Drittens, sehen ja die Kinder taeglich die Zeugungstheile der Thiere und ihre Be- gattung. Diess zu verhindern, ist unmög- lich, und es zu Wollen ist unüberlegt.
Viertens füge ich wieder einige Selbst- gestaendnisse bey:
I.
"Meine redlichen Eltern," schreibt mit jemand, "waren in Ansehung des besagten Punkts aeusserst zurückhaltend. Ihnen entfuhr nie ein leichtsinniger Scherz, sie erlaubten sich, in meiner Gegenwart, nicht die unschuldigste Liebkosung, in Ansehung des Ursprungs der Menschen beobachteten sie tiefes Stillschwei- gen. Und doch wusste ich in meinem eilften Jahre schon eine Menge Dinge, aus denen meine guten Eltern mir das grösste Geheim- niss zu machen suchten. Meine Mitschauler und das Gesinde, sowohl meiner Eltern, als anderer Personen, deren Haeuser ich besuchte, waren meine Lehrmeister, davon einige ein eignes Geschaefte sich daraus machten, mir
alles
Drittens, ſehen ja die Kinder tæglich die Zeugungstheile der Thiere und ihre Be- gattung. Dieſs zu verhindern, iſt unmög- lich, und es zu Wollen iſt unüberlegt.
Viertens füge ich wieder einige Selbſt- geſtændniſſe bey:
I.
“Meine redlichen Eltern,” ſchreibt mit jemand, “waren in Anſehung des beſagten Punkts æuſſerſt zurückhaltend. Ihnen entfuhr nie ein leichtſinniger Scherz, ſie erlaubten ſich, in meiner Gegenwart, nicht die unſchuldigſte Liebkoſung, in Anſehung des Urſprungs der Menſchen beobachteten ſie tiefes Stillſchwei- gen. Und doch wuſste ich in meinem eilften Jahre ſchon eine Menge Dinge, aus denen meine guten Eltern mir das gröſste Geheim- niſs zu machen ſuchten. Meine Mitſchûler und das Geſinde, ſowohl meiner Eltern, als anderer Perſonen, deren Hæuſer ich beſuchte, waren meine Lehrmeiſter, davon einige ein eignes Geſchæfte ſich daraus machten, mir
alles
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Drittens, ſehen ja die Kinder tæglich
die Zeugungstheile der Thiere und ihre Be-
gattung. Dieſs zu verhindern, iſt unmög-
lich, und es zu Wollen iſt unüberlegt.
Viertens füge ich wieder einige Selbſt-
geſtændniſſe bey:
I.
“Meine redlichen Eltern,” ſchreibt mit
jemand, “waren in Anſehung des beſagten
Punkts æuſſerſt zurückhaltend. Ihnen entfuhr
nie ein leichtſinniger Scherz, ſie erlaubten ſich,
in meiner Gegenwart, nicht die unſchuldigſte
Liebkoſung, in Anſehung des Urſprungs der
Menſchen beobachteten ſie tiefes Stillſchwei-
gen. Und doch wuſste ich in meinem eilften
Jahre ſchon eine Menge Dinge, aus denen
meine guten Eltern mir das gröſste Geheim-
niſs zu machen ſuchten. Meine Mitſchûler
und das Geſinde, ſowohl meiner Eltern, als
anderer Perſonen, deren Hæuſer ich beſuchte,
waren meine Lehrmeiſter, davon einige ein
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/121>, abgerufen am 21.11.2024.
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