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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

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in der Nacht durch dünne Waende. Auch in
Staedten, wo sehr enge Gassen, ist es möglich,
dass man das kleinste Geraeusch hören kann,
das in der gegenüberliegenden Kammer ge-
macht wird, besonders von jungen Eheleuten,
die noch der ersten heftigen, und oft nicht gar
zu schamhaften, Liebe pflegen.

Wie unvorsichtig sind oft die Eltern selbst,
in Gegenwart ihrer Kinder, bey ihren Liebes-
bezeugungen, auch wohl bey ihrem Aus- und
Anziehn der Waesche.

Bisher habe ich vorzüglich von den
Ursachen geredet, die Leib und Seele der
Jugend zur Unkeuschheit stimmen, und die
Keime der Begierden, bey Kindern, vor der
Zeit entwickeln.

Itzo komme ich auf die Ursachen, wo-
durch sie gereizt werden, ihre Begierden auf
eine unnatürliche Art zu befriedigen. Eini-
ge derselben habe ich vorhin schon angeführt,
z. E. Langeweile, und langes Liegen in war-
men Betten. Ausserdem giebt es noch eine

Menge

in der Nacht durch dünne Wænde. Auch in
Stædten, wo ſehr enge Gaſſen, iſt es möglich,
daſs man das kleinſte Geræuſch hören kann,
das in der gegenüberliegenden Kammer ge-
macht wird, beſonders von jungen Eheleuten,
die noch der erſten heftigen, und oft nicht gar
zu ſchamhaften, Liebe pflegen.

Wie unvorſichtig ſind oft die Eltern ſelbſt,
in Gegenwart ihrer Kinder, bey ihren Liebes-
bezeugungen, auch wohl bey ihrem Aus- und
Anziehn der Wæſche.

Bisher habe ich vorzüglich von den
Urſachen geredet, die Leib und Seele der
Jugend zur Unkeuſchheit ſtimmen, und die
Keime der Begierden, bey Kindern, vor der
Zeit entwickeln.

Itzo komme ich auf die Urſachen, wo-
durch ſie gereizt werden, ihre Begierden auf
eine unnatürliche Art zu befriedigen. Eini-
ge derſelben habe ich vorhin ſchon angeführt,
z. E. Langeweile, und langes Liegen in war-
men Betten. Auſſerdem giebt es noch eine

Menge
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[160/0170] in der Nacht durch dünne Wænde. Auch in Stædten, wo ſehr enge Gaſſen, iſt es möglich, daſs man das kleinſte Geræuſch hören kann, das in der gegenüberliegenden Kammer ge- macht wird, beſonders von jungen Eheleuten, die noch der erſten heftigen, und oft nicht gar zu ſchamhaften, Liebe pflegen. Wie unvorſichtig ſind oft die Eltern ſelbſt, in Gegenwart ihrer Kinder, bey ihren Liebes- bezeugungen, auch wohl bey ihrem Aus- und Anziehn der Wæſche. Bisher habe ich vorzüglich von den Urſachen geredet, die Leib und Seele der Jugend zur Unkeuſchheit ſtimmen, und die Keime der Begierden, bey Kindern, vor der Zeit entwickeln. Itzo komme ich auf die Urſachen, wo- durch ſie gereizt werden, ihre Begierden auf eine unnatürliche Art zu befriedigen. Eini- ge derſelben habe ich vorhin ſchon angeführt, z. E. Langeweile, und langes Liegen in war- men Betten. Auſſerdem giebt es noch eine Menge

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Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/170>, abgerufen am 21.11.2024.