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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

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Kinder zur Thaetigkeit angehalten werden.
Es wird ihnen alsdann an Muse fehlen, den
Vorstellungen ihrer Einbildungskraft nach-
zuhaengen, und die durch sie hervorgebrach-
te Bilder auszumahlen.

Bestimmte vorgeschriebene Arbeiten
sind daher sehr gut, aber noch nicht die be-
sten. Wenn das Kind, welches sehr oft der
Fall ist, sie mit heimlichen Widerwillen thut,
so hat sein Herz daran keinen Theil. Es
wird sie verrichten, nnd doch wohl seine
Gedanken bey andern Gegenstaenden haben.
Dass man die rührendste Stelle übersetzen,
und waehrend derselben sich mit unzauchtigen
Vorstellungen beschaeftigen kann, ist mir sehr
wohl denkbar.

Es waere daher sehr gut, wenn man,
neben der bestimmten Arbeit, ausspüren
könnte, ob nicht das Kind, durch eignen
Antrieb geleitet, auf ein gewisses Geschaefte,
Gartenbau, Erziehung gewisser Thiere,

Schniz-

Kinder zur Thætigkeit angehalten werden.
Es wird ihnen alsdann an Muſe fehlen, den
Vorſtellungen ihrer Einbildungskraft nach-
zuhængen, und die durch ſie hervorgebrach-
te Bilder auszumahlen.

Beſtimmte vorgeſchriebene Arbeiten
ſind daher ſehr gut, aber noch nicht die be-
ſten. Wenn das Kind, welches ſehr oft der
Fall iſt, ſie mit heimlichen Widerwillen thut,
ſo hat ſein Herz daran keinen Theil. Es
wird ſie verrichten, nnd doch wohl ſeine
Gedanken bey andern Gegenſtænden haben.
Daſs man die rührendſte Stelle überſetzen,
und wæhrend derſelben ſich mit unzûchtigen
Vorſtellungen beſchæftigen kann, iſt mir ſehr
wohl denkbar.

Es wære daher ſehr gut, wenn man,
neben der beſtimmten Arbeit, ausſpüren
könnte, ob nicht das Kind, durch eignen
Antrieb geleitet, auf ein gewiſſes Geſchæfte,
Gartenbau, Erziehung gewiſſer Thiere,

Schniz-
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[232/0242] Kinder zur Thætigkeit angehalten werden. Es wird ihnen alsdann an Muſe fehlen, den Vorſtellungen ihrer Einbildungskraft nach- zuhængen, und die durch ſie hervorgebrach- te Bilder auszumahlen. Beſtimmte vorgeſchriebene Arbeiten ſind daher ſehr gut, aber noch nicht die be- ſten. Wenn das Kind, welches ſehr oft der Fall iſt, ſie mit heimlichen Widerwillen thut, ſo hat ſein Herz daran keinen Theil. Es wird ſie verrichten, nnd doch wohl ſeine Gedanken bey andern Gegenſtænden haben. Daſs man die rührendſte Stelle überſetzen, und wæhrend derſelben ſich mit unzûchtigen Vorſtellungen beſchæftigen kann, iſt mir ſehr wohl denkbar. Es wære daher ſehr gut, wenn man, neben der beſtimmten Arbeit, ausſpüren könnte, ob nicht das Kind, durch eignen Antrieb geleitet, auf ein gewiſſes Geſchæfte, Gartenbau, Erziehung gewiſſer Thiere, Schniz-

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Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/242>, abgerufen am 24.11.2024.