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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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Wie er die gefangene Holländer tractirt. Nun denn / wie gemeldet / der Käiser auf Sein Schloß / in Candi, kommen war / gab Er alsobald Befehl / die Gefangene sechs hundert Holländer in Sein Land / unter die Bauren / und in die Stadt / zu vertheilen / Sie aber nirgend Hunger leiden lassen / bey höchster Ungnad; benebenst Ihre Weiber / Kühe / und Ochsen / und dergleichen wohl verwahren. Denn die Holländer das Frauen- und allerley süß Fleisch sehr liebten. Wenn denn nachmals eine Klag kommen / über dergleichen Schaden / ward Ihnen vom Hof zur Antwort: Man hätte Sie vorher gewarnet! Warum Sie es nicht besser verwahret hätten? Es wären des Königs Holländer! Und wann ein Bauer solch Seinen Gast nicht genug mit Alimentation versehen wollen: Dieser aber zu Ihn gesagt: Gebt mir Essen / ins Käisers Namen! Er Sich aber geweigert / und solches für dem Käiser kommen / hat Er alsobalden für die Elephanten geschmissen werden / und nach dem Er von ihm erwürget worden / Landgebrauch nach / unbegraben ligen bleiben müssen.

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Denn dergleichen trug sich auch unter unserm Volck zu / in der Stadt Candi, daß ein mitgefangener Fendrich / Cornel Salvegad, von Utrecht / Was der König von Candi für Iustice halte. Seinen Capitain geschlagen / wiewohl der den ersten Streich gethan / Jener Sich nur gewehret hatte; Doch gleichwohl / da es für den Käiser kommen / der keine Unruhe zwischen unsern Volck dulten wolte / ließ Er den Capitain fragen: Was bey den Holländern für ein Recht wäre / wann ein Unter-Officier, Seinen Ober-Officier schlage? Da der zur Antwort gab: Ein Unter-Officier hätte das Leben verfallen; gab Er Befehl / den Fendrich in Arrest zu nehmen. Acht Tage hernach / wurde Ihm das Urtheil / daß Er vor den Elephanten solte / und wiewohl unser Volck / auch der Capitain Selbst / Seinetwegen einen Fußfall thaten / und um Gnad baten /

Wie er die gefangene Holländer tractirt. Nun denn / wie gemeldet / der Käiser auf Sein Schloß / in Candi, kommen war / gab Er alsobald Befehl / die Gefangene sechs hundert Holländer in Sein Land / unter die Bauren / und in die Stadt / zu vertheilen / Sie aber nirgend Hunger leiden lassen / bey höchster Ungnad; benebenst Ihre Weiber / Kühe / und Ochsen / und dergleichen wohl verwahren. Denn die Holländer das Frauen- und allerley süß Fleisch sehr liebten. Wenn denn nachmals eine Klag kommen / über dergleichen Schaden / ward Ihnen vom Hof zur Antwort: Man hätte Sie vorher gewarnet! Warum Sie es nicht besser verwahret hätten? Es wären des Königs Holländer! Und wann ein Bauer solch Seinen Gast nicht genug mit Alimentation versehen wollen: Dieser aber zu Ihn gesagt: Gebt mir Essen / ins Käisers Namen! Er Sich aber geweigert / und solches für dem Käiser kommen / hat Er alsobalden für die Elephanten geschmissen werden / und nach dem Er von ihm erwürget worden / Landgebrauch nach / unbegraben ligen bleiben müssen.

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Denn dergleichen trug sich auch unter unserm Volck zu / in der Stadt Candi, daß ein mitgefangener Fendrich / Cornel Salvegad, von Utrecht / Was der König von Candi für Iustice halte. Seinen Capitain geschlagen / wiewohl der den ersten Streich gethan / Jener Sich nur gewehret hatte; Doch gleichwohl / da es für den Käiser kommen / der keine Unruhe zwischen unsern Volck dulten wolte / ließ Er den Capitain fragen: Was bey den Holländern für ein Recht wäre / wann ein Unter-Officier, Seinen Ober-Officier schlage? Da der zur Antwort gab: Ein Unter-Officier hätte das Leben verfallen; gab Er Befehl / den Fendrich in Arrest zu nehmen. Acht Tage hernach / wurde Ihm das Urtheil / daß Er vor den Elephanten solte / und wiewohl unser Volck / auch der Capitain Selbst / Seinetwegen einen Fußfall thaten / und um Gnad baten /

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[6/0109] Nun denn / wie gemeldet / der Käiser auf Sein Schloß / in Candi, kommen war / gab Er alsobald Befehl / die Gefangene sechs hundert Holländer in Sein Land / unter die Bauren / und in die Stadt / zu vertheilen / Sie aber nirgend Hunger leiden lassen / bey höchster Ungnad; benebenst Ihre Weiber / Kühe / und Ochsen / und dergleichen wohl verwahren. Denn die Holländer das Frauen- und allerley süß Fleisch sehr liebten. Wenn denn nachmals eine Klag kommen / über dergleichen Schaden / ward Ihnen vom Hof zur Antwort: Man hätte Sie vorher gewarnet! Warum Sie es nicht besser verwahret hätten? Es wären des Königs Holländer! Und wann ein Bauer solch Seinen Gast nicht genug mit Alimentation versehen wollen: Dieser aber zu Ihn gesagt: Gebt mir Essen / ins Käisers Namen! Er Sich aber geweigert / und solches für dem Käiser kommen / hat Er alsobalden für die Elephanten geschmissen werden / und nach dem Er von ihm erwürget worden / Landgebrauch nach / unbegraben ligen bleiben müssen. Wie er die gefangene Holländer tractirt. [Abbildung] Denn dergleichen trug sich auch unter unserm Volck zu / in der Stadt Candi, daß ein mitgefangener Fendrich / Cornel Salvegad, von Utrecht / Seinen Capitain geschlagen / wiewohl der den ersten Streich gethan / Jener Sich nur gewehret hatte; Doch gleichwohl / da es für den Käiser kommen / der keine Unruhe zwischen unsern Volck dulten wolte / ließ Er den Capitain fragen: Was bey den Holländern für ein Recht wäre / wann ein Unter-Officier, Seinen Ober-Officier schlage? Da der zur Antwort gab: Ein Unter-Officier hätte das Leben verfallen; gab Er Befehl / den Fendrich in Arrest zu nehmen. Acht Tage hernach / wurde Ihm das Urtheil / daß Er vor den Elephanten solte / und wiewohl unser Volck / auch der Capitain Selbst / Seinetwegen einen Fußfall thaten / und um Gnad baten / Was der König von Candi für Iustice halte.

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/109>, abgerufen am 21.11.2024.