Sailer, Johann Michael: Kurzgefaßte Erinnerungen an junge Prediger. München, 1791.ters, ohne Christus christlichgesinnt, ohne hei- schwei-
ters, ohne Chriſtus chriſtlichgeſinnt, ohne hei- ſchwei-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0121" n="107"/> ters, ohne Chriſtus chriſtlichgeſinnt, ohne hei-<lb/> ligen Geiſt heilig machen; ſo wenig der Menſch<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">ohne ſich</hi></hi> Menſch ſeyn kann, und ſo gewiſs<lb/> Gott <hi rendition="#i">durch Menſchen</hi> auf Menſchen wirkt (C);<lb/> kennt in allem Unterrichte kein ander Ziel, als<lb/> beyzutragen, daſs in <hi rendition="#i">einzelen</hi> Menſchen und<lb/> in <hi rendition="#i">Familien</hi>, in der <hi rendition="#i">Kirche</hi> und im <hi rendition="#i">Staate</hi> Ruhe<lb/> und Ordnung gegründet und erhalten werde;<lb/> dringt überall darauf, daſs weder der <hi rendition="#i">Stolz</hi>, der<lb/> nicht gehorſamen mag, noch die <hi rendition="#i">Neugierde</hi>, die<lb/> nur unterhalten ſeyn will, noch die <hi rendition="#i">Unwiſſen-<lb/> heit</hi>, die mitſchreyt, ohne zu wiſſen, mit wem<lb/> ſie ſchreyt, noch die <hi rendition="#i">falſche Weisheit</hi>, die Para-<lb/> dieſe verheiſst und die Thräne nicht trocknen<lb/> kann, noch der <hi rendition="#i">Druck</hi> der Groſſen, der die<lb/> Abſchüttelung des Jochs beſchleunigt, noch der<lb/><hi rendition="#i">Frevel</hi> der Kleinen, die bey dem allgemeinen<lb/> Verluſt nichts zu verlieren hätten, die Bande<lb/> auflöſen, die nöthig ſind, um das meiſte Gute,<lb/> deſſen das Menſchengeſchlecht itzt fähig iſt,<lb/> mit der kleinſten Portion des Uebels zu erhal-<lb/> ten; bewahrt den Haufen vor der unſeligen<lb/> Kunſt zu ſpekuliren, ſtatt zu arbeiten, zu rä-<lb/> ſonniren, ſtatt zu gehorſamen, mit Spielwer-<lb/> ken groſs zu thun, ſtatt die Laſten des Tages<lb/> zu tragen; lehrt den Knaben und Jüngling<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchwei-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0121]
ters, ohne Chriſtus chriſtlichgeſinnt, ohne hei-
ligen Geiſt heilig machen; ſo wenig der Menſch
ohne ſich Menſch ſeyn kann, und ſo gewiſs
Gott durch Menſchen auf Menſchen wirkt (C);
kennt in allem Unterrichte kein ander Ziel, als
beyzutragen, daſs in einzelen Menſchen und
in Familien, in der Kirche und im Staate Ruhe
und Ordnung gegründet und erhalten werde;
dringt überall darauf, daſs weder der Stolz, der
nicht gehorſamen mag, noch die Neugierde, die
nur unterhalten ſeyn will, noch die Unwiſſen-
heit, die mitſchreyt, ohne zu wiſſen, mit wem
ſie ſchreyt, noch die falſche Weisheit, die Para-
dieſe verheiſst und die Thräne nicht trocknen
kann, noch der Druck der Groſſen, der die
Abſchüttelung des Jochs beſchleunigt, noch der
Frevel der Kleinen, die bey dem allgemeinen
Verluſt nichts zu verlieren hätten, die Bande
auflöſen, die nöthig ſind, um das meiſte Gute,
deſſen das Menſchengeſchlecht itzt fähig iſt,
mit der kleinſten Portion des Uebels zu erhal-
ten; bewahrt den Haufen vor der unſeligen
Kunſt zu ſpekuliren, ſtatt zu arbeiten, zu rä-
ſonniren, ſtatt zu gehorſamen, mit Spielwer-
ken groſs zu thun, ſtatt die Laſten des Tages
zu tragen; lehrt den Knaben und Jüngling
ſchwei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sailer_prediger_1791 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sailer_prediger_1791/121 |
Zitationshilfe: | Sailer, Johann Michael: Kurzgefaßte Erinnerungen an junge Prediger. München, 1791, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sailer_prediger_1791/121>, abgerufen am 16.02.2025. |