Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 3. Berlin u. a., 1831.renz; diese Schule bestrebte symmetrische Anlage und zierliche Sichere Beyspiele der florentinischen Bauart des eilften Beyspiele der gleichzeitigen Entwickelung einer lucchesi- *) Die ersten Verse im Friese über der unteren Bogenstellung:
Hoc opus eximii prepollens arte magistri -- Bis novies lustris annis jam mille peractis -- et tribus ceptum post natum virgine verbum -- Also: 1093. -- Die Inschrift hat schon Lami, hodoeporicon P. I. und memorab. Eccl. Florent. T. IV. p. 104. s. Doch im letzten Verse: ex aethere, für, in. renz; dieſe Schule beſtrebte ſymmetriſche Anlage und zierliche Sichere Beyſpiele der florentiniſchen Bauart des eilften Beyſpiele der gleichzeitigen Entwickelung einer luccheſi- *) Die erſten Verſe im Frieſe über der unteren Bogenſtellung:
Hoc opus eximii prepollens arte magistri — Bis novies lustris annis jam mille peractis — et tribus ceptum post natum virgine verbum — Alſo: 1093. — Die Inſchrift hat ſchon Lami, hodoeporicon P. I. und memorab. Eccl. Florent. T. IV. p. 104. s. Doch im letzten Verſe: ex aethere, für, in. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0228" n="206"/><placeName xml:id="pln2b" prev="#pln2a">renz</placeName>; dieſe Schule beſtrebte ſymmetriſche Anlage und zierliche<lb/> Ausbildung meiſt flach gehaltener Verzierungen. Der Mittel-<lb/> punkt der andern war <placeName>Lucca</placeName>, in der Folge <placeName>Piſa</placeName>; bei gerin-<lb/> gerer Ausbildung des Einzelnen zeigte dieſe in den Entwuͤr-<lb/> fen mehr Großartigkeit, als jene erſte.</p><lb/> <p>Sichere Beyſpiele der florentiniſchen Bauart des eilften<lb/> Jahrhunderts ſind, zunaͤchſt die mehrgedachte Vorſeite der<lb/> Kirche S. Miniato a Monte, ferner die Vorſeite der Haupt-<lb/> kirche von <placeName>Empoli</placeName>, <note place="foot" n="*)">Die erſten Verſe im Frieſe über der unteren Bogenſtellung:<lb/><hi rendition="#aq">Hoc opus eximii prepollens arte magistri — Bis novies lustris annis<lb/> jam mille peractis — et tribus ceptum post natum virgine verbum</hi> —<lb/> Alſo: 1093. — Die Inſchrift hat ſchon <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119474565">Lami</persName>, hodoeporicon P. I.</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">memorab. Eccl. Florent. T. IV. p. 104. s.</hi> Doch im letzten Verſe:<lb/><hi rendition="#aq">ex aethere,</hi> für, <hi rendition="#aq">in.</hi></note> welche zwar in den Verhaͤltniſſen jener<lb/> erſten nachſteht, doch in der Bildnerarbeit von Fortſchritten<lb/> zeugt. Da man ſchon ſeit dem zwoͤlften Jahrhundert in dem<lb/> Bezirke von <placeName>Florenz</placeName> von dieſer Richtung abgewichen iſt, ſo<lb/> laͤßt ſich annehmen, daß die analogen Bekleidungen der Kir-<lb/> chen, S. Giovanni, und S. Salvatore zu <placeName>Florenz</placeName>, wie der<lb/> alten Abtey auf dem Wege nach <placeName>Fieſole</placeName>, jenen beurkundeten<lb/> Werken gleichzeitig ſind; nach alten Abbildungen gilt daſſelbe<lb/> von der laͤngſt abgetragenen Kirche S. Reparata, dem zwey-<lb/> ten florentiniſchen Dome. Die Baukuͤnſtler des funfzehnten<lb/> Jahrhunderts, beſonders <persName ref="http://d-nb.info/gnd/11850147X">Leon Baptiſt Alberti</persName>, verdanken die-<lb/> ſer fruͤhen Entwickelung der florentiniſchen Architectur manche<lb/> ſehr entſcheidende Anregung.</p><lb/> <p>Beyſpiele der gleichzeitigen Entwickelung einer luccheſi-<lb/> ſchen Schule gewaͤhren in dieſer Stadt die Kirchen S. Mi-<lb/> chele, S. Frediano, S. Maria bianca, ſaͤmmtlich Baſiliken<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [206/0228]
renz; dieſe Schule beſtrebte ſymmetriſche Anlage und zierliche
Ausbildung meiſt flach gehaltener Verzierungen. Der Mittel-
punkt der andern war Lucca, in der Folge Piſa; bei gerin-
gerer Ausbildung des Einzelnen zeigte dieſe in den Entwuͤr-
fen mehr Großartigkeit, als jene erſte.
Sichere Beyſpiele der florentiniſchen Bauart des eilften
Jahrhunderts ſind, zunaͤchſt die mehrgedachte Vorſeite der
Kirche S. Miniato a Monte, ferner die Vorſeite der Haupt-
kirche von Empoli, *) welche zwar in den Verhaͤltniſſen jener
erſten nachſteht, doch in der Bildnerarbeit von Fortſchritten
zeugt. Da man ſchon ſeit dem zwoͤlften Jahrhundert in dem
Bezirke von Florenz von dieſer Richtung abgewichen iſt, ſo
laͤßt ſich annehmen, daß die analogen Bekleidungen der Kir-
chen, S. Giovanni, und S. Salvatore zu Florenz, wie der
alten Abtey auf dem Wege nach Fieſole, jenen beurkundeten
Werken gleichzeitig ſind; nach alten Abbildungen gilt daſſelbe
von der laͤngſt abgetragenen Kirche S. Reparata, dem zwey-
ten florentiniſchen Dome. Die Baukuͤnſtler des funfzehnten
Jahrhunderts, beſonders Leon Baptiſt Alberti, verdanken die-
ſer fruͤhen Entwickelung der florentiniſchen Architectur manche
ſehr entſcheidende Anregung.
Beyſpiele der gleichzeitigen Entwickelung einer luccheſi-
ſchen Schule gewaͤhren in dieſer Stadt die Kirchen S. Mi-
chele, S. Frediano, S. Maria bianca, ſaͤmmtlich Baſiliken
*) Die erſten Verſe im Frieſe über der unteren Bogenſtellung:
Hoc opus eximii prepollens arte magistri — Bis novies lustris annis
jam mille peractis — et tribus ceptum post natum virgine verbum —
Alſo: 1093. — Die Inſchrift hat ſchon Lami, hodoeporicon P. I. und
memorab. Eccl. Florent. T. IV. p. 104. s. Doch im letzten Verſe:
ex aethere, für, in.
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