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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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Samen drucken Sie aus / und geben den Saft Ihren Männern zu essen / oder zu trinken / so bald wird dem Mann / gleich als ob Er halb von Sinnen wäre / wird unempfindlich / oder gar zum Narren / lachet stätigs / oder schläft etwan / und ligt eben / als wenn Er gantz und gar tod wäre. In Summa: Wann Sie Ihn also hat zugerichtet / so mag Sie / in Seiner Gegenwart / thun was Sie will / Sich mit Ihren Buhlen erlustiren / und der Mann wird es im geringsten nicht gewahr / etc.

Was / nach Lindschotten / Herr von Mandelslo geschrieben / Lib. II. Cap. VII. wollen Wir / um Gewißheit willen / noch beyfügen. Die Portugiesen / schreibt Er / pag. 120 haben theils von Ihrer Nationen Weiber / die mit aus Portugall kommen; theils heyrathen Sie auch Mohrische / und Heydnische / Weiber; die meinsten aber seyn im Lande gebohren. Sie werden zu keiner Arbeit / weiche Ihre Sclaven verrichten müssen / gehalten / seynd gantz dem Müssiggang ergeben / gehen und keuen den gantzen Tag das Bettele und Arecca, daher Sie Ihre Sinne und Gedanken nur auf Manns-Personen richten / seynd über alle massen geil / und der Unzucht ergeben / welche auch theils / unter nahen Bluts-Verwandten zu verüben / kein Bedenken tragen. Schlaffen aber gemeiniglich gerne bei Ausländern; sonderlich mögen Sie die Englische / und Teutsche / weil Selbige weisse Häut haben / gerne leiden. Sie suchen allerhand Mittel und Wege / diejenigen / welche zu Ihren Handel dienlich scheinen / zu überkommen / ungeachtet / daß selbiges Frauen-Zimmer / fast gleich den Persischen Weibern / versperret wird. Wenn Sie gesinnet / jemands nach Ihren Willen zu geniessen / und denselben können zusprechen / und bißweilen auch nur aus Ihrem Fenster zu sehen bekommen / machen Sie Ihr geneigtes Gemüth Ihm alsobald bekannt / bestellen Ort / und Gelegenheit / zu Ihrer Zusammenkunft / geschiehet gar oft / daß Sie mit Seidenen Strick-Leitern / welche entweder die / so auf solchen Schnapf ausgehen / gemeiniglich bey Sich führen / oder das Weib im Hause / eine am Fenster hinunter lässet / und Ihrem Buhlen einen Weg zu Ihr machet. Solte aber die Gegenwart des Vatters / oder des Mannes / dazu verhinderlich fallen / wissen Sie dieselben alsbald Ihrer Sinnen / und Gedächtnüs / zu berauben / durch einen gar gebräuchlichen Samen / Dutrii genannt / welches Sie gar listig in Confecturen, Speisen / oder Trank / beyzubringen wissen. Wann also der gute Mann / in Seiner Gegenwart / mit sehenden Augen nicht sehend / oder schlaffend / gnug behörnert ist / gibt die freundliche Frau / nach Ihren Belieben / Ihrem Manne Seinen vollkömmlichen Verstand wieder / mit Netzung etlicher Oerter Seines Leibs / welcher alsdann / nach Ermunterung / nicht anders weiß / als daß Er etwann einen süssen Mittags-Schlaff gehalten habe. Bey solcher Beschaffenheit kann die Frau Ihre Sachen sicherer verrichten / als wann etwann der Mann aus dem Hause wäre. Denn es trägt sich oft zu / daß der Mann einen so ungebetenen Gast / wann Er Ihn bey der Frauen antrifft / mit blutigem Kopfe zur Thür hinaus stosset / oder gar ums Leben bringet.

Jürgen Andersen erzählet ein Exempel / das Er Selbst mit Augen gesehen habe. Als Wir / spricht Er / Lib. I. Cap. XV. pag. 21. mit einem Ingenieur, Namens Sig. Sinthoman, von Breda bürtig / bekannt wurden / bat Er Uns zu Sich in Sein Haus zu Gaste / und ließ / nach guten Tractamenten, Uns Seine Frau aus guter Freundschaft sehen / und schwur dabey / daß in zwölf Jahren / so lang Er Sie gehabt / von keinem Fremden wäre gesehen worden. Denn es wäre allda der Gebrauch / wer Seine Frau ausser den Verdacht / und ehrlich behalten wolte / müsste Sie nicht viel sehen / und auskommen / lassen. Erzählete dabey viel wunderliche seltsame Historien, die sich in Goa mit den Portugisischen Weibern / wegen Ihrer

Samen drucken Sie aus / und geben den Saft Ihren Männern zu essen / oder zu trinken / so bald wird dem Mann / gleich als ob Er halb von Sinnen wäre / wird unempfindlich / oder gar zum Narren / lachet stätigs / oder schläft etwan / und ligt eben / als wenn Er gantz und gar tod wäre. In Summa: Wann Sie Ihn also hat zugerichtet / so mag Sie / in Seiner Gegenwart / thun was Sie will / Sich mit Ihren Buhlen erlustiren / und der Mann wird es im geringsten nicht gewahr / etc.

Was / nach Lindschotten / Herr von Mandelslo geschrieben / Lib. II. Cap. VII. wollen Wir / um Gewißheit willen / noch beyfügen. Die Portugiesen / schreibt Er / pag. 120 haben theils von Ihrer Nationen Weiber / die mit aus Portugall kommen; theils heyrathen Sie auch Mohrische / und Heydnische / Weiber; die meinsten aber seyn im Lande gebohren. Sie werden zu keiner Arbeit / weiche Ihre Sclaven verrichten müssen / gehalten / seynd gantz dem Müssiggang ergeben / gehen und keuen den gantzen Tag das Bettele und Arecca, daher Sie Ihre Sinne und Gedanken nur auf Manns-Personen richten / seynd über alle massen geil / und der Unzucht ergeben / welche auch theils / unter nahen Bluts-Verwandten zu verüben / kein Bedenken tragen. Schlaffen aber gemeiniglich gerne bei Ausländern; sonderlich mögen Sie die Englische / und Teutsche / weil Selbige weisse Häut haben / gerne leiden. Sie suchen allerhand Mittel und Wege / diejenigen / welche zu Ihren Handel dienlich scheinen / zu überkommen / ungeachtet / daß selbiges Frauen-Zimmer / fast gleich den Persischen Weibern / versperret wird. Wenn Sie gesinnet / jemands nach Ihren Willen zu geniessen / und denselben können zusprechen / und bißweilen auch nur aus Ihrem Fenster zu sehen bekommen / machen Sie Ihr geneigtes Gemüth Ihm alsobald bekannt / bestellen Ort / und Gelegenheit / zu Ihrer Zusammenkunft / geschiehet gar oft / daß Sie mit Seidenen Strick-Leitern / welche entweder die / so auf solchen Schnapf ausgehen / gemeiniglich bey Sich führen / oder das Weib im Hause / eine am Fenster hinunter lässet / und Ihrem Buhlen einen Weg zu Ihr machet. Solte aber die Gegenwart des Vatters / oder des Mannes / dazu verhinderlich fallen / wissen Sie dieselben alsbald Ihrer Sinnen / und Gedächtnüs / zu berauben / durch einen gar gebräuchlichen Samen / Dutrii genannt / welches Sie gar listig in Confecturen, Speisen / oder Trank / beyzubringen wissen. Wann also der gute Mann / in Seiner Gegenwart / mit sehenden Augen nicht sehend / oder schlaffend / gnug behörnert ist / gibt die freundliche Frau / nach Ihren Belieben / Ihrem Manne Seinen vollkömmlichen Verstand wieder / mit Netzung etlicher Oerter Seines Leibs / welcher alsdann / nach Ermunterung / nicht anders weiß / als daß Er etwann einen süssen Mittags-Schlaff gehalten habe. Bey solcher Beschaffenheit kann die Frau Ihre Sachen sicherer verrichten / als wann etwann der Mann aus dem Hause wäre. Denn es trägt sich oft zu / daß der Mann einen so ungebetenen Gast / wann Er Ihn bey der Frauen antrifft / mit blutigem Kopfe zur Thür hinaus stosset / oder gar ums Leben bringet.

Jürgen Andersen erzählet ein Exempel / das Er Selbst mit Augen gesehen habe. Als Wir / spricht Er / Lib. I. Cap. XV. pag. 21. mit einem Ingenieur, Namens Sig. Sinthoman, von Breda bürtig / bekannt wurden / bat Er Uns zu Sich in Sein Haus zu Gaste / und ließ / nach guten Tractamenten, Uns Seine Frau aus guter Freundschaft sehen / und schwur dabey / daß in zwölf Jahren / so lang Er Sie gehabt / von keinem Fremden wäre gesehen worden. Denn es wäre allda der Gebrauch / wer Seine Frau ausser den Verdacht / und ehrlich behalten wolte / müsste Sie nicht viel sehen / und auskommen / lassen. Erzählete dabey viel wunderliche seltsame Historien, die sich in Goa mit den Portugisischen Weibern / wegen Ihrer

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[5/0158] Samen drucken Sie aus / und geben den Saft Ihren Männern zu essen / oder zu trinken / so bald wird dem Mann / gleich als ob Er halb von Sinnen wäre / wird unempfindlich / oder gar zum Narren / lachet stätigs / oder schläft etwan / und ligt eben / als wenn Er gantz und gar tod wäre. In Summa: Wann Sie Ihn also hat zugerichtet / so mag Sie / in Seiner Gegenwart / thun was Sie will / Sich mit Ihren Buhlen erlustiren / und der Mann wird es im geringsten nicht gewahr / etc. Was / nach Lindschotten / Herr von Mandelslo geschrieben / Lib. II. Cap. VII. wollen Wir / um Gewißheit willen / noch beyfügen. Die Portugiesen / schreibt Er / pag. 120 haben theils von Ihrer Nationen Weiber / die mit aus Portugall kommen; theils heyrathen Sie auch Mohrische / und Heydnische / Weiber; die meinsten aber seyn im Lande gebohren. Sie werden zu keiner Arbeit / weiche Ihre Sclaven verrichten müssen / gehalten / seynd gantz dem Müssiggang ergeben / gehen und keuen den gantzen Tag das Bettele und Arecca, daher Sie Ihre Sinne und Gedanken nur auf Manns-Personen richten / seynd über alle massen geil / und der Unzucht ergeben / welche auch theils / unter nahen Bluts-Verwandten zu verüben / kein Bedenken tragen. Schlaffen aber gemeiniglich gerne bei Ausländern; sonderlich mögen Sie die Englische / und Teutsche / weil Selbige weisse Häut haben / gerne leiden. Sie suchen allerhand Mittel und Wege / diejenigen / welche zu Ihren Handel dienlich scheinen / zu überkommen / ungeachtet / daß selbiges Frauen-Zimmer / fast gleich den Persischen Weibern / versperret wird. Wenn Sie gesinnet / jemands nach Ihren Willen zu geniessen / und denselben können zusprechen / und bißweilen auch nur aus Ihrem Fenster zu sehen bekommen / machen Sie Ihr geneigtes Gemüth Ihm alsobald bekannt / bestellen Ort / und Gelegenheit / zu Ihrer Zusammenkunft / geschiehet gar oft / daß Sie mit Seidenen Strick-Leitern / welche entweder die / so auf solchen Schnapf ausgehen / gemeiniglich bey Sich führen / oder das Weib im Hause / eine am Fenster hinunter lässet / und Ihrem Buhlen einen Weg zu Ihr machet. Solte aber die Gegenwart des Vatters / oder des Mannes / dazu verhinderlich fallen / wissen Sie dieselben alsbald Ihrer Sinnen / und Gedächtnüs / zu berauben / durch einen gar gebräuchlichen Samen / Dutrii genannt / welches Sie gar listig in Confecturen, Speisen / oder Trank / beyzubringen wissen. Wann also der gute Mann / in Seiner Gegenwart / mit sehenden Augen nicht sehend / oder schlaffend / gnug behörnert ist / gibt die freundliche Frau / nach Ihren Belieben / Ihrem Manne Seinen vollkömmlichen Verstand wieder / mit Netzung etlicher Oerter Seines Leibs / welcher alsdann / nach Ermunterung / nicht anders weiß / als daß Er etwann einen süssen Mittags-Schlaff gehalten habe. Bey solcher Beschaffenheit kann die Frau Ihre Sachen sicherer verrichten / als wann etwann der Mann aus dem Hause wäre. Denn es trägt sich oft zu / daß der Mann einen so ungebetenen Gast / wann Er Ihn bey der Frauen antrifft / mit blutigem Kopfe zur Thür hinaus stosset / oder gar ums Leben bringet. Jürgen Andersen erzählet ein Exempel / das Er Selbst mit Augen gesehen habe. Als Wir / spricht Er / Lib. I. Cap. XV. pag. 21. mit einem Ingenieur, Namens Sig. Sinthoman, von Breda bürtig / bekannt wurden / bat Er Uns zu Sich in Sein Haus zu Gaste / und ließ / nach guten Tractamenten, Uns Seine Frau aus guter Freundschaft sehen / und schwur dabey / daß in zwölf Jahren / so lang Er Sie gehabt / von keinem Fremden wäre gesehen worden. Denn es wäre allda der Gebrauch / wer Seine Frau ausser den Verdacht / und ehrlich behalten wolte / müsste Sie nicht viel sehen / und auskommen / lassen. Erzählete dabey viel wunderliche seltsame Historien, die sich in Goa mit den Portugisischen Weibern / wegen Ihrer

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/158>, abgerufen am 25.11.2024.