Sachs, Julius: Geschichte der Botanik. München, 1875.Die künstlichen Systeme und die Nomenclatur XI. Pluribus seminibus, anthemides. Semina nuda plurima, cor seminis interius vergens; flos communis distributus per partes in apicibus singuli seminis (enthält nur Compositen). XII. Pluribus seminibus cichoraceae aut acanaceae. Semina nuda plurima, cor seminis inferius vergit, flos communis distributus per partes in apicibus singuli seminis. (Enthält neben Compositen auch Eryngium und Scabiosa.) XIII. Pluribus seminibus, flore communi. Semina soli- taria plurima; corde interius flos communis, non distributus inferius circa fructum (enthält z. B. Ranunculus, Alisma, Sani- cula, Geranium, Linum.) XIV. Pluribus folliculis. Semina plura in singulo folliculo (z. B. Oxalis, Gossypium, Aristolochia, Capparis, Nymphaea, Veratrum u. s. w.) XV. Flore fructuque carentes. (Filices, Equiseta, Musci incl. der Corallen, Fungi.) Schon die den Diagnosen von mir angehängten Beispiele Die künſtlichen Syſteme und die Nomenclatur XI. Pluribus seminibus, anthemides. Semina nuda plurima, cor seminis interius vergens; flos communis distributus per partes in apicibus singuli seminis (enthält nur Compositen). XII. Pluribus seminibus cichoraceae aut acanaceae. Semina nuda plurima, cor seminis inferius vergit, flos communis distributus per partes in apicibus singuli seminis. (Enthält neben Compositen auch Eryngium und Scabiosa.) XIII. Pluribus seminibus, flore communi. Semina soli- taria plurima; corde interius flos communis, non distributus inferius circa fructum (enthält z. B. Ranunculus, Alisma, Sani- cula, Geranium, Linum.) XIV. Pluribus folliculis. Semina plura in singulo folliculo (z. B. Oxalis, Gossypium, Aristolochia, Capparis, Nymphaea, Veratrum u. s. w.) XV. Flore fructuque carentes. (Filices, Equiseta, Musci incl. der Corallen, Fungi.) Schon die den Diagnoſen von mir angehängten Beiſpiele <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <list> <item> <list> <pb facs="#f0074" n="62"/> <fw place="top" type="header">Die künſtlichen Syſteme und die Nomenclatur</fw><lb/> <item><hi rendition="#aq">XI. <hi rendition="#g">Pluribus seminibus</hi>, anthemides. Semina nuda plurima,<lb/> cor seminis interius vergens; flos communis distributus per<lb/> partes in apicibus singuli seminis</hi> (enthält nur <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Compositen).</hi></hi></item><lb/> <item><hi rendition="#aq">XII. <hi rendition="#g">Pluribus seminibus</hi> cichoraceae aut acanaceae. Semina<lb/> nuda plurima, cor seminis inferius vergit, flos communis<lb/> distributus per partes in apicibus singuli seminis.</hi> (Enthält<lb/> neben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Compositen</hi></hi> auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Eryngium</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Scabiosa.)</hi></hi></item><lb/> <item><hi rendition="#aq">XIII. <hi rendition="#g">Pluribus seminibus</hi>, <hi rendition="#g">flore communi</hi>. Semina soli-<lb/> taria plurima; corde interius flos communis, non distributus<lb/> inferius circa fructum</hi> (enthält z. B. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ranunculus, Alisma, Sani-<lb/> cula, Geranium, Linum.)</hi></hi></item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">XIV. <hi rendition="#g">Pluribus folliculis</hi>. Semina plura in singulo folliculo<lb/><hi rendition="#i">(z. B. Oxalis, Gossypium, Aristolochia, Capparis, Nymphaea,<lb/> Veratrum u. s. w.)</hi></hi> </item><lb/> <item><hi rendition="#aq">XV. <hi rendition="#g">Flore fructuque carentes</hi>. <hi rendition="#i">(Filices, Equiseta, Musci<lb/> incl.</hi></hi> der Corallen, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fungi.)</hi></hi></item> </list> </item> </list><lb/> <p>Schon die den Diagnoſen von mir angehängten Beiſpiele<lb/> zeigen, daß abgeſehen von der ſechsten, zehnten und fünfzehnten<lb/> Claſſe keine einzige der übrigen einer natürlichen Gruppe des<lb/> Pflanzenreiches vollſtändig entſpricht. Die Mehrzahl der Claſſen<lb/> enthält je eine Sammlung des Allerverſchiedenſten und was<lb/> ſchlimmer iſt, die ſchon bei <hi rendition="#g">Lobelius</hi> und ſpäter bei <hi rendition="#g">Bauhin</hi><lb/> beinahe vollſtändig durchgeführte Trennung der Monocotylen und<lb/> Dicotylen iſt hier beinahe ganz verwiſcht: die neunte Claſſe ent-<lb/> hält allerdings nur Monocotylen, aber nicht alle. Nach ſo<lb/> beträchtlichen Anſtrengungen eines ſo geſchulten Verſtandes,<lb/> wie ihn <hi rendition="#g">Caeſalpin</hi> ſicherlich beſaß, iſt das Reſultat ein höchſt<lb/> unbefriedigendes. Es iſt nicht eine einzige neue Verwandtſchafts-<lb/> gruppe nachgewieſen, die nicht ſchon in den Kräuterbüchern der<lb/> Deutſchen und Niederländer hervortritt. Es liegt eben in der<lb/> Natur des natürlichen Syſtems, daß es ſich bis zu einem gewiſſen<lb/> Grade leichter der inſtinktiven Wahrnehmung als dem kritiſchen<lb/> Verſtande offenbart. Bei <hi rendition="#g">Caeſalpin</hi>, wie wir oben geſehen<lb/> haben, trat mit vollem klaren Bewußtſein das Streben hervor,<lb/> im Syſtem die natürlichen Verwandtſchaften zum Ausdruck zu<lb/> bringen und das Reſultat war ſchließlich eine Reihe höchſt<lb/> unnatürlicher Gruppen, deren faſt jede eine wahre Muſterkarte<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0074]
Die künſtlichen Syſteme und die Nomenclatur
XI. Pluribus seminibus, anthemides. Semina nuda plurima,
cor seminis interius vergens; flos communis distributus per
partes in apicibus singuli seminis (enthält nur Compositen).
XII. Pluribus seminibus cichoraceae aut acanaceae. Semina
nuda plurima, cor seminis inferius vergit, flos communis
distributus per partes in apicibus singuli seminis. (Enthält
neben Compositen auch Eryngium und Scabiosa.)
XIII. Pluribus seminibus, flore communi. Semina soli-
taria plurima; corde interius flos communis, non distributus
inferius circa fructum (enthält z. B. Ranunculus, Alisma, Sani-
cula, Geranium, Linum.)
XIV. Pluribus folliculis. Semina plura in singulo folliculo
(z. B. Oxalis, Gossypium, Aristolochia, Capparis, Nymphaea,
Veratrum u. s. w.)
XV. Flore fructuque carentes. (Filices, Equiseta, Musci
incl. der Corallen, Fungi.)
Schon die den Diagnoſen von mir angehängten Beiſpiele
zeigen, daß abgeſehen von der ſechsten, zehnten und fünfzehnten
Claſſe keine einzige der übrigen einer natürlichen Gruppe des
Pflanzenreiches vollſtändig entſpricht. Die Mehrzahl der Claſſen
enthält je eine Sammlung des Allerverſchiedenſten und was
ſchlimmer iſt, die ſchon bei Lobelius und ſpäter bei Bauhin
beinahe vollſtändig durchgeführte Trennung der Monocotylen und
Dicotylen iſt hier beinahe ganz verwiſcht: die neunte Claſſe ent-
hält allerdings nur Monocotylen, aber nicht alle. Nach ſo
beträchtlichen Anſtrengungen eines ſo geſchulten Verſtandes,
wie ihn Caeſalpin ſicherlich beſaß, iſt das Reſultat ein höchſt
unbefriedigendes. Es iſt nicht eine einzige neue Verwandtſchafts-
gruppe nachgewieſen, die nicht ſchon in den Kräuterbüchern der
Deutſchen und Niederländer hervortritt. Es liegt eben in der
Natur des natürlichen Syſtems, daß es ſich bis zu einem gewiſſen
Grade leichter der inſtinktiven Wahrnehmung als dem kritiſchen
Verſtande offenbart. Bei Caeſalpin, wie wir oben geſehen
haben, trat mit vollem klaren Bewußtſein das Streben hervor,
im Syſtem die natürlichen Verwandtſchaften zum Ausdruck zu
bringen und das Reſultat war ſchließlich eine Reihe höchſt
unnatürlicher Gruppen, deren faſt jede eine wahre Muſterkarte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |