Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

Bild:
<< vorherige Seite

Auch Wilhelm Grossen Sohn / so Sich lang in Brasilien aufgehalten / darinnen solch Ungeziefer sich auch findet / und einsmahl / da etliche Schiffer / am Ufer des Meers / in einem Ring gestanden / und miteinander geredet hätten / einen von Ihnen bey einem Bein genommen / und ins Wasser gezogen / deme kein Mensch mehr helfen können / auch nichts mehr gesehen / als etwas Blut / so sich auf die Höhe begeben / und auf dem Wasser geschwummen sey / wie Hemmersam in Seiner oftgedachten Reiß-Beschreibung meldet / pag. 87.

[Abbildung]

Dergleichen erzählet Johann von der Behr / das zu Negumbo sich auch begeben. Den 23. Junii, Anno 1648. spricht Er / pag. 100. zwischen zehen und eilf Uhren / ist der kleine Hanß / von Brieg aus Schlesien bürtig / vom Corporal am Strande auf die Schildwacht commandiret worden / Selbiger auch dahin gangen / und die Schildwacht abgelöset / die Sich auch / neben den Corporal, nidergeleget / die Schildwacht aber an der Revier hin und wieder gangen / auch unterweilen mit den Füssen im Wasser gespielet / welches ein Keyman (oder Crocodil) wahrgenommen / auf die Schildwacht zugelauffen / Ihn bey den Füssen ergriffen / und mit sich ins Wasser gezogen hat; der Soldat aber / voller Erschrecknüß / nicht mehr als JEsus geruffen / welches einer von denen im Wachthäußlein ligenden Soldaten gehöret / heraus gelauffen / und nach der Schildwacht gesehen / von der aber nichts mehr als Mußqueten / und Hut / gefunden; worauf der Corporal, der im Fort auf dem Walle nach den Strande zu stehenden Schildwacht zugeruffen / und dabey vermeldet / daß das Crocodil den kleinen Hansen / so auf der Schildwacht gestanden / weggenommen hätte / welches Er Seinem Corporal sagen solle / damit solches dem Capitain hinterbracht würde / welcher es alsobald zu wissen bekam / Sich sehr darüber alterirte / und nichts mehr als den Morgen wünschete. Als der Morgen anbrach / ließ der Capitain alsbald den Schmidt zu Sich kommen / und bey Ihme eine grosse

Auch Wilhelm Grossen Sohn / so Sich lang in Brasilien aufgehalten / darinnen solch Ungeziefer sich auch findet / und einsmahl / da etliche Schiffer / am Ufer des Meers / in einem Ring gestanden / und miteinander geredet hätten / einen von Ihnen bey einem Bein genommen / und ins Wasser gezogen / deme kein Mensch mehr helfen können / auch nichts mehr gesehen / als etwas Blut / so sich auf die Höhe begeben / und auf dem Wasser geschwummen sey / wie Hemmersam in Seiner oftgedachten Reiß-Beschreibung meldet / pag. 87.

[Abbildung]

Dergleichen erzählet Johann von der Behr / das zu Negumbo sich auch begeben. Den 23. Junii, Anno 1648. spricht Er / pag. 100. zwischen zehen und eilf Uhren / ist der kleine Hanß / von Brieg aus Schlesien bürtig / vom Corporal am Strande auf die Schildwacht commandiret worden / Selbiger auch dahin gangen / und die Schildwacht abgelöset / die Sich auch / neben den Corporal, nidergeleget / die Schildwacht aber an der Revier hin und wieder gangen / auch unterweilen mit den Füssen im Wasser gespielet / welches ein Keyman (oder Crocodil) wahrgenommen / auf die Schildwacht zugelauffen / Ihn bey den Füssen ergriffen / und mit sich ins Wasser gezogen hat; der Soldat aber / voller Erschrecknüß / nicht mehr als JEsus geruffen / welches einer von denen im Wachthäußlein ligenden Soldaten gehöret / heraus gelauffen / und nach der Schildwacht gesehen / von der aber nichts mehr als Mußqueten / und Hut / gefunden; worauf der Corporal, der im Fort auf dem Walle nach den Strande zu stehenden Schildwacht zugeruffen / und dabey vermeldet / daß das Crocodil den kleinen Hansen / so auf der Schildwacht gestanden / weggenommen hätte / welches Er Seinem Corporal sagen solle / damit solches dem Capitain hinterbracht würde / welcher es alsobald zu wissen bekam / Sich sehr darüber alterirte / und nichts mehr als den Morgen wünschete. Als der Morgen anbrach / ließ der Capitain alsbald den Schmidt zu Sich kommen / und bey Ihme eine grosse

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <p> <hi rendition="#fr"><pb facs="#f0088" n="5"/>
Auch Wilhelm Grossen Sohn / so Sich lang in <hi rendition="#aq">Brasilien</hi> aufgehalten / darinnen solch Ungeziefer sich auch findet / und einsmahl / da etliche Schiffer / am Ufer des Meers / in einem Ring gestanden / und miteinander geredet hätten / einen von Ihnen bey einem Bein genommen / und ins Wasser gezogen / deme kein Mensch mehr helfen können / auch nichts mehr gesehen / als etwas Blut / so sich auf die Höhe begeben / und auf dem Wasser geschwummen sey / wie Hemmersam in Seiner oftgedachten Reiß-Beschreibung meldet / <hi rendition="#aq">pag.</hi> 87.</hi> </p><lb/>
          <figure/><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Dergleichen erzählet Johann von der Behr / das zu <hi rendition="#aq">Negumbo</hi> sich auch begeben. Den 23. <hi rendition="#aq">Junii, Anno</hi> 1648. spricht Er / <hi rendition="#aq">pag.</hi> 100. zwischen zehen und eilf Uhren / ist der kleine Hanß / von Brieg aus Schlesien bürtig / vom <hi rendition="#aq">Corporal</hi> am Strande auf die Schildwacht <hi rendition="#aq">command</hi>iret worden / Selbiger auch dahin gangen / und die Schildwacht abgelöset / die Sich auch / neben den <hi rendition="#aq">Corporal,</hi> nidergeleget / die Schildwacht aber an der <hi rendition="#aq">Revier</hi> hin und wieder gangen / auch unterweilen mit den Füssen im Wasser gespielet / welches ein <hi rendition="#aq">Keyman</hi> (oder Crocodil) wahrgenommen / auf die Schildwacht zugelauffen / Ihn bey den Füssen ergriffen / und mit sich ins Wasser gezogen hat; der Soldat aber / voller Erschrecknüß / nicht mehr als JEsus geruffen / welches einer von denen im Wachthäußlein ligenden Soldaten gehöret / heraus gelauffen / und nach der Schildwacht gesehen / von der aber nichts mehr als Mußqueten / und Hut / gefunden; worauf der <hi rendition="#aq">Corporal,</hi> der im <hi rendition="#aq">Fort</hi> auf dem Walle nach den Strande zu stehenden Schildwacht zugeruffen / und dabey vermeldet / daß das Crocodil den kleinen Hansen / so auf der Schildwacht gestanden / weggenommen hätte / welches Er Seinem <hi rendition="#aq">Corporal</hi> sagen solle / damit solches dem <hi rendition="#aq">Capitain</hi> hinterbracht würde / welcher es alsobald zu wissen bekam / Sich sehr darüber <hi rendition="#aq">alter</hi>irte / und nichts mehr als den Morgen wünschete. Als der Morgen anbrach / ließ der <hi rendition="#aq">Capitain</hi> alsbald den Schmidt zu Sich kommen / und bey Ihme eine grosse
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[5/0088] Auch Wilhelm Grossen Sohn / so Sich lang in Brasilien aufgehalten / darinnen solch Ungeziefer sich auch findet / und einsmahl / da etliche Schiffer / am Ufer des Meers / in einem Ring gestanden / und miteinander geredet hätten / einen von Ihnen bey einem Bein genommen / und ins Wasser gezogen / deme kein Mensch mehr helfen können / auch nichts mehr gesehen / als etwas Blut / so sich auf die Höhe begeben / und auf dem Wasser geschwummen sey / wie Hemmersam in Seiner oftgedachten Reiß-Beschreibung meldet / pag. 87. [Abbildung] Dergleichen erzählet Johann von der Behr / das zu Negumbo sich auch begeben. Den 23. Junii, Anno 1648. spricht Er / pag. 100. zwischen zehen und eilf Uhren / ist der kleine Hanß / von Brieg aus Schlesien bürtig / vom Corporal am Strande auf die Schildwacht commandiret worden / Selbiger auch dahin gangen / und die Schildwacht abgelöset / die Sich auch / neben den Corporal, nidergeleget / die Schildwacht aber an der Revier hin und wieder gangen / auch unterweilen mit den Füssen im Wasser gespielet / welches ein Keyman (oder Crocodil) wahrgenommen / auf die Schildwacht zugelauffen / Ihn bey den Füssen ergriffen / und mit sich ins Wasser gezogen hat; der Soldat aber / voller Erschrecknüß / nicht mehr als JEsus geruffen / welches einer von denen im Wachthäußlein ligenden Soldaten gehöret / heraus gelauffen / und nach der Schildwacht gesehen / von der aber nichts mehr als Mußqueten / und Hut / gefunden; worauf der Corporal, der im Fort auf dem Walle nach den Strande zu stehenden Schildwacht zugeruffen / und dabey vermeldet / daß das Crocodil den kleinen Hansen / so auf der Schildwacht gestanden / weggenommen hätte / welches Er Seinem Corporal sagen solle / damit solches dem Capitain hinterbracht würde / welcher es alsobald zu wissen bekam / Sich sehr darüber alterirte / und nichts mehr als den Morgen wünschete. Als der Morgen anbrach / ließ der Capitain alsbald den Schmidt zu Sich kommen / und bey Ihme eine grosse

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • ſſ wird zu ss transkribiert
  • ſ wird zu s transkribiert
  • Ligaturen wie z. B. Æ und Œ, werden als Ligaturen transkribiert.
  • Ligaturen wie ē für en, m̄ für mm werden in ihrer ausgeschriebenen Form transkribiert.
  • In Antiqua geschriebene Wörter (in der Regel lateinische und französische Wörter) werden in die Tags <tt> </tt> eingeschlossen (Beispiel: Antiquatext). Folgt dahinter ein Satzzeichen (meist das Komma), so wird es ebenfalls in Antiqua wiedergegeben.
  • Virgeln „ / “ werden von Leerzeichen umgeben, der Bindestrich „=“ wird als „-“ transkribiert, es sei denn, er ist in Antiqua geschrieben.
  • Redaktionelle Anmerkungen der Wikisource-Bearbeiter werden mit dem Kürzel WS: versehen und kursiv gesetzt.
  • Die fettgedruckte Zeile am Anfang eines jeden Kapitels wird nicht fettgeschrieben wiedergegeben, wohl aber der erste Buchstabe. Der zweite folgende Großbuchstabe wird ebenfalls groß wiedergegeben.
  • Worttrennungen am Seitenende entfallen, das Wort wird auf der ersten Seite vervollständigt.
  • Reklamanten werden nicht wiedergegeben.
  • Randnotizen bleiben erhalten.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/88
Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/88>, abgerufen am 19.05.2024.