Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

mir in die Hand faellt, und schreibe sie zu
meiner Rechtfertigung her. Sie ist aus der
Andria genommen, und lautet folgender-
massen:

Primum haec pudice vitam, parce ac duriter
Agebat, lana ac tela victum quaeritans:
Sed postquam amans accessit, pretium pol-
licens,
Unus et item alter, ita ut ingenium est om-
nium|
Hominum a labore provlive ab lubidinem;
Accepit conditionem, dein quaestum occipit.
-- -- -- -- --
-- Observabam mane illorum servulos
Venientes aut abeuntes: rogitabam, heus
puer,
Dic sodes, quis hodie Chrysidem habuit?

Man wird leicht sehen, dass ich nicht
vorsetzlich die schlüpfrigste Stelle gewaehlt
habe. Im Grunde ist diese gar nicht schlü-
pfrig, sie ist weiter nichts als eine sehr sitt-

same

mir in die Hand fællt, und ſchreibe ſie zu
meiner Rechtfertigung her. Sie iſt aus der
Andria genommen, und lautet folgender-
maſsen:

Primum hæc pudice vitam, parce ac duriter
Agebat, lana ac tela victum quæritans:
Sed poſtquam amans acceſſit, pretium pol-
licens,
Unus et item alter, ita ut ingenium eſt om-
nium|
Hominum a labore provlive ab lubidinem;
Accepit conditionem, dein quæſtum occipit.
— — — — —
— Obſervabam mane illorum ſervulos
Venientes aut abeuntes: rogitabam, heus
puer,
Dic ſodes, quis hodie Chryſidem habuit?

Man wird leicht ſehen, daſs ich nicht
vorſetzlich die ſchlüpfrigſte Stelle gewæhlt
habe. Im Grunde iſt dieſe gar nicht ſchlü-
pfrig, ſie iſt weiter nichts als eine ſehr ſitt-

ſame
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0150" n="140"/>
mir in die Hand fællt, und &#x017F;chreibe &#x017F;ie zu<lb/>
meiner Rechtfertigung her. Sie i&#x017F;t aus der<lb/>
Andria genommen, und lautet folgender-<lb/>
ma&#x017F;sen:</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Primum hæc pudice vitam, parce ac duriter</l><lb/>
              <l>Agebat, lana ac tela victum quæritans:</l><lb/>
              <l>Sed po&#x017F;tquam amans acce&#x017F;&#x017F;it, pretium pol-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">licens,</hi> </l><lb/>
              <l>Unus et item alter, ita ut ingenium e&#x017F;t om-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">nium|</hi> </l><lb/>
              <l>Hominum a labore provlive ab lubidinem;</l><lb/>
              <l>Accepit conditionem, dein quæ&#x017F;tum occipit.</l><lb/>
              <l>&#x2014; &#x2014; &#x2014; &#x2014; &#x2014;</l><lb/>
              <l>&#x2014; Ob&#x017F;ervabam mane illorum &#x017F;ervulos</l><lb/>
              <l>Venientes aut abeuntes: rogitabam, heus</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">puer,</hi> </l><lb/>
              <l>Dic &#x017F;odes, quis hodie Chry&#x017F;idem habuit?</l>
            </lg><lb/>
            <p>Man wird leicht &#x017F;ehen, da&#x017F;s ich nicht<lb/>
vor&#x017F;etzlich die &#x017F;chlüpfrig&#x017F;te Stelle gewæhlt<lb/>
habe. Im Grunde i&#x017F;t die&#x017F;e gar nicht &#x017F;chlü-<lb/>
pfrig, &#x017F;ie i&#x017F;t weiter nichts als eine &#x017F;ehr &#x017F;itt-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ame</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0150] mir in die Hand fællt, und ſchreibe ſie zu meiner Rechtfertigung her. Sie iſt aus der Andria genommen, und lautet folgender- maſsen: Primum hæc pudice vitam, parce ac duriter Agebat, lana ac tela victum quæritans: Sed poſtquam amans acceſſit, pretium pol- licens, Unus et item alter, ita ut ingenium eſt om- nium| Hominum a labore provlive ab lubidinem; Accepit conditionem, dein quæſtum occipit. — — — — — — Obſervabam mane illorum ſervulos Venientes aut abeuntes: rogitabam, heus puer, Dic ſodes, quis hodie Chryſidem habuit? Man wird leicht ſehen, daſs ich nicht vorſetzlich die ſchlüpfrigſte Stelle gewæhlt habe. Im Grunde iſt dieſe gar nicht ſchlü- pfrig, ſie iſt weiter nichts als eine ſehr ſitt- ſame

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/150
Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/150>, abgerufen am 21.11.2024.