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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

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daten mehrentheils mit den Mönchen ge-
mein, ihre Fasten sind zwar insgemein stren-
ger, aber ihre Ausschweifungen geschehen
auch öffentlicher. Welcher Erzieher wird
es wohl wagen, seinen Zögling in eine Ge-
sellschaft gewöhnlicher Soldaten zu führen,
wo Pflicht verhöhnt und Pflichtvergessenheit
belacht und besungen wird?

Dass von dieser Behauptung die edeln
braven Maenner, adelichen und bürgerlichen
Standes, die bey dem Strome der Zügello-
sigkeit fest wie Felsen stehen, und nach ih-
ren Kraeften dem Strome Einhaltung zu thun
suchen, ausgenommen sind, versteht sich
von selbst.

Dahin gehört ferner der Luxus, der
das ehelose Leben so nothwendig macht.
Man hat itzo so viele Bedürfnisse, dass man,
um sie aufzubringen, ausser Stand gesetzt
wird, eines der ersten zu befriedigen.
Die Nothwendigkeit, ein feines Tuchkleid

und

daten mehrentheils mit den Mönchen ge-
mein, ihre Faſten ſind zwar insgemein ſtren-
ger, aber ihre Ausſchweifungen geſchehen
auch öffentlicher. Welcher Erzieher wird
es wohl wagen, ſeinen Zögling in eine Ge-
ſellſchaft gewöhnlicher Soldaten zu führen,
wo Pflicht verhöhnt und Pflichtvergeſſenheit
belacht und beſungen wird?

Daſs von dieſer Behauptung die edeln
braven Mænner, adelichen und bürgerlichen
Standes, die bey dem Strome der Zügello-
ſigkeit feſt wie Felſen ſtehen, und nach ih-
ren Kræften dem Strome Einhaltung zu thun
ſuchen, ausgenommen ſind, verſteht ſich
von ſelbſt.

Dahin gehört ferner der Luxus, der
das eheloſe Leben ſo nothwendig macht.
Man hat itzo ſo viele Bedürfniſſe, daſs man,
um ſie aufzubringen, auſſer Stand geſetzt
wird, eines der erſten zu befriedigen.
Die Nothwendigkeit, ein feines Tuchkleid

und
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[102/0112] daten mehrentheils mit den Mönchen ge- mein, ihre Faſten ſind zwar insgemein ſtren- ger, aber ihre Ausſchweifungen geſchehen auch öffentlicher. Welcher Erzieher wird es wohl wagen, ſeinen Zögling in eine Ge- ſellſchaft gewöhnlicher Soldaten zu führen, wo Pflicht verhöhnt und Pflichtvergeſſenheit belacht und beſungen wird? Daſs von dieſer Behauptung die edeln braven Mænner, adelichen und bürgerlichen Standes, die bey dem Strome der Zügello- ſigkeit feſt wie Felſen ſtehen, und nach ih- ren Kræften dem Strome Einhaltung zu thun ſuchen, ausgenommen ſind, verſteht ſich von ſelbſt. Dahin gehört ferner der Luxus, der das eheloſe Leben ſo nothwendig macht. Man hat itzo ſo viele Bedürfniſſe, daſs man, um ſie aufzubringen, auſſer Stand geſetzt wird, eines der erſten zu befriedigen. Die Nothwendigkeit, ein feines Tuchkleid und

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Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/112>, abgerufen am 21.11.2024.