Arbeit gethan hat (after it has done its office), in die freie Luft austreten läßt.
Fünftens, wo Bewegungen um eine Achse verlangt werden, stelle ich die Dampfgefäße in Form von hohlen Ringen oder kreisförmigen Kanälen her, mit besonderen Ein- und Auslässen für den Dampf, und montiere dieselben auf horizontalen Achsen, wie die Räder der Wassermühlen. In denselben ist eine Anzahl von Ventilen angebracht, welche einem Körper nur in einer Richtung durch den Kanal umzulaufen gestatten. In diesen Dampfgefäßen sind Gewichte angebracht, welche die Kanäle zum Teil ausfüllen und durch die noch anzugebenden Mittel in den- selben bewegt werden. Wenn der Dampf in diese Maschinen zwischen jene Gewichte und die Ventile eingelassen wird, so drückt er gegen beide gleichmäßig, so zwar, daß er das Gewicht nach der einen Seite des Rades hebt und infolge der gegen die Ventile wirkenden Reaktion das Rad in Drehung versetzt, wobei die Ventile sich in derjenigen Richtung öffnen, in welcher die Gewichte Druck empfangen, aber nicht in der entgegengesetzten. Während- dem, daß das Dampfgefäß sich dreht, wird es mit Dampf vom Kessel aus gespeist, und derjenige Dampf, welcher seine Arbeit geleistet hat, kann entweder durch Kondensation niedergeschlagen oder in die freie Luft entlassen werden.
Sechstens will ich in einigen Fällen einen gewissen Grad von Kälte anwenden, welcher den Dampf allerdings nicht in Wasser zu verwandeln, wohl aber beträchtlich zu verdichten ver- mag, so daß die Maschinen abwechselnd mit Expansion und Kontraktion des Dampfes arbeiten.
Endlich wende ich zur dampf- und luftdichten Dichtung des Kolbens oder anderer Maschinenteile an Stelle von Wasser: Öle, harzige Körper, Tierfett, Quecksilber und andere Metalle in flüssigem Zustande an.
Zur Bezeugung dessen habe ich am heutigen Tage, am fünfundzwanzigsten April im Jahre unseres Herrn Ein Tausend Sieben Hundert und neunundsechzig meinen Namenszug und mein Siegel hierunter gesetzt.
James Watt. (L. S.)
Gesiegelt und ausgehändigt in Gegenwart von
Coll. Wilkie.
Geo. Jardine.
John. Roebuck.
Es sei noch bemerkt, daß besagter James Watt erklärt, daß sich nichts von dem im vierten Absatz Enthaltenen auf Maschinen bezieht, bei denen das zu hebende Wasser in das
Die Motoren.
Arbeit gethan hat (after it has done its office), in die freie Luft austreten läßt.
Fünftens, wo Bewegungen um eine Achſe verlangt werden, ſtelle ich die Dampfgefäße in Form von hohlen Ringen oder kreisförmigen Kanälen her, mit beſonderen Ein- und Ausläſſen für den Dampf, und montiere dieſelben auf horizontalen Achſen, wie die Räder der Waſſermühlen. In denſelben iſt eine Anzahl von Ventilen angebracht, welche einem Körper nur in einer Richtung durch den Kanal umzulaufen geſtatten. In dieſen Dampfgefäßen ſind Gewichte angebracht, welche die Kanäle zum Teil ausfüllen und durch die noch anzugebenden Mittel in den- ſelben bewegt werden. Wenn der Dampf in dieſe Maſchinen zwiſchen jene Gewichte und die Ventile eingelaſſen wird, ſo drückt er gegen beide gleichmäßig, ſo zwar, daß er das Gewicht nach der einen Seite des Rades hebt und infolge der gegen die Ventile wirkenden Reaktion das Rad in Drehung verſetzt, wobei die Ventile ſich in derjenigen Richtung öffnen, in welcher die Gewichte Druck empfangen, aber nicht in der entgegengeſetzten. Während- dem, daß das Dampfgefäß ſich dreht, wird es mit Dampf vom Keſſel aus geſpeiſt, und derjenige Dampf, welcher ſeine Arbeit geleiſtet hat, kann entweder durch Kondenſation niedergeſchlagen oder in die freie Luft entlaſſen werden.
Sechstens will ich in einigen Fällen einen gewiſſen Grad von Kälte anwenden, welcher den Dampf allerdings nicht in Waſſer zu verwandeln, wohl aber beträchtlich zu verdichten ver- mag, ſo daß die Maſchinen abwechſelnd mit Expanſion und Kontraktion des Dampfes arbeiten.
Endlich wende ich zur dampf- und luftdichten Dichtung des Kolbens oder anderer Maſchinenteile an Stelle von Waſſer: Öle, harzige Körper, Tierfett, Queckſilber und andere Metalle in flüſſigem Zuſtande an.
Zur Bezeugung deſſen habe ich am heutigen Tage, am fünfundzwanzigſten April im Jahre unſeres Herrn Ein Tauſend Sieben Hundert und neunundſechzig meinen Namenszug und mein Siegel hierunter geſetzt.
James Watt. (L. S.)
Geſiegelt und ausgehändigt in Gegenwart von
Coll. Wilkie.
Geo. Jardine.
John. Roebuck.
Es ſei noch bemerkt, daß beſagter James Watt erklärt, daß ſich nichts von dem im vierten Abſatz Enthaltenen auf Maſchinen bezieht, bei denen das zu hebende Waſſer in das
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Die Motoren.
Arbeit gethan hat (after it has done its office), in die freie Luft
austreten läßt.
Fünftens, wo Bewegungen um eine Achſe verlangt werden,
ſtelle ich die Dampfgefäße in Form von hohlen Ringen oder
kreisförmigen Kanälen her, mit beſonderen Ein- und Ausläſſen
für den Dampf, und montiere dieſelben auf horizontalen Achſen,
wie die Räder der Waſſermühlen. In denſelben iſt eine Anzahl
von Ventilen angebracht, welche einem Körper nur in einer
Richtung durch den Kanal umzulaufen geſtatten. In dieſen
Dampfgefäßen ſind Gewichte angebracht, welche die Kanäle zum
Teil ausfüllen und durch die noch anzugebenden Mittel in den-
ſelben bewegt werden. Wenn der Dampf in dieſe Maſchinen
zwiſchen jene Gewichte und die Ventile eingelaſſen wird, ſo drückt
er gegen beide gleichmäßig, ſo zwar, daß er das Gewicht nach
der einen Seite des Rades hebt und infolge der gegen die Ventile
wirkenden Reaktion das Rad in Drehung verſetzt, wobei die
Ventile ſich in derjenigen Richtung öffnen, in welcher die Gewichte
Druck empfangen, aber nicht in der entgegengeſetzten. Während-
dem, daß das Dampfgefäß ſich dreht, wird es mit Dampf vom
Keſſel aus geſpeiſt, und derjenige Dampf, welcher ſeine Arbeit
geleiſtet hat, kann entweder durch Kondenſation niedergeſchlagen
oder in die freie Luft entlaſſen werden.
Sechstens will ich in einigen Fällen einen gewiſſen Grad
von Kälte anwenden, welcher den Dampf allerdings nicht in
Waſſer zu verwandeln, wohl aber beträchtlich zu verdichten ver-
mag, ſo daß die Maſchinen abwechſelnd mit Expanſion und
Kontraktion des Dampfes arbeiten.
Endlich wende ich zur dampf- und luftdichten Dichtung des
Kolbens oder anderer Maſchinenteile an Stelle von Waſſer: Öle,
harzige Körper, Tierfett, Queckſilber und andere Metalle in
flüſſigem Zuſtande an.
Zur Bezeugung deſſen habe ich am heutigen Tage, am
fünfundzwanzigſten April im Jahre unſeres Herrn Ein Tauſend
Sieben Hundert und neunundſechzig meinen Namenszug und mein
Siegel hierunter geſetzt.
James Watt. (L. S.)
Geſiegelt und ausgehändigt in Gegenwart von
Coll. Wilkie.
Geo. Jardine.
John. Roebuck.
Es ſei noch bemerkt, daß beſagter James Watt erklärt,
daß ſich nichts von dem im vierten Abſatz Enthaltenen auf
Maſchinen bezieht, bei denen das zu hebende Waſſer in das
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/110>, abgerufen am 25.11.2024.
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