Dahin gehören erstlich die langen Ta- feln, an denen die Schüler sitzen, die den ganzen Unterleib dem Auge des Lehrers ent- ziehen, zumal wenn, wie es auch nicht un- gewöhnlich ist, diejenige Reihe Schüler, die vor der Tafel sitzt, dem Lehrer den Rücken zukehrt. Denn diese ist vollkommen gegen Beobachtung gedeckt, weil nicht nur der ganze Unterleib unsichtbar ist, sondern auch die Wegwendung des Gesichts es unmöglich macht, die Convulsionen der Gesichtsmus- keln zu bemerken. Die hintere Reihe ist aber ebenfalls gedeckt, sowohl durch die Tafel, als durch die gegenübersitzenden Mit- schüler.
Noch weit mehr als die Tafeln begün- stigen diese Ausschweifung, die, noch hin und wieder, gewöhnlichen langen Maentel, unter deren Schutz, in Gegenwart einer
grossen
(O 3)
ſind, Ausſchweifungen dieſer Art zu ver- bergen.
Dahin gehören erſtlich die langen Ta- feln, an denen die Schüler ſitzen, die den ganzen Unterleib dem Auge des Lehrers ent- ziehen, zumal wenn, wie es auch nicht un- gewöhnlich iſt, diejenige Reihe Schüler, die vor der Tafel ſitzt, dem Lehrer den Rücken zukehrt. Denn dieſe iſt vollkommen gegen Beobachtung gedeckt, weil nicht nur der ganze Unterleib unſichtbar iſt, ſondern auch die Wegwendung des Geſichts es unmöglich macht, die Convulſionen der Geſichtsmus- keln zu bemerken. Die hintere Reihe iſt aber ebenfalls gedeckt, ſowohl durch die Tafel, als durch die gegenüberſitzenden Mit- ſchüler.
Noch weit mehr als die Tafeln begün- ſtigen dieſe Ausſchweifung, die, noch hin und wieder, gewöhnlichen langen Mæntel, unter deren Schutz, in Gegenwart einer
groſsen
(O 3)
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0223"n="213"/>ſind, Ausſchweifungen dieſer Art zu ver-<lb/>
bergen.</p><lb/><p>Dahin gehören erſtlich die langen Ta-<lb/>
feln, an denen die Schüler ſitzen, die den<lb/>
ganzen Unterleib dem Auge des Lehrers ent-<lb/>
ziehen, zumal wenn, wie es auch nicht un-<lb/>
gewöhnlich iſt, diejenige Reihe Schüler, die<lb/>
vor der Tafel ſitzt, dem Lehrer den Rücken<lb/>
zukehrt. Denn dieſe iſt vollkommen gegen<lb/>
Beobachtung gedeckt, weil nicht nur der<lb/>
ganze Unterleib unſichtbar iſt, ſondern auch<lb/>
die Wegwendung des Geſichts es unmöglich<lb/>
macht, die Convulſionen der Geſichtsmus-<lb/>
keln zu bemerken. Die hintere Reihe iſt<lb/>
aber ebenfalls gedeckt, ſowohl durch die<lb/>
Tafel, als durch die gegenüberſitzenden Mit-<lb/>ſchüler.</p><lb/><p>Noch weit mehr als die Tafeln begün-<lb/>ſtigen dieſe Ausſchweifung, die, noch hin<lb/>
und wieder, gewöhnlichen langen Mæntel,<lb/>
unter deren Schutz, in Gegenwart einer<lb/><fwplace="bottom"type="sig">(O 3)</fw><fwplace="bottom"type="catch">groſsen</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[213/0223]
ſind, Ausſchweifungen dieſer Art zu ver-
bergen.
Dahin gehören erſtlich die langen Ta-
feln, an denen die Schüler ſitzen, die den
ganzen Unterleib dem Auge des Lehrers ent-
ziehen, zumal wenn, wie es auch nicht un-
gewöhnlich iſt, diejenige Reihe Schüler, die
vor der Tafel ſitzt, dem Lehrer den Rücken
zukehrt. Denn dieſe iſt vollkommen gegen
Beobachtung gedeckt, weil nicht nur der
ganze Unterleib unſichtbar iſt, ſondern auch
die Wegwendung des Geſichts es unmöglich
macht, die Convulſionen der Geſichtsmus-
keln zu bemerken. Die hintere Reihe iſt
aber ebenfalls gedeckt, ſowohl durch die
Tafel, als durch die gegenüberſitzenden Mit-
ſchüler.
Noch weit mehr als die Tafeln begün-
ſtigen dieſe Ausſchweifung, die, noch hin
und wieder, gewöhnlichen langen Mæntel,
unter deren Schutz, in Gegenwart einer
groſsen
(O 3)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/223>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.