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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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auf unserm Schiff hatten; Aber / weil Wir nicht daselbst mitlanden solten / auf dem Capo gelassen haben / um des gewaltigen Unflats willen / den sie in die Schiff machen / und Jungen oft einen gantzen Tag nichts thun dürfen / als nur fegen / und wischen. Sonst / wann unser Volck die Jagt angestellet / muste die Helft um die ander / acht Tag / auf der Jagt seyn / Tag / und Nacht. Aber es ist böß ans Land zu kommen / und muste unsere Flotte so lang da bleiben / biß die letzte Schiff von Batavia gar ankommen waren / welches sich in die sechs Wochen verzoge.

Den 8. Aprilis passirten Wir die Insul gegen der Lineam zu / und die Sonn stund Uns gerad über dem Kopf; daher es dann mächtig ungesund ist zu segeln. Ich hab es Selbst probiret / und ein Messer auf das Schiff gesteckt / welches keinen Schatten von sich geworfen hat.

Auf der Linea gibts keinen Schatten.Im Monat Maji haben Wir auch die Lineam passiret / und nur drey Tag darinnen zugebracht / da sonst manche Schiff / um grosser mächtiger Wind-stille wegen / acht / biß neun / Wochen haben ligen müssen / mit vielen Kranken / und Toden / derer Wir nur zwey hatten. Von dar an gieng es muhtig nach der Die Graas-See.Graas-See zu / und liessen Wir Uns dunken: Wir stünden schon mit einem Fuß im Vatterland; wie Uns dann Gottes Güte so gnädiglich angesehen / und vätterlich geholfen hat / daß in vielen Jahren keine Flotte so glücklich arrivirt war / als eben die Unserige.

Als Wir nun etlich Tag unter Segel waren / kamen Wir in die Graas-See / die / wann man recht darinnen ist / so grün aussihet / als nimmermehr die allerschönste Wiesen / weil man fast kein Wasser sihet / und spüret. In etlichen wenigen Tagen haben Wir die Graas-See auch passiret / gegen Hittland zu / welches Wir umsegelt auf zwey und sechzig Grad der Norden / Engelland / Schottland / und Irrland / umloffen / darfür Uns drey Monat-Sold von Unsern Herrn im Vatterland geschenkt worden ist.

Die Gesellschaft trift ein Frantzösisch Schiff an.Da Wir auf vier und funfzig Grad der Norden kommen / begegnete Uns ein Frantzösisch Schiff / dabey Unser Schiff West-Frießland war. Unser Admiral thät darauf einen Schuß / zum Zeichen / daß es sich nähren solte; zu den Ende Unser Vice-Admiral Sein klein Poot löste / zu jenen Admiral zu fahren / und weil Ich für mein Person auch gern etwas neues hören wolte / setzte Ich Mich ein / und wie Wir zu unsern Admiral wieder kamen / kam ein Schiffer von dem Frantzöstschen Schiff eben auch an / von dem Wir fragten / wo Sie herkämen / und wohin Sie wolten / auch was Sie innhätten? Sie antworteten aber / daß sie von Roschel kämen / und nach der Insul Neff wolten / Cabele (ist ein Art von Fischen) zu fangen / und eingesaltzen in Selbiges erzehlt der Compagnia allerley Neues.Frankreich zu führen. Fragten dabey: Ob Sie kein France- Wein hätte? Sie sagten aber: Zwey Monat wären Sie schon unter Wegs von Roschell / und hätten stets Contrair-Wind gehabt / deßwegen wenig Wein übrig / dessen Sie hoch benöhtigt wären / wann Sie auf die Insul Neff kämen / weiln Sie stetigs im Wasser seyn müsten / um zu fischen; Unserm Admiral aber / und Vice-Admiral, theilten Sie ein wenig mit; erzählten dabey die Neue Zeitung / daß der Junge König in Engelland wäre wieder eingesetzet worden / und Schweden mit Dennemark Fried hätte: Der Türk aber wäre mächtig stark zur See / mit vielen Raub-Schiffen / vor denen Wir Uns vorsehen solten / worauf Wir unser Holtz ins Meer wurfen / und zu fechten allerdings bereit hielten.

auf unserm Schiff hatten; Aber / weil Wir nicht daselbst mitlanden solten / auf dem Capo gelassen haben / um des gewaltigen Unflats willen / den sie in die Schiff machen / und Jungen oft einen gantzen Tag nichts thun dürfen / als nur fegen / und wischen. Sonst / wann unser Volck die Jagt angestellet / muste die Helft um die ander / acht Tag / auf der Jagt seyn / Tag / und Nacht. Aber es ist böß ans Land zu kommen / und muste unsere Flotte so lang da bleiben / biß die letzte Schiff von Batavia gar ankommen waren / welches sich in die sechs Wochen verzoge.

Den 8. Aprilis passirten Wir die Insul gegen der Lineam zu / und die Sonn stund Uns gerad über dem Kopf; daher es dann mächtig ungesund ist zu segeln. Ich hab es Selbst probiret / und ein Messer auf das Schiff gesteckt / welches keinen Schatten von sich geworfen hat.

Auf der Linea gibts keinen Schatten.Im Monat Maji haben Wir auch die Lineam passiret / und nur drey Tag darinnen zugebracht / da sonst manche Schiff / um grosser mächtiger Wind-stille wegen / acht / biß neun / Wochen haben ligen müssen / mit vielen Kranken / und Toden / derer Wir nur zwey hatten. Von dar an gieng es muhtig nach der Die Graas-See.Graas-See zu / und liessen Wir Uns dunken: Wir stünden schon mit einem Fuß im Vatterland; wie Uns dann Gottes Güte so gnädiglich angesehen / und vätterlich geholfen hat / daß in vielen Jahren keine Flotte so glücklich arrivirt war / als eben die Unserige.

Als Wir nun etlich Tag unter Segel waren / kamen Wir in die Graas-See / die / wann man recht darinnen ist / so grün aussihet / als nimmermehr die allerschönste Wiesen / weil man fast kein Wasser sihet / und spüret. In etlichen wenigen Tagen haben Wir die Graas-See auch passiret / gegen Hittland zu / welches Wir umsegelt auf zwey und sechzig Grad der Norden / Engelland / Schottland / und Irrland / umloffen / darfür Uns drey Monat-Sold von Unsern Herrn im Vatterland geschenkt worden ist.

Die Gesellschaft trift ein Frantzösisch Schiff an.Da Wir auf vier und funfzig Grad der Norden kommen / begegnete Uns ein Frantzösisch Schiff / dabey Unser Schiff West-Frießland war. Unser Admiral thät darauf einen Schuß / zum Zeichen / daß es sich nähren solte; zu den Ende Unser Vice-Admiral Sein klein Poot löste / zu jenen Admiral zu fahren / und weil Ich für mein Person auch gern etwas neues hören wolte / setzte Ich Mich ein / und wie Wir zu unsern Admiral wieder kamen / kam ein Schiffer von dem Frantzöstschen Schiff eben auch an / von dem Wir fragten / wo Sie herkämen / und wohin Sie wolten / auch was Sie innhätten? Sie antworteten aber / daß sie von Roschel kämen / und nach der Insul Neff wolten / Cabele (ist ein Art von Fischen) zu fangen / und eingesaltzen in Selbiges erzehlt der Compagnia allerley Neues.Frankreich zu führen. Fragten dabey: Ob Sie kein France- Wein hätte? Sie sagten aber: Zwey Monat wären Sie schon unter Wegs von Roschell / und hätten stets Contrair-Wind gehabt / deßwegen wenig Wein übrig / dessen Sie hoch benöhtigt wären / wann Sie auf die Insul Neff kämen / weiln Sie stetigs im Wasser seyn müsten / um zu fischen; Unserm Admiral aber / und Vice-Admiral, theilten Sie ein wenig mit; erzählten dabey die Neue Zeitung / daß der Junge König in Engelland wäre wieder eingesetzet worden / und Schweden mit Dennemark Fried hätte: Der Türk aber wäre mächtig stark zur See / mit vielen Raub-Schiffen / vor denen Wir Uns vorsehen solten / worauf Wir unser Holtz ins Meer wurfen / und zu fechten allerdings bereit hielten.

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[5/0178] auf unserm Schiff hatten; Aber / weil Wir nicht daselbst mitlanden solten / auf dem Capo gelassen haben / um des gewaltigen Unflats willen / den sie in die Schiff machen / und Jungen oft einen gantzen Tag nichts thun dürfen / als nur fegen / und wischen. Sonst / wann unser Volck die Jagt angestellet / muste die Helft um die ander / acht Tag / auf der Jagt seyn / Tag / und Nacht. Aber es ist böß ans Land zu kommen / und muste unsere Flotte so lang da bleiben / biß die letzte Schiff von Batavia gar ankommen waren / welches sich in die sechs Wochen verzoge. Den 8. Aprilis passirten Wir die Insul gegen der Lineam zu / und die Sonn stund Uns gerad über dem Kopf; daher es dann mächtig ungesund ist zu segeln. Ich hab es Selbst probiret / und ein Messer auf das Schiff gesteckt / welches keinen Schatten von sich geworfen hat. Im Monat Maji haben Wir auch die Lineam passiret / und nur drey Tag darinnen zugebracht / da sonst manche Schiff / um grosser mächtiger Wind-stille wegen / acht / biß neun / Wochen haben ligen müssen / mit vielen Kranken / und Toden / derer Wir nur zwey hatten. Von dar an gieng es muhtig nach der Graas-See zu / und liessen Wir Uns dunken: Wir stünden schon mit einem Fuß im Vatterland; wie Uns dann Gottes Güte so gnädiglich angesehen / und vätterlich geholfen hat / daß in vielen Jahren keine Flotte so glücklich arrivirt war / als eben die Unserige. Auf der Linea gibts keinen Schatten. Die Graas-See. Als Wir nun etlich Tag unter Segel waren / kamen Wir in die Graas-See / die / wann man recht darinnen ist / so grün aussihet / als nimmermehr die allerschönste Wiesen / weil man fast kein Wasser sihet / und spüret. In etlichen wenigen Tagen haben Wir die Graas-See auch passiret / gegen Hittland zu / welches Wir umsegelt auf zwey und sechzig Grad der Norden / Engelland / Schottland / und Irrland / umloffen / darfür Uns drey Monat-Sold von Unsern Herrn im Vatterland geschenkt worden ist. Da Wir auf vier und funfzig Grad der Norden kommen / begegnete Uns ein Frantzösisch Schiff / dabey Unser Schiff West-Frießland war. Unser Admiral thät darauf einen Schuß / zum Zeichen / daß es sich nähren solte; zu den Ende Unser Vice-Admiral Sein klein Poot löste / zu jenen Admiral zu fahren / und weil Ich für mein Person auch gern etwas neues hören wolte / setzte Ich Mich ein / und wie Wir zu unsern Admiral wieder kamen / kam ein Schiffer von dem Frantzöstschen Schiff eben auch an / von dem Wir fragten / wo Sie herkämen / und wohin Sie wolten / auch was Sie innhätten? Sie antworteten aber / daß sie von Roschel kämen / und nach der Insul Neff wolten / Cabele (ist ein Art von Fischen) zu fangen / und eingesaltzen in Frankreich zu führen. Fragten dabey: Ob Sie kein France- Wein hätte? Sie sagten aber: Zwey Monat wären Sie schon unter Wegs von Roschell / und hätten stets Contrair-Wind gehabt / deßwegen wenig Wein übrig / dessen Sie hoch benöhtigt wären / wann Sie auf die Insul Neff kämen / weiln Sie stetigs im Wasser seyn müsten / um zu fischen; Unserm Admiral aber / und Vice-Admiral, theilten Sie ein wenig mit; erzählten dabey die Neue Zeitung / daß der Junge König in Engelland wäre wieder eingesetzet worden / und Schweden mit Dennemark Fried hätte: Der Türk aber wäre mächtig stark zur See / mit vielen Raub-Schiffen / vor denen Wir Uns vorsehen solten / worauf Wir unser Holtz ins Meer wurfen / und zu fechten allerdings bereit hielten. Die Gesellschaft trift ein Frantzösisch Schiff an. Selbiges erzehlt der Compagnia allerley Neues.

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/178>, abgerufen am 27.11.2024.