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Sachs, Julius: Geschichte der Botanik. München, 1875.

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Begründung der Phytotomie durch
Erstes Capitel.
Begründung der Phytotomie durch Malpighi und Grew.
1671-1682

Die Grundlage aller Pflanzenanatomie, aller Einsicht in
die Struktur der Pflanzensubstanz ist die Kenntniß ihres zelligen
Baues. Die erste Wahrnehmung eines solchen finden wir in
einem 1667 erschienenen, umfangreichen Werke von Robert Hooke1):
Mikrographia or some physiological descriptions of minute
bodies made by magnifying glasses
(London). Der Verfasser
dieses merkwürdigen Buches war nicht Botaniker, sondern ein
Naturforscher von der Art, wie sie besonders im 17. Jahrhundert
vorkamen: er war Mathematiker, Chemiker und Physiker, vor
Allem Mechaniker, der sich später auch als Architekt bewährte,
dabei Philosoph in der damals neuen Richtung; neben zahlreichen
Entdeckungen auf den verschiedensten Gebieten gelang es ihm
auch 1660 das zusammengesetzte Mikroskop soweit zu verbessern,
daß es bei namhafter Vergrößerung noch einigermaßen deutliche
Bilder gab. Mit seinem Instrument entdeckte schon 1661
Henshaw, wie angegeben wird, die Gefäße im Holz des Nuß-
baums, eine für unsere Geschichte ziemlich gleichgültige Thatsache.
Hooke selbst aber wollte vor Allem der Welt zeigen, was Alles

1) Robert Hooke, geb. 1635 zu Freshwater auf der Insel Wight,
entfaltete trotz seines kranken Körpers eine Thätigkeit von unglaublicher
Ausdehnung und Vielseitigkeit, über welche ein guter Artikel von de l'Aul-
naye
in der Biographie universelle Auskunft gibt. Hooke wurde 1662
Mitglied der Royal society, später auch Sekretär derselben und Professor
der Geometrie am Grasham college. Er starb 1703
Begründung der Phytotomie durch
Erſtes Capitel.
Begründung der Phytotomie durch Malpighi und Grew.
1671-1682

Die Grundlage aller Pflanzenanatomie, aller Einſicht in
die Struktur der Pflanzenſubſtanz iſt die Kenntniß ihres zelligen
Baues. Die erſte Wahrnehmung eines ſolchen finden wir in
einem 1667 erſchienenen, umfangreichen Werke von Robert Hooke1):
Mikrographia or some physiological descriptions of minute
bodies made by magnifying glasses
(London). Der Verfaſſer
dieſes merkwürdigen Buches war nicht Botaniker, ſondern ein
Naturforſcher von der Art, wie ſie beſonders im 17. Jahrhundert
vorkamen: er war Mathematiker, Chemiker und Phyſiker, vor
Allem Mechaniker, der ſich ſpäter auch als Architekt bewährte,
dabei Philoſoph in der damals neuen Richtung; neben zahlreichen
Entdeckungen auf den verſchiedenſten Gebieten gelang es ihm
auch 1660 das zuſammengeſetzte Mikroſkop ſoweit zu verbeſſern,
daß es bei namhafter Vergrößerung noch einigermaßen deutliche
Bilder gab. Mit ſeinem Inſtrument entdeckte ſchon 1661
Henshaw, wie angegeben wird, die Gefäße im Holz des Nuß-
baums, eine für unſere Geſchichte ziemlich gleichgültige Thatſache.
Hooke ſelbſt aber wollte vor Allem der Welt zeigen, was Alles

1) Robert Hooke, geb. 1635 zu Freſhwater auf der Inſel Wight,
entfaltete trotz ſeines kranken Körpers eine Thätigkeit von unglaublicher
Ausdehnung und Vielſeitigkeit, über welche ein guter Artikel von de l'Aul-
naye
in der Biographie universelle Auskunft gibt. Hooke wurde 1662
Mitglied der Royal society, ſpäter auch Sekretär derſelben und Profeſſor
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[246/0258] Begründung der Phytotomie durch Erſtes Capitel. Begründung der Phytotomie durch Malpighi und Grew. 1671-1682 Die Grundlage aller Pflanzenanatomie, aller Einſicht in die Struktur der Pflanzenſubſtanz iſt die Kenntniß ihres zelligen Baues. Die erſte Wahrnehmung eines ſolchen finden wir in einem 1667 erſchienenen, umfangreichen Werke von Robert Hooke 1): Mikrographia or some physiological descriptions of minute bodies made by magnifying glasses (London). Der Verfaſſer dieſes merkwürdigen Buches war nicht Botaniker, ſondern ein Naturforſcher von der Art, wie ſie beſonders im 17. Jahrhundert vorkamen: er war Mathematiker, Chemiker und Phyſiker, vor Allem Mechaniker, der ſich ſpäter auch als Architekt bewährte, dabei Philoſoph in der damals neuen Richtung; neben zahlreichen Entdeckungen auf den verſchiedenſten Gebieten gelang es ihm auch 1660 das zuſammengeſetzte Mikroſkop ſoweit zu verbeſſern, daß es bei namhafter Vergrößerung noch einigermaßen deutliche Bilder gab. Mit ſeinem Inſtrument entdeckte ſchon 1661 Henshaw, wie angegeben wird, die Gefäße im Holz des Nuß- baums, eine für unſere Geſchichte ziemlich gleichgültige Thatſache. Hooke ſelbſt aber wollte vor Allem der Welt zeigen, was Alles 1) Robert Hooke, geb. 1635 zu Freſhwater auf der Inſel Wight, entfaltete trotz ſeines kranken Körpers eine Thätigkeit von unglaublicher Ausdehnung und Vielſeitigkeit, über welche ein guter Artikel von de l'Aul- naye in der Biographie universelle Auskunft gibt. Hooke wurde 1662 Mitglied der Royal society, ſpäter auch Sekretär derſelben und Profeſſor der Geometrie am Grasham college. Er ſtarb 1703

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Zitationshilfe: Sachs, Julius: Geschichte der Botanik. München, 1875, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sachs_botanik_1875/258>, abgerufen am 24.11.2024.