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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

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Leidende dieser Art können also an
mich schreiben, und ihrem Briefe eine ge-
treue Schilderung ihres Zustands beyschlagen,
die ich, ohne ihren Namen zu nennen, dem
Herrn Hofrathe mittheilen, und dagegen
Medicin oder Recepte auf das baldigste über-
schicken werde. Dass es billig sey, derglei-
chen Briefe zu frankiren, brauche ich wohl
nicht zu erinnern, eben so wenig, als dass
es Pflicht sey, die Schuld, die den Leiden-
den durch die geleistete Hülfe, bey dem
Herrn Hofrathe zuwaechst, bald und richtig
abzutragen. Um denen, die diesen Weg
einschlagen wollen, alle Besorgnisse zu be-
nehmen, dass vielleicht ihre Briefe in fremde
Haende gerathen möchten, verspreche ich
auch, sie ihnen wieder zurück zu senden.
Möchte ich doch auch im Stande seyn, ihnen
jedesmal ihre Gesundheit und Zufriedenheit
wieder zu schenken!

Sech-

Leidende dieſer Art können alſo an
mich ſchreiben, und ihrem Briefe eine ge-
treue Schilderung ihres Zuſtands beyſchlagen,
die ich, ohne ihren Namen zu nennen, dem
Herrn Hofrathe mittheilen, und dagegen
Medicin oder Recepte auf das baldigſte über-
ſchicken werde. Daſs es billig ſey, derglei-
chen Briefe zu frankiren, brauche ich wohl
nicht zu erinnern, eben ſo wenig, als daſs
es Pflicht ſey, die Schuld, die den Leiden-
den durch die geleiſtete Hülfe, bey dem
Herrn Hofrathe zuwæchſt, bald und richtig
abzutragen. Um denen, die dieſen Weg
einſchlagen wollen, alle Beſorgniſſe zu be-
nehmen, daſs vielleicht ihre Briefe in fremde
Hænde gerathen möchten, verſpreche ich
auch, ſie ihnen wieder zurück zu ſenden.
Möchte ich doch auch im Stande ſeyn, ihnen
jedesmal ihre Geſundheit und Zufriedenheit
wieder zu ſchenken!

Sech-
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[316/0326] Leidende dieſer Art können alſo an mich ſchreiben, und ihrem Briefe eine ge- treue Schilderung ihres Zuſtands beyſchlagen, die ich, ohne ihren Namen zu nennen, dem Herrn Hofrathe mittheilen, und dagegen Medicin oder Recepte auf das baldigſte über- ſchicken werde. Daſs es billig ſey, derglei- chen Briefe zu frankiren, brauche ich wohl nicht zu erinnern, eben ſo wenig, als daſs es Pflicht ſey, die Schuld, die den Leiden- den durch die geleiſtete Hülfe, bey dem Herrn Hofrathe zuwæchſt, bald und richtig abzutragen. Um denen, die dieſen Weg einſchlagen wollen, alle Beſorgniſſe zu be- nehmen, daſs vielleicht ihre Briefe in fremde Hænde gerathen möchten, verſpreche ich auch, ſie ihnen wieder zurück zu ſenden. Möchte ich doch auch im Stande ſeyn, ihnen jedesmal ihre Geſundheit und Zufriedenheit wieder zu ſchenken! Sech-

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Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/326>, abgerufen am 22.11.2024.