgeſuchte Verwendung bey dem Machtha-<lb/> ber eines fremden Staates.</p><lb/> <p>Die Verſetzung <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118597787">Raphaels</persName> nach <placeName>Rom</placeName>, deren naͤhere Um-<lb/> ſtaͤnde unbekannt ſind, muß im Spaͤtjahre 1508 erfolgt ſeyn.<lb/> Nach dem angefuͤhrten Briefe verweilte er noch in der Mitte<lb/> des Jahres 1508 zu <placeName>Florenz</placeName>, lag ihm damals der Wunſch,<lb/> oder doch die Hoffnung, noch fern, nach <placeName>Rom</placeName> zu gelangen,<lb/> dort Beſchaͤftigung zu finden. Doch verlieren wir ſchon in<lb/> den nachfolgenden Monaten zu <placeName>Florenz</placeName> ſeine Spur, waͤhrend<lb/> verſchiedene dort unfertig zuruͤckgelaſſene Gemaͤlde auf eine<lb/> ungewoͤhnliche Beſchleunigung ſeiner Abreiſe ſchließen laſſen.<lb/> Der Umfang und Inhalt der Werke, welche er darauf bis<lb/> um die Mitte des Jahres 1511 zu <placeName>Rom</placeName> vollbrachte, noͤthigt<lb/> uns, anzunehmen, daß er bald, nachdem er <placeName>Florenz</placeName> verlaſſen,<lb/> alſo noch im Jahre 1508, in ſeinen neuen Wirkungskreis ein-<lb/> getreten ſey.</p><lb/> <p><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118597787">Raphael</persName> begann ſeine roͤmiſche Laufbahn in dem Zim-<lb/> mer des vaticaniſchen Palaſtes, welches, nach ſeiner practi-<lb/> ſchen Beſtimmung, den Namen der <hi rendition="#aq">camera della segnatura</hi><lb/> fuͤhrte. <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName> vermiſchte in ſeiner Beſchreibung dieſes Zim-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [79/0101]
vere bey der florentiniſchen Obrigkeit *). Er ſuchte Arbeit
im oͤffentlichen Palaſt zu Florenz. Dieſes Geſuch mag ſeinen
Goͤnner auf den Gedanken geleitet haben, den Kuͤnſtler nach
Rom zu ziehn, was ihm leichter fallen und erfreulicher ſeyn
mußte, als die nachgeſuchte Verwendung bey dem Machtha-
ber eines fremden Staates.
Die Verſetzung Raphaels nach Rom, deren naͤhere Um-
ſtaͤnde unbekannt ſind, muß im Spaͤtjahre 1508 erfolgt ſeyn.
Nach dem angefuͤhrten Briefe verweilte er noch in der Mitte
des Jahres 1508 zu Florenz, lag ihm damals der Wunſch,
oder doch die Hoffnung, noch fern, nach Rom zu gelangen,
dort Beſchaͤftigung zu finden. Doch verlieren wir ſchon in
den nachfolgenden Monaten zu Florenz ſeine Spur, waͤhrend
verſchiedene dort unfertig zuruͤckgelaſſene Gemaͤlde auf eine
ungewoͤhnliche Beſchleunigung ſeiner Abreiſe ſchließen laſſen.
Der Umfang und Inhalt der Werke, welche er darauf bis
um die Mitte des Jahres 1511 zu Rom vollbrachte, noͤthigt
uns, anzunehmen, daß er bald, nachdem er Florenz verlaſſen,
alſo noch im Jahre 1508, in ſeinen neuen Wirkungskreis ein-
getreten ſey.
Raphael begann ſeine roͤmiſche Laufbahn in dem Zim-
mer des vaticaniſchen Palaſtes, welches, nach ſeiner practi-
ſchen Beſtimmung, den Namen der camera della segnatura
fuͤhrte. Vaſari vermiſchte in ſeiner Beſchreibung dieſes Zim-
*) S. Vasari, ed. Senese, To. V. Proemio della vita di Raff.
d’Urb. p. 236. ss. das Ende des dort mitgetheilten Briefes, deſſen, ob-
wohl unvollſtändiges, facsimile bey Quatremère de Quincy hist. de la
vie et des ouvrages de Raphaël, an den Tag legt, daß der ſieneſiſche
Herausgeber nicht überall richtig geleſen hatte. Vergl. bey dem letzten
p. 47. aus jenem Briefe abgeleitete Folgerungen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |