entsetzlichen Folgen dieser Sünde bleiben; eben so der menschlichen Gesellschaft entzo- gen; und eben so elend und unglücklich werden. Freilich diess nicht alle in dem Grade wie ich, aber die mehresten doch unglücklich und elend genug. Welches nur nicht an den Tag kömmt; indem Jeder aus Schaam seine Noth geheim haelt. Und wenn ich nun noch an das weibliche Ge- schlecht denke, unter welchem die Sünde eben so sehr im Schwange geht, als unter dem maennlichen, und eben so schreckliche Zerstörungen und Verwüstungen anrichtet, als unter diesem; nur aber noch weit unbe- merkter und also ungehinderter: so ergreift mich Zittern und Entsetzen. O du armes, verkauftes und verrathenes, junges Menschen- geschlecht beiderlei Geschlechts, will sich denn Niemand deiner erbarmen, dich Nie- mand der verderblichsten Unwissenheit ent- reissen, und über die fürchterlichen Folgen der heimlichen Sünden unterrichten! O ihr Denker, Menschenfreunde und Aufklaerer unsers Jahrhunderts, wer ihr auch seyd; o ihr Fürsten und Obrigkeiten, o ihr Volks- lehrer, o ihr Aerzte, o ihr Eltern, Lehrer und
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entſetzlichen Folgen dieſer Sünde bleiben; eben ſo der menſchlichen Geſellſchaft entzo- gen; und eben ſo elend und unglücklich werden. Freilich dieſs nicht alle in dem Grade wie ich, aber die mehreſten doch unglücklich und elend genug. Welches nur nicht an den Tag kömmt; indem Jeder aus Schaam ſeine Noth geheim hælt. Und wenn ich nun noch an das weibliche Ge- ſchlecht denke, unter welchem die Sünde eben ſo ſehr im Schwange geht, als unter dem mænnlichen, und eben ſo ſchreckliche Zerſtörungen und Verwüſtungen anrichtet, als unter dieſem; nur aber noch weit unbe- merkter und alſo ungehinderter: ſo ergreift mich Zittern und Entſetzen. O du armes, verkauftes und verrathenes, junges Menſchen- geſchlecht beiderlei Geſchlechts, will ſich denn Niemand deiner erbarmen, dich Nie- mand der verderblichſten Unwiſſenheit ent- reiſsen, und über die fürchterlichen Folgen der heimlichen Sünden unterrichten! O ihr Denker, Menſchenfreunde und Aufklærer unſers Jahrhunderts, wer ihr auch ſeyd; o ihr Fürſten und Obrigkeiten, o ihr Volks- lehrer, o ihr Aerzte, o ihr Eltern, Lehrer und
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entſetzlichen Folgen dieſer Sünde bleiben;
eben ſo der menſchlichen Geſellſchaft entzo-
gen; und eben ſo elend und unglücklich
werden. Freilich dieſs nicht alle in dem
Grade wie ich, aber die mehreſten doch
unglücklich und elend genug. Welches nur
nicht an den Tag kömmt; indem Jeder aus
Schaam ſeine Noth geheim hælt. Und
wenn ich nun noch an das weibliche Ge-
ſchlecht denke, unter welchem die Sünde
eben ſo ſehr im Schwange geht, als unter
dem mænnlichen, und eben ſo ſchreckliche
Zerſtörungen und Verwüſtungen anrichtet,
als unter dieſem; nur aber noch weit unbe-
merkter und alſo ungehinderter: ſo ergreift
mich Zittern und Entſetzen. O du armes,
verkauftes und verrathenes, junges Menſchen-
geſchlecht beiderlei Geſchlechts, will ſich
denn Niemand deiner erbarmen, dich Nie-
mand der verderblichſten Unwiſſenheit ent-
reiſsen, und über die fürchterlichen Folgen
der heimlichen Sünden unterrichten! O ihr
Denker, Menſchenfreunde und Aufklærer
unſers Jahrhunderts, wer ihr auch ſeyd; o
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lehrer, o ihr Aerzte, o ihr Eltern, Lehrer und
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/23>, abgerufen am 21.11.2024.
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