dem Urtheile des gesunden Menschenver- standes, ein so laecherlicher als schaedlicher Irrthum ist.
Ausser den alten Schriftstellern giebt es eine Menge neuere, die noch weit mehr schaden, theils weil sie deutsch geschrieben sind, und also weit leichter verstanden wer- den können, theils, weil sie weit mehr Un- verschaemtheit besitzen, und hauptsaechlich deswegen geschrieben haben, dass sie der Jugend die Unkeuschheit lehren, und durch ihren Unterricht Geld verdienen wollen. Man verlange nicht von mir, dass ich diese Schriftsteller nennen soll! Ich sehe voraus, dass meine Schrift in die Haende manches neugierigen Knabens und Maedchens fallen wird, und weis, nach meiner Ueberzeugung, dass das sicherste Mittel sie zur Lesung eines unzüchtigen Buchs zu ermuntern, dieses seyn würde, wenn man sagte, diess Buch ist aeus- serst unzüchtig, das dürft ihr nicht lesen!
Wozu
dem Urtheile des geſunden Menſchenver- ſtandes, ein ſo læcherlicher als ſchædlicher Irrthum iſt.
Auſſer den alten Schriftſtellern giebt es eine Menge neuere, die noch weit mehr ſchaden, theils weil ſie deutſch geſchrieben ſind, und alſo weit leichter verſtanden wer- den können, theils, weil ſie weit mehr Un- verſchæmtheit beſitzen, und hauptſæchlich deswegen geſchrieben haben, daſs ſie der Jugend die Unkeuſchheit lehren, und durch ihren Unterricht Geld verdienen wollen. Man verlange nicht von mir, daſs ich dieſe Schriftſteller nennen ſoll! Ich ſehe voraus, daſs meine Schrift in die Hænde manches neugierigen Knabens und Mædchens fallen wird, und weis, nach meiner Ueberzeugung, daſs das ſicherſte Mittel ſie zur Leſung eines unzüchtigen Buchs zu ermuntern, dieſes ſeyn würde, wenn man ſagte, dieſs Buch iſt æuſ- ſerſt unzüchtig, das dürft ihr nicht leſen!
Wozu
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dem Urtheile des geſunden Menſchenver-
ſtandes, ein ſo læcherlicher als ſchædlicher
Irrthum iſt.
Auſſer den alten Schriftſtellern giebt es
eine Menge neuere, die noch weit mehr
ſchaden, theils weil ſie deutſch geſchrieben
ſind, und alſo weit leichter verſtanden wer-
den können, theils, weil ſie weit mehr Un-
verſchæmtheit beſitzen, und hauptſæchlich
deswegen geſchrieben haben, daſs ſie der
Jugend die Unkeuſchheit lehren, und durch
ihren Unterricht Geld verdienen wollen.
Man verlange nicht von mir, daſs ich dieſe
Schriftſteller nennen ſoll! Ich ſehe voraus,
daſs meine Schrift in die Hænde manches
neugierigen Knabens und Mædchens fallen
wird, und weis, nach meiner Ueberzeugung,
daſs das ſicherſte Mittel ſie zur Leſung eines
unzüchtigen Buchs zu ermuntern, dieſes ſeyn
würde, wenn man ſagte, dieſs Buch iſt æuſ-
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/153>, abgerufen am 24.11.2024.
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