Sailer, Johann Michael: Über den Selbstmord. München, 1785.Gründe wider den Selbstmord. bare Grundbestimmungen der Menschenna-tur durchgeführt. Mein Wahrheitsinn findet diese Be- Der vierte Beweis geht auch den Gang nen
Gruͤnde wider den Selbſtmord. bare Grundbeſtimmungen der Menſchenna-tur durchgefuͤhrt. Mein Wahrheitſinn findet dieſe Be- Der vierte Beweis geht auch den Gang nen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0041" n="29"/><fw place="top" type="header">Gruͤnde wider den Selbſtmord.</fw><lb/> bare Grundbeſtimmungen der Menſchenna-<lb/> tur durchgefuͤhrt.</p><lb/> <p>Mein Wahrheitſinn findet dieſe Be-<lb/> weisart fuͤr genugthuend: und wenn ihr der<lb/> Lebensſatte auch nur einigen Grad von<lb/> Wahrſcheinlichkeit beylegte, ſo haͤtte die<lb/> Verſuchung zum Selbſtmorde ſchon viel von<lb/> ihrer Kraft auf ſein Herz verloren. Denn<lb/> in dem ſchrecklichſten Geſchaͤfte, wo es auf<lb/> Selbſthinrichtung ankommt, wo zwiſchen<lb/> Leben und Tod, zwiſchen Fortdauer des Le-<lb/> bens und Selbſttoͤdtung gewaͤhlet wird, in<lb/> dem ſchauervollſten Augenblicke, der ſich den-<lb/> ken laͤßt, ſollte der Muth zu deiner gewiß<lb/> ſchweren Arbeit ſchon bloß durch die auffal,<lb/> lende Wahrſcheinlichkeit, daß der Selbſt-<lb/> mord ein Eingriff in die Rechte des Schoͤp-<lb/> fers ſey, vollends entkraͤftet werden koͤnnen.</p><lb/> <p>Der vierte Beweis geht auch den Gang<lb/> der Induction, wie ſein Vorgaͤnger, nur<lb/> mit dem Unterſchiede, daß dieſer das Ge-<lb/> biet der Menſchennatur durchwandert, jener<lb/> den Bezirk der ganzen weiten Schoͤpfung<lb/> durchlaͤuft: Beyde kommen auf verſchiede-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0041]
Gruͤnde wider den Selbſtmord.
bare Grundbeſtimmungen der Menſchenna-
tur durchgefuͤhrt.
Mein Wahrheitſinn findet dieſe Be-
weisart fuͤr genugthuend: und wenn ihr der
Lebensſatte auch nur einigen Grad von
Wahrſcheinlichkeit beylegte, ſo haͤtte die
Verſuchung zum Selbſtmorde ſchon viel von
ihrer Kraft auf ſein Herz verloren. Denn
in dem ſchrecklichſten Geſchaͤfte, wo es auf
Selbſthinrichtung ankommt, wo zwiſchen
Leben und Tod, zwiſchen Fortdauer des Le-
bens und Selbſttoͤdtung gewaͤhlet wird, in
dem ſchauervollſten Augenblicke, der ſich den-
ken laͤßt, ſollte der Muth zu deiner gewiß
ſchweren Arbeit ſchon bloß durch die auffal,
lende Wahrſcheinlichkeit, daß der Selbſt-
mord ein Eingriff in die Rechte des Schoͤp-
fers ſey, vollends entkraͤftet werden koͤnnen.
Der vierte Beweis geht auch den Gang
der Induction, wie ſein Vorgaͤnger, nur
mit dem Unterſchiede, daß dieſer das Ge-
biet der Menſchennatur durchwandert, jener
den Bezirk der ganzen weiten Schoͤpfung
durchlaͤuft: Beyde kommen auf verſchiede-
nen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |