Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

sind, Ausschweifungen dieser Art zu ver-
bergen.

Dahin gehören erstlich die langen Ta-
feln, an denen die Schüler sitzen, die den
ganzen Unterleib dem Auge des Lehrers ent-
ziehen, zumal wenn, wie es auch nicht un-
gewöhnlich ist, diejenige Reihe Schüler, die
vor der Tafel sitzt, dem Lehrer den Rücken
zukehrt. Denn diese ist vollkommen gegen
Beobachtung gedeckt, weil nicht nur der
ganze Unterleib unsichtbar ist, sondern auch
die Wegwendung des Gesichts es unmöglich
macht, die Convulsionen der Gesichtsmus-
keln zu bemerken. Die hintere Reihe ist
aber ebenfalls gedeckt, sowohl durch die
Tafel, als durch die gegenübersitzenden Mit-
schüler.

Noch weit mehr als die Tafeln begün-
stigen diese Ausschweifung, die, noch hin
und wieder, gewöhnlichen langen Maentel,
unter deren Schutz, in Gegenwart einer

grossen
(O 3)

ſind, Ausſchweifungen dieſer Art zu ver-
bergen.

Dahin gehören erſtlich die langen Ta-
feln, an denen die Schüler ſitzen, die den
ganzen Unterleib dem Auge des Lehrers ent-
ziehen, zumal wenn, wie es auch nicht un-
gewöhnlich iſt, diejenige Reihe Schüler, die
vor der Tafel ſitzt, dem Lehrer den Rücken
zukehrt. Denn dieſe iſt vollkommen gegen
Beobachtung gedeckt, weil nicht nur der
ganze Unterleib unſichtbar iſt, ſondern auch
die Wegwendung des Geſichts es unmöglich
macht, die Convulſionen der Geſichtsmus-
keln zu bemerken. Die hintere Reihe iſt
aber ebenfalls gedeckt, ſowohl durch die
Tafel, als durch die gegenüberſitzenden Mit-
ſchüler.

Noch weit mehr als die Tafeln begün-
ſtigen dieſe Ausſchweifung, die, noch hin
und wieder, gewöhnlichen langen Mæntel,
unter deren Schutz, in Gegenwart einer

groſsen
(O 3)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0223" n="213"/>
&#x017F;ind, Aus&#x017F;chweifungen die&#x017F;er Art zu ver-<lb/>
bergen.</p><lb/>
            <p>Dahin gehören er&#x017F;tlich die langen Ta-<lb/>
feln, an denen die Schüler &#x017F;itzen, die den<lb/>
ganzen Unterleib dem Auge des Lehrers ent-<lb/>
ziehen, zumal wenn, wie es auch nicht un-<lb/>
gewöhnlich i&#x017F;t, diejenige Reihe Schüler, die<lb/>
vor der Tafel &#x017F;itzt, dem Lehrer den Rücken<lb/>
zukehrt. Denn die&#x017F;e i&#x017F;t vollkommen gegen<lb/>
Beobachtung gedeckt, weil nicht nur der<lb/>
ganze Unterleib un&#x017F;ichtbar i&#x017F;t, &#x017F;ondern auch<lb/>
die Wegwendung des Ge&#x017F;ichts es unmöglich<lb/>
macht, die Convul&#x017F;ionen der Ge&#x017F;ichtsmus-<lb/>
keln zu bemerken. Die hintere Reihe i&#x017F;t<lb/>
aber ebenfalls gedeckt, &#x017F;owohl durch die<lb/>
Tafel, als durch die gegenüber&#x017F;itzenden Mit-<lb/>
&#x017F;chüler.</p><lb/>
            <p>Noch weit mehr als die Tafeln begün-<lb/>
&#x017F;tigen die&#x017F;e Aus&#x017F;chweifung, die, noch hin<lb/>
und wieder, gewöhnlichen langen Mæntel,<lb/>
unter deren Schutz, in Gegenwart einer<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(O 3)</fw><fw place="bottom" type="catch">gro&#x017F;sen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[213/0223] ſind, Ausſchweifungen dieſer Art zu ver- bergen. Dahin gehören erſtlich die langen Ta- feln, an denen die Schüler ſitzen, die den ganzen Unterleib dem Auge des Lehrers ent- ziehen, zumal wenn, wie es auch nicht un- gewöhnlich iſt, diejenige Reihe Schüler, die vor der Tafel ſitzt, dem Lehrer den Rücken zukehrt. Denn dieſe iſt vollkommen gegen Beobachtung gedeckt, weil nicht nur der ganze Unterleib unſichtbar iſt, ſondern auch die Wegwendung des Geſichts es unmöglich macht, die Convulſionen der Geſichtsmus- keln zu bemerken. Die hintere Reihe iſt aber ebenfalls gedeckt, ſowohl durch die Tafel, als durch die gegenüberſitzenden Mit- ſchüler. Noch weit mehr als die Tafeln begün- ſtigen dieſe Ausſchweifung, die, noch hin und wieder, gewöhnlichen langen Mæntel, unter deren Schutz, in Gegenwart einer groſsen (O 3)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/223
Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/223>, abgerufen am 24.11.2024.